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Steckbrief:
Name: Zirkonia
Andere Namen: Zirconia, Zirconiumdioxid
Mineralklasse: ?
Chemische Formel: ZrO2
Chemische Elemente: Zirconium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: ?
Farbe: farblos, weiß, blau, rosa, rot, grün, gelb
Glanz: Glasglanz
Kristallstruktur: kubisch
Massendichte: ca. 5,6
Magnetismus: ?
Mohshärte: 8 - 8,5
Strichfarbe: ?
Transparenz: ?
Verwendung: Schmuckstein
Allgemeines zum Zirkonia:
Zirkonia beschreibt ein künstlich hergestelltes Mineral, dessen Optik jener des natürlich gewachsenen Diamanten sehr ähnlich ist.
Fälschlicherweise wird Zirkonia oft mit Zirkon gleichgesetzt, obwohl letzterer als Silikatmineral auf natürliche Weise entsteht. Zirkonia
hingegen wird im Labor unter Verwendung verschiedener chemischer Elemente gezüchtet. Da beide Mineralien in der Schmuckindustrie
Verwendung finden, werden sie oft verwechselt.
Obwohl Zirkonia als künstliche und deutlich günstigere Imitation von Diamanten hergestellt wird, unterscheidet sich das Mineral vom teuren Edelstein stark in seinen
Eigenschaften. Der Diamant weist eine Mohshärte von 10 auf und gilt daher als das härteste heute bekannte Mineral. Die Mohshärte von
Zirkonia beträgt hingegen maximal 8,5 und ist mit jener des Smaragds oder Rubins vergleichbar. Andere Unterscheidungsmerkmale
sind die Dichte – Diamanten sind deutlich leichter als Zirkonia – sowie der Glanz der Steine. Die echten Diamanten strahlen so intensiv, dass heute die Bezeichnung
diamantartig eine eigene Glanzkategorie definiert. Zirkonia ist von eher glasartigem bis fettigem Glanz, der daher keineswegs als diamantartig bezeichnet werden kann.
Schwieriger ist es, Zirkonia anhand der Farbe vom Diamant zu unterscheiden. Dieses künstliche Mineral kann je nach Bearbeitung und Hinzufügen von färbenden
Komponenten in unterschiedlichen Tönen von Weiß, Blau, Rosa, Grün oder Gelb bis zu Schwarz erscheinen. Auch bei Diamanten sind abgesehen von ihrem farblosen
Aussehen unterschiedliche Farben möglich, die durch Fehler im Kristallgitter oder Beimengungen anderer chemischer Elemente bedingt sind.
Entstehung und Geschichte der Herstellung:
Während lupenreine Diamanten aus reinem Kohlenstoff bestehen, wird Zirkonia aus kubisch stabilisiertem Zirkoniumoxid
hergestellt, was die ebenfalls geläufige Bezeichnung KSZ erklärt. Obwohl bereits in den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts erste wissenschaftliche Versuche
unternommen worden waren, um künstliche, wie Diamanten aussehende Schmucksteine herzustellen, gelang dies erst im Jahr 1973. Der erste Zirkonia wurde am
Physikinstitut der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau angefertigt.
Zirkonia besteht hauptsächlich aus Zirkoniumoxid und einem Anteil von etwa fünf Prozent Calciumoxid und maximal achtzehn Prozent Yttriumoxid. Unter Einwirkung
dieser beiden Oxide werden die Zirkoniumoxid-Kristalle stabilisiert. Durch Beimengung verschiedener Metalloxide können Steine mit unterschiedlichen Farben
erzeugt werden. Die kubischen Kristalle entstehen durch Zusammenschmelzen aller Bestandteile in einem Hochtemperaturofen bei über 2700 Grad Celsius und
anschließendes Abkühlen.
Nutzung durch den Menschen:
Seit den späten 1970-er Jahren ist Zirkonia in der internationalen Schmuckindustrie als preisgünstige Imitation der teuren Diamanten wirtschaftlich bedeutsam. Das künstliche Mineral kann abhängig von aktuellen Trends gefärbt und bearbeitet werden und findet in der Fertigung von Ringen, Ohrschmuck, Colliers und Ketten Verwendung. Je nach Schliff, Carat, Farbe, Reinheit und Trägermaterial, ob Gold, Platin, Silber oder Edelstahl fällt der Preis für mit Zirkonia verzierte Schmuckstücke unterschiedlich hoch aus.
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