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Der Nacktmull - Steckbrief

Steckbrief

Name: Nacktmull
Weitere Namen: Nacktmaulwurf
Lateinischer Name: Heterocephalus glaber
Klasse: Säugetiere
Größe: 8 - 10cm
Gewicht: 30 - 40g
Alter: 20 - 30 Jahre
Aussehen: rosa-braune Haut
Geschlechtsdimorphismus: ?
Ernährungstyp: ?
Nahrung: Knollen und Wurzeln
Verbreitung: Ostafrika
ursprüngliche Herkunft: Ostafrika
Schlaf-Wach-Rhythmus: ?
Lebensraum: unterirdisch
natürliche Feinde: Schlangen
Geschlechtsreife: ?
Paarungszeit: ?
Tragzeit: etwa 70 Tage
Sozialverhalten: koloniebildend
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Nacktmull

  • Der Nacktmull oder Heterocephalus glaber beschreibt eine eigene Nagetier-Gattung innerhalb der Stachelschweinverwandten.
  • Obwohl er mit dem Maulwurf nicht verwandt ist, hat sich im deutschen Sprachraum auch die umgangssprachliche Bezeichnung Nacktmaulwurf durchgesetzt.
  • Der Nacktmull ist in Ost- und Südafrika beheimatet, wo er in Halbwüsten unterirdisch lebt und riesige Bauten anlegt.
  • Der Nacktmull fällt durch eine einzigartige Lebensweise auf, die jener von Ameisen und Bienen ähnlich ist. Er lebt in großen Kolonien, die mehrere hundert Tiere umfassen.
  • Innerhalb eines solchen Staates lebt mit der Königin das einzige Weibchen, das sich fortpflanzen kann. Die Königin wählt für die Paarung ein einziges Männchen aus.
  • Die anderen Mitglieder der Kolonie fungieren wie Arbeiter und sind für den Bau und die Instandhaltung der unterirdischen Gänge und Kammern, den Transport der Nahrung und die Versorgung der Jungtiere verantwortlich.
  • Da der Nacktmull ausschließlich unterirdisch lebt, kann er kaum sehen. Seine feinen Tasthaare helfen ihm, sich in der Dunkelheit zu orientieren.
  • Die Augen sind von dicken Lidern bedeckt, auch die Ohren befinden sich im Körperinneren.
  • Seinen Namen verdankt der Nacktmull seiner fehlenden Körperbehaarung. Seine rosa-braune Haut ist in Falten gelegt und bietet Parasiten keinerlei Möglichkeit, sich anzusiedeln.
  • Ein auffälliges Erkennungsmerkmal sind auch die aus dem Maul herausragenden langen Schneidezähne, die unentwegt nachwachsen und zum Zerkleinern von Nahrung ebenso dienen wie zum Graben der Gänge und Kammern.
  • Da die langen Schneidezähne auch bei geschlossenem Maul herausragen, kann während des Grabens keine Erde eindringen.
  • Nacktmulle nehmen kein Wasser zu sich und ernähren sich ausschließlich von Knollen und Wurzeln, deren geringen Nährstoffgehalt sie dank ihres Blinddarms optimal verwerten können.
  • Nach der Paarung und einer Tragzeit von siebzig Tagen bringt die Königin bis zu zwanzig Jungtiere zur Welt.
  • Nach dem Tod der Königin liefern sich die Töchter um deren Nachfolge erbitterte Kämpfe.
  • Nacktmulle haben im Vergleich zu anderen Nagetieren eine ungewöhnlich hohe Lebenserwartung von bis zu dreißig Jahren.
  • Da sie keine Krebstumore entwickeln, werden sie seit Jahrzehnten von Krebs- und Altersforschern intensiv studiert, um auf den Menschen anwendbare Erkenntnisse zu gewinnen.