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Steckbrief:
Name: Schiefer
Andere Namen: Slate (engl.)
Mineralklasse: ?
Chemische Formel: ?
Chemische Elemente: Silizium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: ?
Farbe: grau, schwarz, silber, weiß
Glanz: Matt
Kristallstruktur: /
Massendichte: ?
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: ?
Strichfarbe: ?
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Baumaterial
Allgemeines zum Schiefer:
Unter dem Begriff Schiefer sind unterschiedliche metamorphe Gesteinsarten zusammengefasst, die aus teilweise losen, immer parallel angeordneten Flächen bestehen.
Diese als Schieferungsflächen bezeichneten Platten und blätterartigen Strukturen führen zu einer exzellenten Spaltbarkeit des Materials. Schiefer kann sowohl aus Quarzen,
Feldspäten und Schichtsilikaten als auch aus Glimmergesteinen, Chlorit, Granat, Aktinolith, Glaukophan oder Kyanitschieferarten aufgebaut sein. Abhängig
von den Mineralien und Gesteinen, die als Gemengeteile enthalten sind, kann Schiefer sowohl in unterschiedlichen Grau- und Silbertönen als auch in Schwarz, Blau, Weiß oder in grünlich-braunen
Farbtönen erscheinen. Allen Schieferarten ist ihre fein- bis mittelkörnige Struktur gemeinsam. Die Schieferungsflächen sind einfach voneinander zu teilen, wobei das Gestein
nicht von ebenem Bruch, sondern durch Bruchstellen gekennzeichnet ist.
Der Name stammt aus dem Mittelalter, als die Bergleute alle Gesteine, die durch mechanische Beanspruchung oder die Bearbeitung mit Werkzeugen in Platten oder Splitter zerteilt
werden konnten, als Schiefer bezeichneten.
Entstehung, Vorkommen und Fundorte:
Grundvoraussetzungen für die Entwicklung von Schiefer sind hohe Druckverhältnisse und Temperaturen, die zu einer Schmelzung und Metamorphose von Gesteinen führen. Schiefer
entsteht dabei im Laufe von vielen Millionen von Jahren aus Mineralien, die sich als Folge der langsamen Verwitterung von Gesteinen lose ablagern, anschließend von anderen
Gesteinen, insbesondere Sedimenten überlagert werden und sich schließlich verfestigen. Durch einen einseitigen hohen Druck kommt es dabei zu einer Überlagerung einzelner
Kristalle, die plattenartig angeordnet werden.
Schiefer ist auf der ganzen Welt verbreitet und gilt als eine der häufigsten Gesteinsarten überhaupt. Im deutschen Sprachraum deuten die Namen vieler Regionen auf hohe
Vorkommen von Schiefer hin – so wurden etwa das Rheinische oder Thüringer Schiefergebirge in Deutschland danach benannt. In Europa finden sich hohe Schiefervorkommen vor
allem in den Alpenländern, in Großbritannien, Spanien sowie in den Ländern des Balkans. Weitere wichtige Fundorte von Schiefer liegen in den Vereinigten Staaten, in den
südamerikanischen Anden und in einigen afrikanischen Ländern, insbesondere in Mosambik, Namibia und Sambia.
Geschichte und Verwendung:
Nicht nur in Gegenden mit hohen Schiefervorkommen gilt das Gestein als intensiv genutztes Baumaterial. Dunkel gefärbter Tonschiefer kommt vor allem als Werkstein zum Einsatz, aus dem Dächer, Giebel, Fliesen und Fassadenverkleidungen aufgebaut sind. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts wurden aus Schiefergestein auch Schreibtafeln und Griffel hergestellt. Aus Schiefer werden zudem verschiedene Produkte wie Schiefermehl, Schieferschutt oder Schiefersplitt erzeugt, die in der Bauindustrie unterschiedliche Funktionen erfüllen. So findet Schiefer als Füllstoff, als Material für Deichaufschüttungen, als Bestandteil von Lärmschutzwänden und Schotter für die Anlage von Bahngleisen ebenso Verwendung wie als Material für verschiedene Wärmedämmungen und als Zusatz in Beton. Schiefer dient zudem als Pigment in Farben und Lacken, ist in Haustierstreu enthalten und bietet in Form von Schiefersplitt eine ökologisch unbedenkliche Alternative zu Streusalz im Winter.
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