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Der Wattwurm - Steckbrief

Steckbrief

Name: Wattwurm
Weitere Namen: Prielwurm, Sandwurm
Lateinischer Name: Arenicola marina
Klasse: Vielborster (Polychaeta)
Größe: 20 - 40 cm
Gewicht: 30 - 80 g
Alter: 2 - 4 Jahre
Aussehen: rötlich braun
Geschlechtsdimorphismus: Nein
Ernährungstyp: ?
Nahrung: Sand
Verbreitung: Nordamerika, Europa
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: unbekannt
Lebensraum: Wattenmeer
natürliche Feinde: Alpenstrandläufer, Austernfischer, Knuttstrandläufer
Geschlechtsreife: etwa ab dem zweiten Lebensjahr
Paarungszeit: September - Oktober
Verhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Wattwurm

Wattwurmhaufen

  • Der Wattwurm oder Arenicola marina beschreibt einen zu den Vielborstern gezählten Ringelwurm, der, wie sein Name schon verrät, die Wattenmeere des östlichen Atlantiks, vor allem jene der Nordsee besiedelt.
  • Dort lebt der Wattwurm im sandigen Boden in Tiefen von bis zu zwanzig Zentimetern, wo er U-förmige Röhren als Bauten anlegt.
  • Der Wattwurm ist von rötlich brauner Farbe und erreicht eine Körperlänge von zwanzig bis vierzig Zentimetern. Sein Körper ist etwa fingerdick und verjüngt sich zum Schwanzende hin. Am Kopfende besitzt der Wattwurm einen Rüssel, den er bei Nahrungsaufnahme ausstülpen kann.
  • Durch seine charakteristisch geformten Kothaufen, die an Spaghetti erinnern, gilt der Wattwurm als das bekannteste Tier, das diese Regionen besiedelt.
  • Damit die aus Sand gebauten Wohnröhren nicht in sich zusammenstürzen, verklebt der Wattwurm sie an den Innenwänden mit einem schleimigen Sekret.
  • Innerhalb seiner Wohnröhre bewegt er sich kontinuierlich wellenartig vorwärts, damit immer genug Wasser durchfließen kann.
  • Durch den Sand wird das durchfließende Wasser in der Röhre ununterbrochen gefiltert.
  • Über seine Kiemenbüschel nimmt der Wattwurm den gefilterten Sauerstoff auf.
  • Am Ausgang seiner Röhre befindet sich der sogenannte Fresstrichter. Mit seinem Rüssel nimmt der Wattwurm dort den Sand auf, der die aus dem Wasser gefilterten Nährstoffe sowie Algen und Pflanzenreste enthält.
  • Nach etwa dreißig Minuten ist der Körper des Wattwurm mit Sand gefüllt. Um diesen wieder auszuscheiden, bewegt er sich entlang des Ausscheiderohrs nach oben und gibt ihn an der Oberfläche ab. Dabei entstehen die bekannten Kothaufen, die die Sandplatten des Wattenmeers maßgeblich prägen.
  • Die Wattwürmer graben auf diese Weise den gesamten Sand des Wattenmeeres um und produzieren pro Jahr etwa 25 Kilogramm Kot.
  • Durch diese Lebensweise trägt der Wattwurm maßgeblich zum Gleichgewicht des Ökosystems bei. Im Zuge seines Stoffwechselprozesses werden abgestorbene Pflanzenreste verwertet sowie Sauerstoff und Nährstoffe produziert, die anderen Tieren des Watts als Lebensgrundlage dienen.
  • Im Alter von zwei Jahren werden Wattwürmer geschlechtsreif. Während der Vollmondphase im Oktober geben die Männchen ihr Sperma an das Wasser ab. Hat es die Wohnröhre eines Weibchens erreicht, gibt dieses die Eier ab, die daraufhin befruchtet werden.
  • Die Eier bleiben bis zum Schlüpfen der Larven in der Wohnröhre des Weibchens.
  • Die Larven leben zunächst im offenen Wasser und lassen sich erst im darauffolgenden Jahr im Sandboden des Wattenmeers nieder.
  • Wie andere Ringelwürmer kann auch der Wattwurm bei Bedrohung Teile des Schwanzendes abstoßen. Dadurch erbeuten Fressfeinde wie im Watt lebende Vögel nie den ganzen Wurm.