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Graphit

Steckbrief:

Name: Graphit
Andere Namen: Grafit
Mineralklasse: Elemente
Chemische Formel: C
Chemische Elemente: Kohlenstoff
Ähnliche Minerale: Molybdänit
Farbe: schwarz, grau
Glanz: Matt bis Metallglanz
Kristallstruktur: hexagonal
Massendichte: 2,2
Magnetismus: diamagnetisch
Mohshärte: 2
Strichfarbe: grauschwarz
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: industrielle Nutzung, Farbstoff, Bleistifte

Allgemeines zum Graphit:

Graphit Graphit beschreibt ein Mineral, das wie der Diamant eine stabile Erscheinungsform des reinen Kohlenstoffs darstellt und dadurch den chemischen Elementen und Halbmetallen zugeordnet wird. Der Name Graphit stammt dem altgriechischen Wort "Graphien" ab, das übersetzt "schreiben" bedeutet und sich auf seine Eigenschaft bezieht, bei Reibung auf Papier und anderen Oberflächen eine graue Spur zu hinterlassen, wie sie sich auch bei der Verwendung von Bleistiften zeigt.
Graphit ist durch seine grauschwarze Strichfarbe und den metallisch matten Silberglanz unverkennbar. Er bildet schuppige, tafelige, hexagonale oder stängelige kleine Kristalle und gilt mit einer Mohshärte von maximal zwei als eines der weichsten Mineralien überhaupt. Viele Jahrhunderte lang waren die Menschen der Überzeugung, dass Graphit eine Varietät des Minerals Bleiglanz oder Galenit darstellte. Die Entdeckung, dass Graphit aus reinem Kohlenstoff gebildet wird, ist auf die Bemühungen des schwedischen Chemikers Carl Wilhelm Scheele zurückzuführen, der sich im Jahr 1779 intensiv mit dem Mineral auseinandersetzte.

Vorkommen und Verbreitung:

In seiner natürlichen Form bildet sich Graphit in Magma oder kohlenstoffreichem Gestein, das sich tief in der Erdkruste befindet. Das Mineral wird weltweit gefördert, wobei die Zahl der aktiven Graphitbergwerke in den letzten Jahrzehnten vor allem in Europa deutlich zurückgegangen ist. Dennoch werden jährlich etwa 600 000 Tonnen Graphit gefördert, wobei ein überwiegender Großteil in China sowie Brasilien, Madagaskar, Korea, Indien und Afrika abgebaut wird. In Europa sind heute nur mehr Österreich, Tschechien, die Ukraine und Norwegen für die Produktion von natürlichem Graphit von Bedeutung. Neben der Förderung spielt heute auch die Herstellung von synthetischem Graphit, dem sogenannten Acheson-Graphit eine wichtige Rolle. Dieser entsteht durch Verkoken von kohlenstoffhaltigen Substanzen wie Braun- oder Steinkohle, Erdöl oder verschiedenen Kunststoffen. Acheson-Graphit kommt vor allem in der internationalen Elektroindustrie eine bedeutende Rolle zu.

Eigenschaften und Verwendung von Graphit:

Graphit blickt auf eine lange Geschichte der Nutzung durch den Menschen zurück. Bereits in der Steinzeit verwendeten die Menschen Graphit, um die Oberfläche von Keramikgefäßen dunkel zu färben. Diese Technik erreichte in Mitteleuropa in der Latène-Zeit ihren Höhepunkt, wobei Graphit in dieser Phase auch dazu genutzt wurde, um Kochgeschirr feuerresistent zu machen. Heute kommt Graphit in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz, wobei er in der Industrie oft in seiner künstlich hergestellten Form Verwendung findet. Die wohl bekannteste Rolle spielt Graphit immer noch als das schwärzende Material in Schreibwaren, das ihm schon seinen altgriechischen Namen einbrachte. Als Bleistiftmine findet Graphit seine größte wirtschaftliche Bedeutung. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Graphit auch zum Gießen von Kanonenkugeln verwendet. Daher wurden die Produktion und der Handel mit Bleistiften während langer Kriegszeiten wiederholt vorübergehend verboten.
Heute findet das Mineral neben der Produktion von Bleistiften auch als Zusatzstoff in schwarzen Farben für Drucke und als Füllstoff für Reifen Verwendung. Seine hervorragende elektrische Leitfähigkeit macht Graphit in seiner synthetischen Form in der Herstellung von Elektroden in Lithium-Ionen-Akkus, Bogenlampen und Schmelzöfen in Stahlwerken, sowie von Kohlebürsten in Elektromotoren und von Schleifleisten in Schienenfahrzeugen unentbehrlich.