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Der Hirschkäfer - Steckbrief

Steckbrief

Hirschkäfer Name: Hirschkäfer
Weitere Namen: Hornschröter, Feuerschröter
Lateinischer Name: Lucanus cervus
Klasse: Insekten
Größe: männliche Hirschkäfer bis zu 8cm, weibliche Hirschkäfer bis zu 4cm
Gewicht: ?
Alter: maximal zwei Monate
Aussehen: schwarz-roter Panzer
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Nahrung: zuckerhaltige Pflanzensäfte
Verbreitung: Europa
ursprüngliche Herkunft: Mitteleuropa
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: Wald
natürliche Feinde: Vögel
Geschlechtsreife: unmittelbar als Käfer
Paarungszeit: Juni - August
Anzahl möglicher Nachkommen: 1 - 15 Eier
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Hirschkäfer

  • Der Hirschkäfer oder Lucanus cervus ist die größte in Europa beheimatete Käferart innerhalb der sogenannten Schröter und steht bereits seit Jahrzehnten in vielen Ländern, darunter auch Deutschland und Österreich, unter Naturschutz.
  • Seinen Namen erhielt der Hirschkäfer wegen der auffälligen verlängerten Mundwerkzeuge der Männchen, die in ihrer Form an das Geweih eines Hirsches erinnern. So gefährlich diese auch wirken, können sie kaum Verletzungen zufügen. Auch zur Nahrungsaufnahme werden sie nicht genutzt. Sie dienen einzig und allein dem Imponiergehabe, um männliche Rivalen zu vertreiben.
  • Die Weibchen besitzen diese Zangen nicht und sind mit einer Körperlänge von maximal vier Zentimetern auch fast halb so klein wie die Männchen. Gemeinsam sind beiden Geschlechtern die rötlich dunkelbraunen Flügeldecken, der schwarze Kopf und Halsschild sowie die am oberen Ende blättrig gefächerten Fühler.
  • Hirschkäfer sind in Mittel- und Südeuropa sowie Teilen Vorder- und Kleinasiens beheimatet, wo sie hauptsächlich Eichenwälder und Parkanlagen bewohnen.
  • Hirschkäfer leben nur einige Wochen lang von Juni bis August. In dieser Zeit gehen sie auf Nahrungssuche, indem sie mit lauten Brummgeräuschen durch die Lüfte fliegen, wobei dies durch ihren schweren Körper sehr behäbig wirkt.
  • Als Nahrungsquelle dient den Hirschkäfern ein zuckerhaltiger Saft, der aus Baumwunden austritt. Da sich an der Oberfläche dieser Baumwunden Mikroorganismen befinden, die den Eichenzucker zu Alkohol vergären, werden Hirschkäfer vom Lecken des Saftes mitunter betrunken und fallen nach der Nahrungsaufnahme zu Boden.
  • Von den Futterstellen angelockt, treffen hier auch Männchen und Weibchen aufeinander, um sich zu paaren.
  • Während der Paarungszeit sind zwischen rivalisierenden Männchen erbitterte Kämpfe zu beobachten, im Zuge derer beide versuchen, ihren Gegner mit den Mundwerkzeugen zu vertreiben und von der Baumrinde oder vom Zweig zu stoßen. Solche Kämpfe enden jedoch nie mit ernsthaften Verletzungen oder gar mit dem Tod des Unterlegenen.
  • Das Weibchen gräbt sich nach der Paarung tief in die Erde ein und legt dort die Eier in morsches Holz oder absterbende Baumwurzeln, die später den bis zu zehn Zentimeter langen Larven als Nahrung dienen. Die Eiablage kann bis zu zwei Wochen dauern.
  • Die Larven verwandeln das tote Holz im Zuge der Stoffwechselprozesse in äußerst nährstoffreichen Mulm, können ihrerseits jedoch über die Nahrung kaum Nähstoffe aufnehmen, weshalb ihre Entwicklung nur sehr langsam stattfindet.
  • Bis aus einer Larve ein ausgewachsener Käfer wird, können drei bis sieben Jahre vergehen.
  • In den letzten Jahren nehmen die Bestände der Hirschkäfer allmählich wieder etwas zu. Forscher vermuten, dass dies mit dem Klimawandel zusammenhängt.

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