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Bunt, bunter, am buntesten ...
Knallige Farben und bunte Musterungen dienen im Tierreich meist der Abschreckung von Fressfeinden. Viele Tiere besitzen jedoch auch ein leuchtendes Aussehen, um potentielle Partner
anzulocken und dadurch ihre Chancen der Fortpflanzung zu erhöhen. Manche Arten zeigen ein so auffälliges Aussehen, dass sie beim Anblick fast blenden und bei Lichteinfall in den
schönsten und intensivsten Farben leuchten und schillern. Vor allem aus dem Reich der Vögel sind einige Arten bekannt, deren Gefieder fast so aussieht, als
wäre es von einem Künstler erschaffen worden. Aber auch viele Meeresbewohner, einige Insekten, Amphibien und Reptilien und
sogar Affen zeigen eine so auffällige Färbung, dass sie getrost als Wunderwerke der Natur bezeichnet werden können.
Der Anblick einer Mandarinente erinnert mehr an ein Kunstwerk als ein ein Tier, wie es die Natur geschaffen hat. Mit ihren faszinierenden, fast geometrisch anmutenden Zeichnungen,
auffälligen Federbüscheln und Farbklecksen in Knallorange, Braun, Blau, Violett, Weiß und Schwarz wirkt die Mandarinente wie ein abstraktes Gemälde. In den
Regenwäldern der Tropen stechen Paradiesvögel mit ihrem farbenfrohen Gefieder ebenso hervor wie
Papageien wie etwa der in vielen Farben leuchtende Allfarblori sowie Tukane mit ihren knallig roten, gelben
oder schillernd grünen Schnäbeln. Selbst in der Familie der Tauben existiert ein Vertreter, nämlich die Kragentaube aus Südostasien, die mit ihrem
fluoreszierenden, blau und grün schimmerndem Rückengefieder ein echter Blickfang ist. Neben den vielen bunten Vogelarten aus exotischen Welten muss auch der Europäische Bienenfresser
genannt werden, der durch sein intensiv gefärbtes Gefieder oft für einen Vogel der Tropen gehalten wird. Mit seinem smaragdgrün-bläulich schimmerndem Bauch, seiner knallgelben Kehle,
einer schwarzen Maske im Gesicht und seinem rostroten Rücken steht der Europäische Bienenfresser den bunte Paradiesvögeln an Schönheit um nichts nach.
Unter den Insekten gilt der in Europa und Asien beheimatete Blattkäfer oder Chrysolina graminis als einer der schönsten Vertreter, was die Färbung angeht. Er erreicht eine Körpergröße
von maximal einem Zentimeter, ist jedoch aufgrund seiner schillernd smaragdgrünen leicht zu erkennen. Wenn das Sonnenlicht auf seinen Panzer fällt, schillert und funkelt dieser in allen
Farben des Regenbogens. Ebenso prachtvoll wirkt Lampromicra senator, der im englischen Sprachraum ganz zu Recht unter der Bezeichnung Jewel Bug bekannt ist. Tatsächlich sieht der
Prachtkäfer mit seinem schillernd grünen, in vielen Farben leuchtenden Panzer aus wie ein Edelstein.
Auch eine Primatenart zeigt eine so außergewöhnlich schöne Färbung, dass sie in den Regenwäldern Zentralafrikas für optische Abwechslung sorgt. Der mit den Meerkatzen verwandte
Mandrill besitzt zwar ein unscheinbar braun-olivgrünes Fell, sein leuchtend goldener bis orangefarbener Kragen, die hellblau und rot gefärbte
Nasenpartie und das für diese Affenart typische unbehaarte blaue Hinterteil machen den Mandrill zum mit Abstand buntesten Säugetier der Welt.
Der Mandarinfisch besitzt im Gegensatz zu den meisten anderen Fischarten keine schuppige, sondern eine schleimige und in ihrer Konsistenz feste Haut, die durch eine auffällig bunte
Zeichnung hervorsticht. Mit roten und orangefarbenen Linien auf leuchtend türkis- und blitzblauem Untergrund, grünen und gelben Einschlägen am Kopf und leuchtend roten Augen ist er
wie die Mandarinente ein wahres Wunderwerk der Natur.
Auch der in tropischen Korallenriffen beheimatete Pfauen-Kaiserfisch blendet fast mit seiner auffälligen Streifenzeichnung, die in Gelb, Schwarz,
Weiß, Rot, Blitzblau und einem fluoreszierenden Knalltürkis erscheint und ihm eine außergewöhnliche Schönheit verleiht. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Pfauen-Kaiserfisch
unter leidenschaftlichen Aquarienhaltern als hochbegehrt gilt. Unter den Krebsen gilt der in tropischen Meeren beheimatete Fangschreckenkrebs als
der mit Abstand schönste Vertreter. Mit seiner fast psychedelischen Musterung und den schillernden Farbeinschlägen in Türkis, Blau, Knallrot und verschiedenen Grüntönen hebt sich der
Fangschreckenkrebs deutlich von den Felsen am Meeresgrund ab, wo er Fische, Schnecken und Krabben jagt.
Auch wenn die leuchtend bunten Pfeilgiftfrösche Südamerikas vor allem aufgrund ihrer roten, grünen und gelben Farben bekannt sind, ist
ein Vertreter dieser Amphibien wegen seiner Färbung besonders erwähnenswert. Der Blaue Baumsteiger wirkt durch seine knallig violett gefärbte Haut, die
mit schwarzen Punkten unterschiedlicher Größe übersät ist, besonders extravagant. Auch der Blaue Baumsteiger sondert über seine Haut ein Gift ab, um sich vor Angreifern zu schützen.
Unter den Reptilien ist das Pantherchamäleon oder Furcifer pardalis, das die Wälder auf Madagaskar bewohnt, mit Sicherheit
der bunteste Vertreter. Die männlichen Tiere weisen eine solche Farbenvielfalt auf, dass es schwer fällt, eine Liste der einzelnen Farbtöne zusammenzustellen. Die Weibchen hingegen
sind eher unscheinbar gefärbt, um im Dickicht stets gut getarnt zu sein.