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Feuerstein

Steckbrief:

Name: Feuerstein
Andere Namen: Flint, Hornstein, Silex
Mineralklasse: Oxide und Hydroxide
Chemische Formel: SiO2 • H2O
Chemische Elemente: Silizium, Sauerstoff, Wasserstoff
Ähnliche Minerale: Opal
Farbe: grau, schwarz, grau-bläulich, braun
Glanz: Glasglanz
Kristallstruktur: trigonal
Massendichte: 2,7
Magnetismus: ?
Mohshärte: 7
Strichfarbe: weiß
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Baumaterial, Werkzeug

Allgemeines zum Feuerstein:

Feuerstein Der Feuerstein beschreibt ein aus Opal, Achat und Moganit aufgebautes Silizit, das durch eine besondere Farbgebung auffällt und als Sedimentgestein im Meer gebildet wird. Feuersteine werden den Kieselsteinen zugeordnet, da sie hauptsächlich aus Kieselsäure, durch diese aufgelösten Skelettresten sowie Siliziumdioxid bestehen.
Feuersteine sind von weißer Strichfarbe und können in unterschiedlichen Farben wie Braun, Beige, Grau, Schwarz, Blau, Grün oder Rot erscheinen. Die Farbtöne werden durch mineralische Beimengungen und Spurenelemente ebenso beeinflusst wie durch organische Ausgangsmaterialien, Gas und Wasser. Die häufig weiße Kruste an der Oberfläche ist auf den Verlust von Kristallwasser im Inneren der Steine zurückzuführen. Unter dem Begriff Helgoländer Diamant ist eine rote Varietät bekannt, die häufig an der Nordseeküste gefunden wird.
Allen Feuersteinen sind ihr muscheliger und scharfkantiger Bruch, ihr fettiger oder glasiger Glanz sowie ihre durchscheinende Transparent gemeinsam. Feuersteine entstehen im Zuge mehrerer Phasen seit etwa 145 Millionen Jahren. Als Ausgangsmaterialien dienen im Meerwasser nachweisbare anorganische und verwitterte sowie organische Materialien wie Tierskelette. Im Laufe von Millionen von Jahren werden die darin enthaltenen Carbonate von Kieselsäure verdrängt. Diese verfestigt sich allmählich und entwickelt sich in diesem Stadium zu einem amorphen Opal, der in der nächsten Phase der Entwicklung durch Rekristallisierung ein unregelmäßiges Aussehen annimmt. Karbonhaltige Inhaltsstoffe werden anschließend restlos durch Siliziumdioxid ersetzt, organisches Material bleibt innerhalb der Steine in Form von Schalen und Skeletten erkennbar.

Vorkommen und Fundorte:

Feuersteine kommen auf allen Kontinenten der Erde vor und sind vor allem entlang der Meeresküsten zu finden. Werden sie im Landesinneren in sogenannten eiszeitlichen Moränen entdeckt, deutet dies auf die Gletschervorsprünge der Eiszeit hin, als sie durch Gletschereis über weite Distanzen transportiert wurden. So existiert beispielsweise in Deutschland entlang des Teutoburger Waldes und Harzes die sogenannte Feuersteinlinie, die von der Nordsee und dem deutschen Mittelgebirge begrenzt wird. Alleine in Europa sind über hundert Feuerstein-Minen gelistet, die sowohl Lagerstätten in Frankreich und Belgien, Deutschland und Polen als auch solche auf den Britischen Inseln umfassen.

Verwendung von Feuersteinen:

Die Geschichte der Nutzung durch den Menschen reicht bis in die Steinzeit zurück, als Feuersteine vor allem zu schneidenden Werkzeugen und scharfen Waffen verarbeitet wurden. Zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert fanden Feuersteine vor allem als Zündhilfe in Schusswaffen Verwendung, während knollenförmigen Exemplaren mit natürlichen Löchern, die Hühnergötter genannt wurden, als Talismane magische Eigenschaften zugeschrieben wurden. Als Glückbringer und Schmucksteine sind Hühnergötter auch heute noch gefragt. Heute spielen Feuersteine wirtschaftlich gesehen eine eher untergeordnete Rolle. In Pulverform kommen zermahlene Feuersteine als Schleifmittel und im Straßenbau zum Einsatz, wenn sie Asphalt beigemengt werden, um dessen reflektierende Eigenschaften zu optimieren. Durch die scharfen Kanten werden Feuersteine gelegentlich zu Klingen für chirurgische Instrumente verarbeitet.