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Steckbrief:
Name: Feldspat
Andere Namen: Spat
Mineralklasse: Gerüstsilikate
Chemische Formel: (Ba,Ca,Na,K,NH4)(Al,B,Si)4O8
Chemische Elemente: Barium, Calcium, Natrium, Kalium, Stickstoff, Wasserstoff, Aluminium, Bor, Silizium
Ähnliche Minerale: ?
Farbe: reiner Feldspat ist farblos bzw. weiß
Glanz: Glasglanz
Kristallstruktur: monoklin
Massendichte: ca. 2,6
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 6,5
Strichfarbe: weiß
Transparenz: transparent bis undurchsichtig
Verwendung: Porzellanherstellung, Schmuckstein
Allgemeines zum Feldspat:
Unter dem Begriff Feldspat sind mehrere Mineralienarten zusammengefasst, die zu den Gerüstsilikaten gezählt werden. Der Name stammt aus dem 18. Jahrhundert und
bezieht sich auf deren Eigenschaft, sich beim Anschlagen problemlos in feine Spaten zerteilen zu lassen. Allen Arten von Feldspat sind neben ihrer hohen Spaltbarkeit
auch ihr spröder bis muscheliger Bruch und ihr auffälliger Glasglanz gemeinsam. Innerhalb der Gruppe wird zwischen dem Alkalifeldspat oder Orthoklas, dem Kalknatronfeldspat
oder Plagioklas und dem Mikrolin, der Gruppe der sogenannten Ternären Feldspate unterschieden, wobei diesen drei Hauptarten jeweils mehrere Unterarten zugeteilt werden.
Alle Feldspat-Mineralien sind als Alumosilikate von einem dreidimensionalen Netzwerk an Tetraedern gekennzeichnet, zwischen denen verschiedene positive geladene Kationen
angeordnet sind. Ihr Erscheinungsbild ist von säuligen oder tafeligen Kristallen, die oft in Zwillingsbildung auftreten, geprägt. Je nach Fundort und chemischer Zusammensetzung
können sie entweder transparent oder undurchsichtig sein und zeigen Farben, die von Weiß bis zu Hellrosa, Blau, Grün, Rot, Orange oder Braun reichen.
Feldspate bilden sich sowohl in Magmagestein als auch in Sedimentgestein und in metamorphen Gesteinsarten. Abhängig von der Schmelze, der chemischen Elemente und der
Temperaturen können sich im Gestein unterschiedliche Arten von Feldspat entwickeln.
Geschichte:
Neben Quarz und Kaolin spielt Feldspat seit Jahrtausenden in der Herstellung von Porzellan eine wesentliche Rolle. Schon in der Steinzeit kannten die Menschen in der Region des heutigen Chinas verschiedene Techniken, um Keramik anzufertigen und auf hohem Niveau zu glasieren. Aus der Chou-Dynastie, die um das Jahr 1122 vor Christus begann, stammen kunstvolle Porzellangefäße, die in der Provinz Chekiang hergestellt wurden und bereits mit Glasuren aus Feldspat überzogen wurden. Diese Gegenstände weisen eine charakteristisch gelbliche, graue bis grünliche Färbung auf und gelten als die direkten Vorläufer der legendären Celadon-Keramik, die in China immer noch einen hohen Stellenwert genießt. Noch heute spielt Feldspat als einer der wichtigsten Inhaltsstoffe von Glasuren für Porzellan und Keramikfliesen eine bedeutende Rolle und findet in seiner reinen Form auch für die Herstellung von Zahnersatz Verwendung.
Fundorte und Verwendung:
Auch als Schmucksteine sind Feldspate wirtschaftlich bedeutend. Als die schönsten Exemplare unter den Feldspaten, die in der Schmuckherstellung Verwendung finden, zählen Mineralien, die zur Gruppe der Orthoklase gehören. Der sogenannte Mondstein mit seinem charakteristisch milchigen und meist hellblauen Aussehen und seiner in vielen Farben schillernden Oberfläche wird gerne als Cabochon geschliffen. Die schönsten Mondsteine werden im Süden Sri Lankas gefunden, aber auch Länder wie Madagaskar, Brasilien, Burma, Australien, Indien und Tansania bringen weltweit begehrte Exemplare dieser schillernden Orthoklase hervor. Neben dem Mondstein sind noch eine zweite Varietät, nämlich die als Sonnensteine bekannten Plagioklase als Schmucksteine besonders begehrt. Schon die Wikinger und die Ureinwohner Nordamerikas schätzten die in leuchtenden Orangetönen erscheinenden Kristalle und schrieben ihnen energetische Potentiale zu. Der berühmte Oregon Sunstone gilt seit den Siebzigerjahren des vorigen Jahrhunderts offiziell als Edelstein. Rubinrote Sonnensteine sind seit etlichen Jahren ebenso hochgeschätzt. Sie stammen aus Tibet und dem Kongo und werden der Gruppe der Andesine zugeteilt.
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