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Der Sibirische Tiger - Steckbrief

Steckbrief

Sibirischer Tiger Name: Sibirischer Tiger
Weitere Namen: Amurtiger
Lateinischer Name: Panthera tigris altaica
Klasse: Säugetier
Größe: 1,8 - 2,8 m
Gewicht: 100 - 300 kg
Alter: 15 - 20 Jahre
Aussehen: rotbraunes Fell mit schwarzem Streifenmuster, weiße Körperunterseite
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
Nahrung: Elch, Reh, Hirsch, Wildschwein, Wildziege
Verbreitung: Russland, China und Korea
ursprüngliche Herkunft: Russland
Schlaf-Wach-Rhythmus: nachtaktiv
Lebensraum: bevorzugt dichte Laub- und Nadelwälder
natürliche Feinde: keine
Geschlechtsreife: ab dem vierten bis fünften Lebensjahr
Paarungszeit: ganzjährig
Tragzeit: 95 - 110 Tage
Wurfgröße: 3 - 7 Jungtiere
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Sibirischen Tiger

Sibirischer Tiger

  • Der Sibirische Tiger oder Panthera tigris altaica beschreibt den weltweit größten Vertreter der Großkatzen und lebt als Unterart des Tigers in einigen Regionen Russlands, Chinas und Koreas.
  • Ursprünglich war der Sibirische Tiger in Russland und Teilen Asiens weit verbreitet und besiedelte Laub- und Nadelwälder im Flachland und in Gebirgslagen zwischen dem Baikalsee und der Insel Sachalin.
  • Im frühen 20. Jahrhundert gingen die Bestände allmählich so stark zurück, dass in den Dreißigerjahren nur mehr fünfzig wildlebende Exemplare existierten. Nur durch strengste Schutzmaßnahmen konnte die Art vor dem Aussterben bewahrt werden. Heute werden die Bestände auf einige hundert Tiere geschätzt, der Sibirische Tiger wird jedoch weiterhin als stark gefährdete Art geführt.
  • Die Kopfrumpflänge des Sibirischen Tigers kann über zwei Meter betragen, wobei auch schon Tiere mit einer Länge von fast drei Metern gesichtet wurden. Die Männchen sind mit einem Gewicht von bis zu dreihundert Kilogramm deutlich schwerer als die Weibchen.
  • Das Fell des Sibirischen Tigers ist etwas heller als jenes anderer Unterarten. An Bauchseite, Brust, Kehle und Schwanz erscheint es weiß, die Streifen sind im Gegensatz zu anderen Tigern nicht schwarz, sondern eher grau.
  • An die kalten klimatischen Bedingungen seines Lebensraumes ist der Sibirische Tiger dank seines dichten und langen Fells und einer mehrere Zentimeter dicken Fettschicht unter der Haut sehr gut angepasst.
  • Er ist ein überwiegend nachtaktiver Einzelgänger, der in einem Revier von bis zu tausend Quadratkilometern Fläche auf die Jagd geht. Die Reviere von Weibchen und Männchen können sich dabei überschneiden.
  • Der Sibirische Tiger muss pro Tag etwa zehn Kilogramm Fleisch zu sich nehmen. Er erbeutet hauptsächlich Wildschweine, Rehe und verschiedene Hirsche, macht aber auch Jagd auf Luchse oder Elche. Die Beute wird von hinten überwältigt, zu Boden gedrückt und mit einem gezielten Biss in die Kehle getötet.
  • Nur in der Paarungszeit treffen die Männchen und Weibchen aufeinander. Die Fortpflanzungszeit ist grundsätzlich saisonunabhängig, die Weibchen sind allerdings nur einige Tage pro Jahr paarungsbereit.
  • Um ein Männchen anzulocken, hinterlässt ein Weibchen an Bäumen Kratzspuren oder Urinmarken.
  • Die Paarung erfolgt mehrere Male, Männchen und Weibchen bleiben im Anschluss mehrere Tage zusammen, bevor sie wieder eigene Wege gehen.
  • Nach einer Tragzeit von etwa 110 Tagen bringt das Weibchen zwischen zwei und sieben blinde Jungtiere zur Welt, die die ersten beiden Lebensmonate im Versteck verbringen und dann langsam beginnen, fleischliche Kost zu sich zu nehmen. Ab einem Alter von sechs Monaten begleiten sie die Mutter bei der Jagd, bleiben danach jedoch noch etwa drei Jahre in deren Obhut, bevor sie sie endgültig verlassen.
  • Die Lebenserwartung des Sibirischen Tigers beträgt maximal zwanzig Jahre.