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Steckbrief:
Name: Turmalin
Andere Namen: /
Mineralklasse: abhängig von der chemischen Zusammensetzung
Chemische Formel: abhängig von der chemischen Zusammensetzung
Chemische Elemente: abhängig von der chemischen Zusammensetzung
Ähnliche Minerale: ?
Farbe: sämtliche Farben möglich (weiß, schwarz, rot, gelb, grün, blau etc.)
Glanz: Glasglanz
Kristallstruktur: trigonal
Massendichte: 3,0
Magnetismus: abhängig von der chemischen Zusammensetzung
Mohshärte: 7 - 7,5
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
Verwendung: Schmuckstein
Allgemeines zum Turmalin:
Turmalin beschreibt ein zu den Ringsilikaten zählendes Mineral, das sich aus mehreren chemischen Elementen und Verbindungen
zusammensetzt. Sein Name stammt aus der singhalesischen Sprache und leitet sich vom Wort "thuramali" für "bunter Stein" ab. Ursprünglich bezog sich die Bezeichnung
Turmalin auf alle Schmucksteine, die aus Sri Lanka durch die Holländische Ostindienkompanie nach Europa importiert wurden. In den Niederlanden setzte sich aufgrund
der Pyroelektrizität der Steine, die den Menschen in der Reinigung von Meeresschaumpfeifen gute Dienste erwiesen, als umgangssprachlicher Name die holländische
Bezeichnung für "Aschenzieher" durch.
Turmaline beschreiben die einzige Gruppe von Mineralien, in der Varietäten in allen Farben des Regenbogens sowie von Weiß bis Schwarz vorkommen. Farblose Exemplare
sind unter dem Namen Achroit bekannt, schwarze Steine als Schörl. Eine Besonderheit der Turmalin-Gruppe ist die Mehrfarbigkeit, die die Steine je nach Lichteinfall
und Betrachtungswinkel in mindestens zwei intensiven Tönen leuchten lässt. Besonders berühmt sind die sogenannten Wassermelonen-Turmaline, die rot und grün gefärbt
sind. Durch Einschlüsse von Gasen, anderen Mineralien oder Flüssigkeiten entsteht oft ein Katzenaugeneffekt.
Turmalin bildet pyramidale Kristalle und kompakte, feinnadelige oder massige Aggregate aus. Die Strichfarbe ist immer weiß, der Bruch muschelig. Turmaline zählen
mit einer Mohshärte von bis zu 7,5 zu den härteren Mineralien, sind von undurchsichtiger bis vollkommen durchsichtiger Transparenz
und von glasartigem Glanz. Alle Vertreter der Turmalin-Gruppe sind Säuren gegenüber unempfindlich und werden bei Erwärmung und darauffolgender
Abkühlung elektrostatisch.
Entstehung und Vorkommen:
Turmaline bilden sich metamorph oder magmatisch und kristallisieren unter Einwirkung von Temperaturen bis zu 1100 Grad Celsius als Nebenprodukt einer
Silikatschmelze. Eine Vergesellschaftung mit Feldspat, Beryll und Quarz ist häufig
zu beobachten.
Neben Myanmar und Sri Lanka befinden sich auch in Norwegen, Grönland, in den Vereinigten Staaten, in Großbritannien, auf Madagaskar und in weiten Teilen
Mittel- und Osteuropas Lagerstätten. Darüber hinaus werden Turmaline auch in Nigeria, in Bolivien, Chile, Brasilien und Argentinien sowie in Indien,
China und Japan gefördert.
Nutzung durch den Menschen:
Turmaline sind dank ihrer hohen Mohshärte, ihrer geringen Spaltbarkeit und ihrer leuchtenden Farben begehrte Schmucksteine. Auffällig mehrfarbige Varietäten sind zudem unter Sammlern heiß begehrt. Besonders wertvoll sind intensiv türkisfarbene Steine, aber auch lupenreine rote, grüne, gelblich-grüne, rosa- und fliederfarbene Exemplare erzielen hohe Preise in der Schmuckindustrie. Wegen ihrer pyro- und piezoelektrischen Eigenschaften kommen Turmaline auch in der industriellen Reinigung von Luft und Wasser, als Stabilisator und in der Energiegewinnung zum Einsatz. Ab dem 19. Jahrhundert dienten aus dem Mineral hergestellte Scheiben in der Fotografie als Polarisationsfilter, um optische Unreinheiten wie Glanzreflexe zu korrigieren.
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