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Der Fischotter - Steckbrief

Steckbrief

Fischotter Name: Fischotter
Weitere Namen: Eurasischer Fischotter
Lateinischer Name: Lutra lutra
Klasse: Säugetiere
Größe: ca. 0,8m - 1,20m
Gewicht: 5 - 10kg
Alter: 5 - 12 Jahre
Aussehen: braun-graues Fell
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
Nahrung: Fisch, Insekten, Vögel, Nagetiere
Verbreitung: Asien, Europa, Nordafrika
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: Tag- und nachtaktiv
Lebensraum: Flüsse, bewaldete Ufer
natürliche Feinde: Luchs, Seeadler
Geschlechtsreife: mit zwei Jahren
Paarungszeit: ganzjährig
Tragzeit: 55 - 64 Tage
Wurfgröße: 1 - 4 Jungtiere
Sozialverhalten: Familienverband
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Fischotter

Fischotter

  • Der Fischotter wird zur Familie der Marder gezählt und lebt als an das Wasser perfekt angepasstes Raubtier bevorzugt in seichten, klaren und fischreichen Flüssen mit Überschwemmungsebenen und dicht bewachsenen Ufern. Er ist in Mittel- und Nordeuropa, im nördlichen Asien und in einigen westlich gelegenen Ländern Nordafrikas beheimatet. In vielen Ländern Skandinaviens und in Schottland ist der Fischotter auch in salzigen Gewässern anzutreffen.
  • Der Fischotter ist ein exzellenter Schwimmer und Taucher und ein äußerst anpassungsfähiges Säugetier, das sich wie alle Marder sehr vielseitig ernährt. Zu seinem Nahrungsspektrum zählen neben Fischen auch Insekten, Frösche, Schnecken, Wasservögel, Mäuse, Muscheln, Aas und Krebse.
  • Fischotter weisen einen schlanken Körperbau auf und können bis zu 120 Zentimeter lang werden, wobei der behaarte und kräftige, spitz zulaufende Schwanz etwa ein Viertel der Gesamtlänge ausmacht. Männchen sind mit einem Durchschnittsgewicht von neun bis zehn Kilogramm deutlich schwerer als die Weibchen.
  • Je nach Größe und Geschlecht müssen Fischotter zwischen einem halben und einem ganzen Kilogramm Nahrung täglich zu sich nehmen. Nur bei großem Hunger verzehrt der Fischotter seine Beute direkt nach der Jagd im Wasser, in der Regel lässt er sich damit Zeit, bis er ans Ufer gelangt ist.
  • Das Jagdrevier eines Männchens umfasst Wasserläufe mit einer Gesamtlänge von etwa vierzig Kilometern.
  • Das Weibchen bringt in der Regel ein bis vier Jungtiere zur Welt, die ca. ein Jahr in der Obhut der Mutter verweilen und in dieser Zeit lernen, ihre Beute selbstständig zu jagen.
  • Fischotter wurden in der Vergangenheit von Menschen insbesondere wegen ihres wertvollen Felles gejagt. Der dichte Pelz der Tiere war vor allem wegen seines hervorragenden Kälteschutzes begehrt. Pro Quadratzentimeter Haut wachsen Fischottern circa 50 000 Haare, dem Menschen im Vergleich dazu gerade einmal 120.
  • Durch die intensive Verfolgung sind Fischotter im Laufe der Jahrhunderte zu vorrangig nachtaktiven Tieren geworden. Ein männlicher Fischotter legt in einer Nacht etwa fünfzehn Kilometer zurück, wenn er sich auf die Jagd begibt.
  • Fischotter legen entlang ihres Reviers alle tausend Meter ein Versteck unter Baumwurzeln und Büschen am Ufer an. Während des Tages hält sich der Fischotter in einem schützenden Unterschlupf auf und schläft.
  • In vielen Ländern Europas gehört der Fischotter durch die lange Verfolgung zu den bedrohten Tierarten. Nicht nur die Jagd dezimierte den Bestand drastisch, auch die Veränderung ihres Lebensraumes, insbesondere die Begradigung vieler Flüsse, der Verkehr und die Verschmutzung ihrer Gewässer trugen maßgeblich dazu bei, dass die Zahlen immer noch rückläufig sind. Als Folge der Lebensraumzerstörung durch den Menschen erreichen nur fünfzehn Prozent der Fischotter ein Alter von über drei Jahren.

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