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Die Blindschleiche - Steckbrief

Steckbrief

Blindschleiche Name: Blindschleiche
Lateinischer Name: Anguis fragilis
Klasse: Reptilien
Größe: 35 - 55cm
Gewicht: 500 - 1500g
Alter: 10 - 50 Jahre
Aussehen: unterschiedliche Farbvariationen möglich
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Insektenfresser (insektivor)
Nahrung: Raupe, Regenwurm, Spinne, Schnecke
Verbreitung: Europa, Nordafrika, Vorderasien
ursprüngliche Herkunft:
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: Wald
natürliche Feinde: Eule, Fuchs, Rabe, Storch, Kröte, Schlange
Geschlechtsreife: etwa ab dem dritten Lebensjahr
Paarungszeit: Mai - Juni
Tragzeit: 11 - 14 Wochen
Anzahl Nachkommen: 8 - 12 Jungtiere
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über die Blindschleiche

  • Die Blindschleiche oder Anguis fragilis beschreibt eine eigene Art innerhalb der Echsen.
  • Blindschleichen sind in weiten Teilen Europas sowie in manchen Gebieten Vorderasiens und Nordwestafrikas beheimatet. In Europa sind sie mit Ausnahme von Irland, Korsika, einigen südlichen Regionen Spaniens und Portugals sowie Sardinien in allen Ländern anzutreffen.
  • Sie besiedeln Wälder und Waldlichtungen, Wiesen, Gärten, Parkanlagen und Bachufer. Wichtig sind ihnen lediglich dicht bewachsene Böden mit vielen Versteckmöglichkeiten.
  • Meist sind Blindschleichen nur in den warmen Mittagsstunden zu sehen, wenn sie sich in der Sonne aufwärmen. Sonst verbringen sie die meiste Zeit unter Steinen und im Unterholz sowie eingegraben in weicher Erde. In Gärten halten sie sich vorzugsweise unter Holzplatten, Folien und anderen schutzbietenden Materialien auf.
  • Nach Gewittern wird die Blindschleiche ebenfalls sichtbar, wenn sie sich auf die Jagd begibt.
  • Die Blindschleiche ist nicht blind, sondern verdankt ihren Namen der Tatsache, dass ihre Körperoberfläche silbrig glänzt und bei Lichteinfall wie eine Blende wirkt.
  • Sie wird wegen ihrer Körperform oft fälschlicherweise den Schlangen zugeordnet.
  • Als beinlose Echse zeigt sie die für ihre Familie typischen beweglichen und verschließbaren Augenlider, während jene der Schlangen unbeweglich und durchsichtig sind und im Zuge jeder Häutung miterneuert werden.
  • Der zweite gravierende Unterschied zwischen Blindschleiche und Schlange zeigt sich an der Körperoberfläche. Schlangen besitzen an der Unterseite von Muskeln unterlegte große Bauchschuppen, die ihnen zur schnellen Fortbewegung dienen. Bei der Blindschleiche hingegen fehlen diese, weshalb sie sich mit dem ganzen Körper stützen muss, um schlängelnd vorwärts zu kommen.
  • Im Laufe ihrer Evolution hat die Blindschleiche ihre Beine allmählich zurückgebildet. Ihr Skelett weist jedoch noch Überreste von Schulter- und Beckenknochen auf.
  • Junge Blindschleichen fallen durch eine kontrastreiche Färbung auf. Die Oberseite ist silbrig oder goldgelb und zeigt in der Mitte einen dünnen schwarzen Streifen, die Unterseite ist ebenfalls schwarz gefärbt.
  • Bei adulten Exemplaren hellen sich die schwarzen Körperpartien allmählich auf und nehmen eine gelbe, bronzeähnliche, braune oder graublaue Färbung an.
  • Blindschleichen erreichen je nach Verbreitungsgebiet eine Körperlänge von 35 bis 55 Zentimetern.
  • Der lateinische Beiname "fragilis" für "zerbrechlich" leitet sich von der Fähigkeit ab, bei Gefahr den Schwanz an einer festgelegten Bruchstelle abzuwerfen.
  • Blindschleichen sind fleischfressende Jäger, die sich hauptsächlich von Insekten, Spinnen und Schnecken, aber auch von Regenwürmern ernähren.
  • Die Weibchen gebären lebende, von einer Eihülle umgebene Jungtiere.
  • Da viele Blindschleichen wegen ihres schlangenähnlichen Aussehens erschlagen werden, steht diese Echsenart heute unter Naturschutz.
  • Die Lebenserwartung von Blindschleichen kann in Gefangenschaft bis zu über fünfzig Jahre betragen. Da viele Tiere jedoch von unterschiedlichen Säugetieren, Vögeln, größeren Insekten, Nagetieren, Eidechsen, Schlangen und Kröten erbeutet werden, erreichen nur wenige Blindschleichen dieses Lebensalter in freier Wildbahn.

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