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Braunkohle

Steckbrief:

Name: Braunkohle
Andere Namen: Turff
Mineralklasse: Elemente
Chemische Formel: C
Chemische Elemente: Kohlenstoff
Ähnliche Minerale: Holzkohle, Steinkohle
Farbe: dunkelbraun, schwarz
Glanz: matt
Kristallstruktur: /
Massendichte: 1,3
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 2,5
Strichfarbe: schwarz
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Brennstoff

Allgemeines zur Braunkohle:

Braunkohle Braunkohle beschreibt ein Sedimentgestein, das eine lockere Beschaffenheit und eine dunkelbraune bis fast schwarze Farbe aufweist. Sie zeigt ein holzähnliches Aussehen und ist von faseriger Struktur. Als wichtiger fossiler Energieträger wird Braunkohle zur Erzeugung von elektrischer Energie und Wärme genutzt. Mit einem Wassergehalt von etwa fünfzig Prozent beträgt ihr Heizwert im Vergleich zu Steinkohle etwa dreißig Prozent.

Einfache Erklärung zur Entstehung und Vorkommen:

Das Ausgangsmaterial für Braunkohle waren organische, pflanzliche Stoffe, die bereits vor 350 Millionen Jahren die Erde besiedelten. In den Sümpfen und Urwäldern wuchsen riesige, baumhohe Farne, Schachtelhalme und Bärlappgewächse. Abgestorbenes Pflanzenmaterial war in den Sümpfen gänzlich von Wasser bedeckt und somit einer gänzlich sauerstofflosen Umgebung ausgesetzt, wodurch eine Zersetzung nur teilweise erfolgte. Die Reste des organischen Materials lagerten sich im Laufe von Millionen von Jahren ab und wurden von Sand, Schlamm und Gestein bedeckt. Diese Schichten übten einen derartigen Druck aus, der das pflanzliche Material immer tiefer in die Erdkruste drückte und gleichzeitig komprimierte. Unter wachsender Temperatureinwirkung begann der Prozess der sogenannten Inkohlung, im Zuge derer Wasser- und Sauerstoff aus dem organischen Material entfernt wurden und der Gehalt der Kohlenstoffs immer mehr zunahm. Jene Periode der Erdgeschichte, in der diese Entwicklung stattfand, wird als Karbon bezeichnet. Der Name leitet sich vom lateinischen Wort "carbo" für Kohle ab.

Im Verlauf der Inkohlung entsteht zuerst Torf, aus dem sich dann Braunkohle und später Steinkohle entwickelt. Die Braunkohle selbst entstand vor etwa zwanzig bis vierzig Millionen Jahren und ist daher ein jüngeres Resultat der Inkohlung. Da sie nur von wenigen Schichten Sedimentgestein bedeckt wird, befindet sie sich in geringen Tiefen der Erdoberfläche und wird in der Regel im Tagebau gefördert. Braunkohle wird überall auf der Welt abgebaut, wobei sich die chemische Zusammensetzung abhängig von den Lagerstätten deutlich unterscheiden kann. Abhängig vom Kohlenstoffgehalt wird zwischen der Weichbraun-, der Hartbraun-, Mattbraun- und der Glanzbraunkohle unterschieden. Die wirtschaftlich bedeutendsten Vorkommen befinden sich in Deutschland, in den Vereinigten Staaten, Griechenland, Russland und Australien. Diese Länder fördern gemeinsam etwa die Hälfte der weltweit genutzten Braunkohle.

Nutzung durch den Menschen:

Abbau von Kohle  
Neben Erdöl und Erdgas gilt Braunkohle als einer der wichtigsten fossilen Energieträger und wird in Kraftwerken in gemahlener und getrockneter Form zur Gewinnung von Strom und Wärme eingesetzt. Da es bei der Verbrennung von Braunkohle zum Ausstoß hoher Mengen des Treibhausgases CO2 kommt, geht der Einsatz dieses Rohstoffs seit einigen Jahren zugunsten erneuerbarer Energien allmählich zurück. Wie Steinkohle kann Braunkohle auch in der Industrie genutzt werden, um Methanol und Ammoniak herzustellen, indem daraus ein Synthesegas gewonnen wird. Im Zuge der sogenannten Kohlehydrierung ist es zudem möglich, Braunkohle als Rohstoff zur Herstellung von Kraftstoffen zu nutzen.