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Steckbrief:
Name: Spinell
Andere Namen: Magnesiumaluminat
Mineralklasse: Oxide und Hydroxide
Chemische Formel: MgAl2O4
Chemische Elemente: Magnesium, Aluminium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Magnetit
Farbe: rot, rosa, grün, blau, violett, gelb, weiß
Glanz: Glasglanz
Kristallstruktur: kubisch
Massendichte: 3,7
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 7 - 8
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
Verwendung: Schmuckstein
Allgemeines zum Spinell:
Spinell beschreibt einerseits ein in vielen Farben erscheinendes Mineral, das zu den Oxiden und Hydroxiden gezählt wird, andererseits eine Gruppe von
Mineralien, zu denen auch Gahnit, Galaxit, Magnetit und Hercynit gerechnet werden. Sein Name leitet sich vermutlich vom lateinischen
"spinella" für "Dörnchen" ab und bezieht sich auf seine oktahedralen und spitzen Kristalle. Diese erinnern im Aussehen tatsächlich stark an kleine Dornen. Es
ist aber auch möglich, dass sich die Bezeichnung Spinell aus dem griechischen Wort "spinnos" entwickelte, das übersetzt etwa "funkeln" oder "Funke" bedeutet.
Spinell kann je nach Zusammensetzung und chemischen Beimengungen in vielen unterschiedlichen Farben erscheinen. Vor allem durch die Einwirkung von
Chrom, Kupfer, Eisen oder Zink ergeben
sich zahlreiche Farbvarianten. Daher werden im Handel mehrere Bezeichnungen unterschieden, die sich auf die Farbe der jeweiligen Steine beziehen. So ist grüner Spinell
unter dem Namen Chlorospinell bekannt, hellrote Steine als Balas-Rubine, stark eisenhaltige dunkelgrüne Exemplare werden unter den Bezeichnungen Ceylanit oder Pleonast
geführt. Spinell kann auch in Rosa, Orange, Violett, unterschiedlichen Blautönen sowie in Braun, Gelb und Farblos erscheinen.
Durch die leuchtenden Farben, seine hohe Mohshärte von bis zu 8 und seine geringe Spaltbarkeit gilt Spinell als leicht zu verarbeitender und
gleichzeitig begehrter Schmuckstein. Seine Transparenz reicht von nahezu undurchsichtig bis vollkommen durchsichtig, die Strichfarbe ist immer weiß. Das Mineral ist von
unebenem bis muscheligem oder splittrigem Bruch und weist einen glasartigen Glanz auf. Es bildet massige bis körnige Aggregate und reagiert Säuren
und Hitzeeinwirkung gegenüber unempfindlich.
Entstehung und Vorkommen:
Spinell wird in magmatischem oder metamorphem, stark basischem Gestein wie Gneis, Basalt oder Marmor gebildet. Vergesellschaftung mit Korund, Magnetit und Andalusit ist häufig zu beobachten. Spinelle werden weltweit gefunden und in über 1400 Lagerstätten gefördert. Edelspinell, der in der Schmuckindustrie hoch begehrt ist, wird jedoch hauptsächlich in Myanmar (Burma), Tansansia, Afghanistan und Sri Lanka abgebaut. Zu den Ländern, in denen sich Fundorte befinden, zählen außerdem Grönland, Norwegen, Schottland und Irland, Deutschland und Österreich, Russland, Marokko, Madagaskar, China und Japan.
Nutzung durch den Menschen:
Durchsichtige und lupenreine, intensiv gefärbte Spinelle sind äußerst selten und gelten dank ihres starken Glanzes als begehrte Schmucksteine, die hohe Preise erzielen. Edelspinelle zieren daher die Kronjuwelen vieler Königshäuser und sind international berühmt. Dazu zählen beispielsweise der Black Prince’s Ruby und der Timur Ruby, die sich beide im Besitz des britischen Königshauses befinden. Um eine intensivere Farbe und bessere Transparenz zu erhalten, werden Spinelle in der Schmuckindustrie oft gebrannt. Da das Mineral einen sehr hohen Schmelzpunkt von über 2100 Grad Celsius aufweist, kommt es auch in der Fertigung von feuerfesten, in der Industrie benötigten Gefäßen zum Einsatz, wobei dafür heute nur mehr synthetisch hergestellte Spinelle verwendet werden.
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