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Die Auster - Steckbrief

Steckbrief

Name: Auster
Weitere Namen: /
Lateinischer Name: Ostreidae
Klasse: Muscheln
Größe: 10 - 40 cm (artabhängig)
Gewicht: 50 - 200 g (artabhängig)
Alter: bis zu 30 Jahren
Aussehen: bruchfeste, graue Schale
Geschlechtsdimorphismus: Nein
Ernährungstyp: Planktonfiltrierer (planktivor)
Nahrung: Plankton
Verbreitung: Atlantik, Pazifik
ursprüngliche Herkunft: weltweit
Schlaf-Wach-Rhythmus: /
Lebensraum: Küstenzonen und Tidengewässer
natürliche Feinde: Austernbohrer, Krebse, Seesterne, Möwen
Geschlechtsreife: ?
Paarungszeit: ganzjährig
Eiablage: bis zu 100 Millionen Eier
Sozialverhalten: /
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über die Auster

  • Die Austern oder Ostreidae beschreiben eine mehrere Gattungen und unzählige Arten umfassende Familie innerhalb der Muscheln, die in erster Linie flache Küstenzonen und Tidengewässer besiedeln.
  • Die Auster ist sowohl als Lebensmittel als auch als Produzent von Perlen von großer wirtschaftlicher Bedeutung.
  • Sie gilt als sehr altes Lebewesen, das die Erde bereits vor über 250 Millionen Jahren besiedelte.
  • Austern sind in Gezeitenzonen ebenso anzutreffen wie in Flussmündungen, wo sie täglich hunderte Liter Wasser filtern, um Nährstoffe und Plankton aufzunehmen.
  • Aus diesem Grund sind sie maßgeblich an der Erhaltung der Ökosysteme, in denen die leben, beteiligt. Sie sind aber dadurch auch äußerst empfindlich, da bereits geringste Mengen an Umweltgiften in Gewässern zu ihrem Absterben führen können.
  • In der Vergangenheit waren Austern in allen Meeren weit verbreitet. Durch die Umweltverschmutzung sind sie heute nur mehr in unberührten Teilen des Atlantiks und Pazifiks anzutreffen, während sie im Mittelmeer bereits gänzlich ausgestorben sind.
  • Um den empfindlichen Weichkörper vor Fressfeinden zu schützen, bildet die Auster eine aus mehreren Schichten aufgebaute Schale, die aus einer sehr bruchfesten Mischung aus Calciumcarbonat und Conchin besteht und innen mit Perlmutt ausgekleidet ist. Sie verwächst mit dem Untergrund, weshalb eine Auster völlig unbeweglich ist.
  • Die Schale besteht aus zwei Hälften, die durch ein Ligament verbunden sind und völlig wasserdicht verschlossen werden können. Dadurch ist eine Auster fähig, bis zu zwei Wochen außerhalb des Meerwassers zu überleben.
  • Im Weichkörper befinden sich Kiemen, die der Atmung und der Nahrungsaufnahme dienen.
  • Eindringlinge und Fremdkörper organischer und anorganischer Herkunft werden durch Überziehen mit Perlmutt unschädlich gemacht.
  • Die Fortpflanzung erfolgt zweigeschlechtlich, einige Austernarten verändern im Laufe ihres Lebens ihr Geschlecht.
  • Pro Laichvorgang werden bis zu hundert Millionen Eier an das Wasser abgegeben und anschließend im offenen Wasser mit Sperma befruchtet.
  • Die winzigen Larven verankern sich drei Wochen nach dem Schlüpfen mit Substrat. Die anschließende Metamorphose zur erwachsenen Muschel überlebt nur ein Teil der jungen Austern.
  • Austern dienen vielen Tierarten, allen voran den sogenannten Austernbohrern, als wichtige Nahrungsquelle.
  • Die als Austernbohrer bezeichneten Stachelschnecken besitzen eine mit Raspeln besetzte Zunge, die sogenannte Radula, mit der sie ein Loch in die Schale der Auster schneiden. Mit ihrem Rüssel verzehren sie anschließend das nahrhafte Austernfleisch.
  • Auch verschiedene Krebse, Seesterne und Möwen erbeuten gelegentlich Austern.
  • Als Lebensmittel für Menschen sind lediglich die Pazifische Felsenauster, die Europäische Auster und die Amerikanische Auster von Bedeutung. Andere, im Fernen Osten beheimatete Arten werden hingegen für die Perlenproduktion gezüchtet.
  • Alle wirtschaftlich wichtigen Austern werden in Aquakulturen gezüchtet, die sich vor allem in China, Japan, Nordkorea, Frankreich, Irland und Holland befinden.
  • In freier Wildbahn können Austern bis zu dreißig Jahre alt werden.