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Amethyst

Steckbrief:

Name: Amethyst
Andere Namen: /
Mineralklasse: Oxide
Chemische Formel: SiO2 (Siliziumdioxid)
Chemische Elemente: Silizium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Ametrin
Farbe: violett, lila
Glanz: Glasglanz bis Fettglanz
Kristallstruktur: trigonal
Massendichte: 2,65
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 7
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchsichtig
Verwendung: Schmuckstein

Allgemeines zum Amethyst:

Amethyst Der Amethyst beschreibt einen zu den Oxiden gezählten Kristallquarz, der durch seine unverwechselbare violette Farbgebung auffällt und daher als der beliebteste Stein unter den Quarzen gilt. Die Bezeichnung Amethyst stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt etwa "nicht betrunken", denn im antiken Griechenland waren die Menschen der Überzeugung, dass der Stein vor den berauschenden Effekten des Weines schützte. Das aus Siliziumdioxid bestehende Mineral kann in verschiedenen Violett-Tönen, einem hellen Grauviolett, Rosa, Blau mit violetter Tönung oder Schwarz erscheinen, weist einen fettigen Glasglanz und muscheligen Bruch auf und ist je nach Exemplar zart transparent bis durchscheinend. Für die Farbgebung sind die im Amethyst enthaltenen Eisenionen verantwortlich, die von Sauerstoffionen umgeben sind und einen Gitterdefekt erzeugen. Auch die Strahlung, die von radioaktivem Gestein in unmittelbarer Nähe eines Amethysts ausgeht, hat einen positiven Einfluss auf das leuchtende Violett des Steins. Je kräftiger die Farbgebung ausfällt, desto wertvoller ist der Amethyst. Erhitzen und der Einfluss von direktem Sonnenlicht haben zur Folge, dass der Stein seine charakteristische und intensiv leuchtende Farbe verliert oder eine gelbe, blaue oder braune Färbung annimmt

Vorkommen und Fundorte:

Der Amethyst kommt weltweit vor und zählt zu den am weitesten verbreiteten Mineralien, wobei für Schmuckstücke geeignete durchsichtige Exemplare vergleichsweise selten sind. Amethystdrusen werden vor allem in Hohlräumen in Gesteinsschichten mit großen Wasseransammlungen oder in Vulkangesteinen entdeckt. Der bis heute größte Hohlraum mit mehreren Meter hohen Amethystdrusen wurde im Jahr 1900 bei Rio Grande do Sul gefunden. Zu den Ländern, in denen sich wichtige Fundorte befinden, zählen neben Brasilien auch Sri Lanka, Russland, Uruguay, Madagaskar, Sambia sowie Niederösterreich, wo Amethyste seit über 150 Jahren in der Nähe von Maissau abgebaut werden. Die bedeutendste Fundstelle in Deutschland, der Steinkaulenberg, ist heute aufgrund der großen Vorkommen in Brasilien nur mehr als Schaubergwerk in Betrieb.

Geschichte und Verwendung:

Amethyst-Kristall Dunkelviolette Amethyste galten in der Vergangenheit als außerordentlich kostbare Schmucksteine, die besonders von Klerikern und der Zarin Katharina der Großen hochgeschätzt wurden. Heute ist er dank der hohen Vorkommen deutlich günstiger, jedoch im Edelsteinschliff nach wie vor heiß begehrt. In der Esoterik wird dem Stein bereits seit der Antike eine magische und gesundheitliche Bedeutung zugeschrieben. Als sogenannter Säuferstein oder Stein des Bacchus, diente er dank der ihm zugeschriebenen ernüchternden Wirkung bei den Griechen und Römern als Material für die Herstellung von kostbaren Weinkelchen, um den berauschenden Effekt alkoholischer Getränke abzumildern. Bis heute gilt der Amethyst als Schutzstein gegen Alkohol- und Drogensucht.