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Steckbrief:
Name: Bernstein
Andere Namen: Succinit, Amber (engl.), Electrum
Mineralklasse: Organische Verbindungen
Chemische Formel: C10H16O + (H2S)
Chemische Elemente: Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Schwefel
Ähnliche Minerale: /
Farbe: gelb-braun, rot, orange, honiggelb
Glanz: Fettglanz
Kristallstruktur: amorph
Massendichte: ca. 1,1
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: ca. 2
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
Verwendung: Schmuckstein
Allgemeines zum Bernstein:
Bernstein bezeichnet keinen Stein im eigentlichen Sinne, sondern ein fossiles versteinertes Baumharz, das von urzeitlichen Nadelgehölzen gebildet wurde
und im Laufe von Millionen von Jahren erstarrte. Es entstand zur Zeit der Dinosaurier und lief vor bis zu 270 Millionen Jahren als Wundflüssigkeit eines
Baumes aus dessen Rinde. Bis heute konnten Forscher nicht eindeutig klären, welche Baumart Bernstein produzierte. Die Existenz der sogenannten Bernsteinkiefer,
die lange als Ursprung des begehrten Schmucksteines vermutet wurde, konnte nicht bewiesen werden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sowohl
Lärchen als auch Zedern und andere Nadelbäume als Lieferanten von Bernstein in Frage kommen.
Der Name des begehrten Edelsteins leitet sich vom mittelniederdeutschen Wort "börnen" ab, das übersetzt "brennen" bedeutet. Daraus entstand der Begriff "börnesteen",
der sich auf die starke Brennbarkeit des Harzes bezieht.
Bernstein bildet Knollen und fällt durch seine charakteristische Farbe auf, die von einem intensiven Honiggelb bis zu Braun, Rot und Orange reicht. Seltener ist
elfenbeinfarbener, leicht bläulicher oder grünlicher sowie fast schwarzer Bernstein. Oft zeigt ein Bernstein Inklusen, die durch Wasserbläschen, Pflanzensamen,
kleine Tiere oder Insekten, Stücke von Baumrinde oder Ästen entstehen. Das fossile Harz kann sowohl transparent als auch undurchsichtig erscheinen und zeigt einen
fettigen bis wachsartigen Glanz.
Vorkommen und Fundorte:
Der bekannteste und begehrteste Bernstein stammt aus dem Baltikum und wird auch als Succunit bezeichnet. Er entstand vor etwa fünfzig Millionen Jahren im Gebiet des heutigen Finnlands und Mittelschwedens, wo sich zu dieser Zeit ein riesiges Waldgebiet, der sogenannte Bernsteinwald befand. Durch Klimaveränderungen kam es zu starken Überschwemmungen, die dazu führten, dass die Bäume in den Fluten ertranken und das Wasser das noch nicht versteinerte Harz aus den Stämmen spülte. Dieses lagerte sich in den entstandenen riesigen Sümpfen und Buchten ab und versteinerte dort im Laufe von Millionen von Jahren. Allmählich wurden die Ablagerungen von Sand und Steinen bedeckt, was zu Oxidation und Wasserverlust führte. Dies erklärt, warum der berühmte Baltische Bernstein als versteinertes Harz heute vor allem entlang der Nordsee- und Ostseeküste und im Samland gefunden wird.
Geschichte und Verwendung:
In der Antike wurde Bernstein als "elektron" (griechisch) oder "electrum" (lateinisch) bezeichnet, denn die Menschen verwendeten größere Stücke des erhärteten Harzes als
Kleiderbürsten, die durch statische Aufladung Staub- und Schmutzpartikel anzogen. Dadurch gilt Bernstein heute auch als Namensgeber für den Begriff der Elektrizität. Seine
wichtigste Bedeutung genießt Bernstein als Schmuckstein, der nicht nur Ketten, Armbänder, Ringe, Broschen und Ohrringe ziert, sondern auch antike Schatullen, Statuen und
Einlegearbeiten verschiedener Möbelstücke, Zigarettenspitze und Tabakspfeifen. Bis zum Ende des 17. Jahrhundert kam entfärbter durchsichtiger Bernstein für die Herstellung
optischer Linsen zum Einsatz. Für Schmuck nicht brauchbare Exemplare wurden zu Bernsteinlack und Ölen verarbeitet. Zudem werden dem Bernstein heute in der Esoterik
verschiedene positive Eigenschaften auf die Gesundheit von Menschen und Haustieren zugeschrieben.
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