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Steckbrief:
Name: Fluorit
Andere Namen: Calciumfluorid, Flussspat, Stinkspat
Mineralklasse: Halogenide
Chemische Formel: CaF2
Chemische Elemente: Calcium, Fluor
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Farbe: reines Fluorit ist farblos
Glanz: Glasglanz
Kristallstruktur: kubisch
Massendichte: 3,2
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 4
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchsichtig
Verwendung: überwiegend industrielle Nutzung
Allgemeines zum Fluorit:
Fluorit oder Flussspat beschreibt ein weit verbreitetes Mineral aus der Gruppe der Halogenoide, dessen Erscheinungsbild durch die auffällig
kubische Kristallform gekennzeichnet ist. Dabei kann Fluorit sowohl würfelartige als auch oktaedrische Kristalle mit einer ausgeprägten Neigung zur
Zwillingsbildung entwickeln. In seiner reinen Form ist Fluorit farblos und durchsichtig, kann jedoch durch verschiedene Beimengungen und Verunreinigungen
mit Eisen, Chrom, Thallium, Mangan
und anderen Elementen unterschiedliche Farben annehmen. So können die Kristalle auch gelb, grün, intensiv violett, fast schwarz, rot oder in verschiedenen Blautönen
erscheinen. Durch die Einwirkung von UV-Licht oder Röntgenstrahlung können die Farben aufgehoben oder verändert werden, was vor allem für die Herstellung von Schmuck aus
Fluorit bedeutsam ist. Allen Varianten von Fluorit sind ihr muscheliger, bisweilen auch splittriger Bruch, ihr glasiger Glanz und ihre vollkommene Spaltbarkeit gemeinsam.
Der Name des Fluorits stammt dem lateinischen Verb "fluere" ab, das übersetzt "fließen" bedeutet und sich auf seinen niedrigen Schmelzpunkt bezieht. Seine
Eigenschaft, sehr schnell zu verflüssigen, brachte dem Fluorit auch den deutschen Beinamen Flussspat ein. Im Jahr 1842 stellte der Geologe und Mineraloge Friedrich
Mohs erstmals fluoreszierende und dabei sehr stark ausgeprägte Effekte fest, die den Fluorit leuchtend violett und blau erscheinen lassen. Der im deutschen Sprachraum
gebräuchliche alte Name Stinkspat bezieht sich auf den unangenehmen Geruch nach Fluor, den das Mineral freigibt, wenn es angeschlagen wird.
Entstehung und Vorkommen:
Fluorit kann entweder sedimentär oder magmatisch entstehen und entwickelt sich meist aus sauren Restschmelzen. In hydrothermalen Klüften oder Gängen,
in denen unterschiedlichen Temperaturbedingungen herrschen können, kann Fluorit auskristallisieren. Häufig ist das Mineral mit Topas,
Calcit, Quarz, Pyrit, Dolomit, Galenit oder Turmalin vergesellschaftet.
Fluorit ist auf allen Kontinenten der Erde weit verbreitet und kommt in Europa sehr häufig vor. Wichtige Fundorte liegen in den Ländern Skandinaviens, auf
Grönland, auf den Britischen Inseln, in Frankreich, Deutschland, Österreich und anderen Ländern Mitteleuropas sowie in nahezu allen Ländern Osteuropas. Auch
in Japan, China und Korea, in Südamerika, den Vereinigten Staaten, im Nahen Osten und in Australien befinden sich wichtige Lagerstätten.
Verwendung von Fluorit:
Fluorit kommt als Rohstoff für die Herstellung optischer Linsen, als Basis für die Gewinnung von Flusssäure und Fluor sowie in der Produktion verschiedener Gläser
eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung zu. Aus Fluorit wird zudem synthetischer Kryolit hergestellt, der für die Gewinnung von Aluminium
ausschlaggebend ist.
Fluorit ist auch als Sammlerobjekt und Ausgangsmaterial für kunstvolle Skulpturen, Gefäße und Figurinen auf internationaler Ebene von Bedeutung. Aus dem sogenannten Blue
John, einer in verschiedenen Blautönen erscheinenden Varietät, die ausschließlich in der englischen Grafschaft Derbyshire zu finden ist, werden kostbare Vasen hergestellt,
die teilweise hohe Preise erzielen. Durch seine geringe Härte eignet er sich nur bedingt für die Herstellung von Schmuck. In ihrer Farbgebung besonders attraktive Exemplare
werden jedoch mit Kunstharz gehärtet und anschließend zu Schmuckstücken weiterverarbeitet. Da er leicht mit Smaragd und Amethyst
verwechselt werden kann, dient Fluorit oft als Material zur Herstellung von Imitationen hochpreisiger Schmuckstücke.
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