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Speckstein

Steckbrief:

Name: Speckstein
Andere Namen: Magnesiumsilikathydrat, Steatit, Talk
Mineralklasse: Silikate und Germanate
Chemische Formel: Mg3Si4O10(OH)2
Chemische Elemente: Magnesium, Silizium, Sauerstoff, Wasserstoff
Ähnliche Minerale: Pyrophyllit
Farbe: farblos, weiß, violett, rosa, grün, schwarz, blau
Glanz: Fettglanz
Kristallstruktur: monoklin
Massendichte: 2,7
Magnetismus: reiner Speckstein ist nicht magnetisch
Mohshärte: 1
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchscheinend bis undurchsichtig
Verwendung: Kunsthandwerk, industrielle Nutzung

Allgemeines zum Speckstein:

Speckstein Unter den Begriffen Speckstein, Steatit und Talkstein sind unterschiedliche Natursteine und Mineralien zusammengefasst, die zu einem überwiegenden Teil aus Magnesium-Silikathydrat oder Talk bestehen. Ist der Speckstein zu hundert Prozent aus Talk aufgebaut, wird er den Mineralien zugeordnet. Sind Beimengungen von anderen Stoffen enthalten, gilt er als Gestein.

Je nach Zusammensetzung kann Speckstein in unterschiedlichen Farben auftreten, wobei weiße, zartrosa, violette und gräuliche Exemplare am häufigsten sind. Auch blaue, schwarze und grüne Speckstein werden häufig abgebaut, ebenso existieren marmorierte Exemplare, die oft mehrere, durch mineralische Beimengungen bedingte Farbtöne zeigen. Solche Gesteine weisen häufig einen Magnetismus auf, der mit einer Kompassnadel bestimmt werden kann. In seiner reinen Form, also als hundertprozentig aus Talk bestehendes Mineral weist Speckstein eine Mohshärte von nur 1 auf und ist daher so weich, das er problemlos mit dem Fingernagel geritzt und bearbeitet werden kann. Durch Beimengungen verändert sich die Struktur, weshalb bunte Exemplare oft deutlich härter sind und sich nur bedingt als Rohstoff in der Industrie eignen. Solche Specksteine werden aufgrund ihrer optischen Besonderheiten und ihrer guten Formbarkeit bevorzugt von Künstlern, vor allem in der Bildhauerei verwendet. Seinem fettig glänzenden Aussehen und seiner rutschigen Oberfläche verdankt der Speckstein seinen Namen. Die in der Schweiz gebräuchliche Bezeichnung Lavetzstein geht auf das Lateinische zurück und leitet sich vom Wort "lavare" für "waschen" ab. Vermutlich erhielt das Gestein diesen Namen, da es in der Vergangenheit zur Herstellung von Waschbecken und verschiedenen Gefäßen zum Waschen und Kochen verwendet wurde.

Entstehung und Vorkommen:

Speckstein bildet sich hydrothermal, wenn basische und vor allem magnesiumreiche Gesteine sich zersetzen. Lagerstätten befinden sich auf der ganzen Welt und sind auch in Europa weit verbreitet. Zu den Ländern, in denen er in großem Stil gefördert wird, zählen Österreich und die Schweiz, Italien, Frankreich, Finnland, Norwegen und die Ukraine. Wirtschaftlich bedeutsame Lagerstätten befinden sich zudem in Ägypten, Indien, Südafrika, einigen Ländern Südamerikas, China und Russland.

Nutzung durch den Menschen:

Die Verwendung von Speckstein hat eine lange Tradition, die bis in die Antike zurückreicht. Als Material für die Herstellung von unterschiedlichen Gebrauchsgegenständen und Siegeln spielt das Gestein seit über drei Jahrtausenden eine wichtige Rolle. Aus finnischem Speckstein werden Steinöfen hergestellt, die über eine hervorragende Fähigkeit der Wärmespeicherung verfügen. Da Speckstein sehr weich und zudem einfach zu polieren ist, wird er gerne als Werkstoff in der Kunst und in der Kunsttherapie von Erwachsenen und Kindern verwendet. Vor allem Skulpturen, aber auch Schalen, Lampen und Kerzenständer sowie Schmuckstücke werden gerne aus marmorierten Exemplaren gefertigt. Bei der Auswahl sollte auf die Herkunft geachtet werden, da Speckstein aus bestimmten Abbaugebieten Spuren von gesundheitsschädigendem Asbest enthalten kann.