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Steckbrief:
Name: Cinnabarit
Andere Namen: Merkurblende, Quecksilberblende, Zinnober
Mineralklasse: Sulfide
Chemische Formel: HgS
Chemische Elemente: Quecksilber, Schwefel
Ähnliche Minerale: Cuprit, Proustit, Rubinschwefel
Farbe: zinnoberrot
Glanz: Diamantglanz möglich
Kristallstruktur: trigonal
Massendichte: 8,2
Magnetismus: Diamagnetismus
Mohshärte: 2,5
Strichfarbe: rot
Transparenz: durchscheinend bis undurchsichtig
Verwendung: industriell
Allgemeines zum Cinnabarit:
Der Cinnabarit oder Zinnober beschreibt ein häufig auftretendes Mineral, das zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt wird. Sein Namen leitet sich
vom lateinischen Wort "cinnabaris" beziehungsweise dem griechischen "kinnabari" ab. Beide Begriffe entwickelten sich aus dem persischen Wort "zinifrah", das
übersetzt "Drachenblut" bedeutet. Die persische Bezeichnung des Minerals bezieht sich auf seinen unverwechselbaren Farbton. Im deutschen Sprachraum sind auch
die Namen Bergzinnober, Merkurblende und Quecksilberblende geläufig.
Cinnabarit erscheint meist in einem intensiv leuchtenden Rot, kann aber auch bräunlich rot, grau oder rotschwarz sein. Er bildet tafelige, rhomboedrische oder
prismatische Kristalle aus, die zu Zwillingen verwachsen sein können. Die Aggregate des Cinnabarits sind massig oder körnig. Die Transparenz des roten Minerals
reicht von undurchsichtig bis gänzlich durchsichtig. Cinnabarit ist von scharlachroter Strichfarbe, muscheligem bis splittrigem Bruch und abhängig von den
jeweiligen Kristallflächen von diamantartigem bis mattem Glanz. Mit einer Mohshärte von maximal 2,5 zählt Cinnabarit zu den weichen Mineralien.
Entstehung und Vorkommen:
Cinnabarit bildet sich hauptsächlich hydrothermal in vulkanischen Schloten oder am Rande heißer Quellen, kann jedoch auch in Sedimentgesteinen und metamorphen
Gesteinen auftreten, wobei die Umgebungstemperatur unter hundert Grad Celsius betragen muss. Eine Vergesellschaftung mit Pyrit, Quarz,
Quecksilber, Opal und Antimonit ist häufig.
Cinnabarit wird auf der ganzen Welt in vielen Ländern gefördert. Die grötßen Lagerstätten befinden sich nahe der Stadt Almadén in Zentralspanien. Dort wurde das Mineral
bereits in der Antike in großem Stil abgebaut. Weitere wichtige Vorkommen befinden sich in weiten Teilen Deutschlands, in einigen Regionen Italiens, in der Volksrepublik
China, in Nord- und Südafrika, in der Ukraine sowie in Serbien, Russland und Japan.
Verwendung durch den Menschen:
Cinnabarit wird aufgrund seines hohen Gehaltes an Quecksilber, der bei 87 Prozent liegt, seit Jahrtausenden gezielt abgebaut. Quecksilber wurde in der Antike vor allem
für die Herstellung von spiegelnden Flächen genutzt. In den vergangenen Jahrhunderten diente das aus Zinnober gewonnene Quecksilber der Herstellung von Thermometern,
Barometern, Batterien, Medikamenten, Zahnfüllungen und verschiedenen Desinfektionsmitteln. Wegen seiner Giftigkeit wird es seit einigen Jahren zunehmend zurückgedrängt
und verliert in der Industrie an Bedeutung.
Cinnabarit diente in der Vergangenheit auch als wichtiges Pigment, das Malern bei der Anfertigung von Gemälden als leuchtend roter Farbstoff diente. Nicht nur einige
der bedeutendsten Renaissancewerke zeigen die als Zinnrot bezeichnete Farbe, die sich durch eine hervorragende Deckkraft und Leuchtkraft auszeichnet. Ab dem 18.
Jahrhundert wurde Cinnabarit als Pigment auch industriell unter Verwendung von Schwefel und Quecksilber
künstlich hergestellt, ein Verfahren, das bereits im mittelalterlichen China zum Einsatz kam. Daher war Cinnabarit im deutschen Sprachraum auch unter dem Namen 'Chinesischrot' bekannt.
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