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Berühmt, berühmter, am berühmtesten ...
Tiere mit außergewöhnlichen Fähigkeiten haben die Menschen immer schon fasziniert. Manche sind sogar zu richtigen Legenden geworden, da sie
durch besondere Leistungen in die Geschichte eingegangen sind. Einige Tiere erlangten auch als wissenschaftliche Errungenschaften Weltruhm und haben uns gelehrt, dass
innerhalb der Genetik wahre Wunder vollbracht werden können.
Viele der international berühmtesten Tiere sind Hunde, die entweder in Hollywood Karriere machten oder sich aus anderen Gründen profilieren konnten.
Die wohl wichtigste Tierlegende der Filmfabrik ist Lassie, der Border-Collie, der in unzähligen Serienepisoden und Filmen seine außergewöhnliche
Intelligenz nutzte, um seinen Besitzern in brenzligen Situationen zu helfen. Die ersten Episoden der TV-Serie wurde bereits in den frühen Fünfzigerjahren ausgestrahlt, schon
etwa zehn Jahre zuvor kam der erste Lassie-Film mit dem Rüden Pal in die Kinos. Der letzte von insgesamt 23 Filmen wurde im Jahr 2005 veröffentlicht. Wie Lassie wurden auch
Filmlegende Rin Tin Tin und der in Deutschland geborene, zum Polizeihund ausgebildete Schäferhund Strongheart, der in den Zwanzigerjahren
in vielen Hollywood-Filmen auftrat, mit ihrem eigenen Stern auf der Walk of Fame geehrt.
Wegen seiner herausragenden Leistungen als Rettungshund ging Barry, der Schweizer Bernhardiner in die Geschichte ein. Er soll zu Beginn des 19.
Jahrhunderts unzähligen Menschen nach Lawinenunfällen das Leben gerettet haben. Im Naturkundemuseum in Bern ist Barry, über dessen Leben zwei Hollywood-Filme erzählen, heute
ausgestopft ausgestellt.
Unter den berühmtesten Tieren sticht auch ein Hund hervor, der aufgrund seiner ausnehmenden Hässlichkeit internationale Aufmerksamkeit erregte. In den USA finden in regelmäßigen
Abständen Wettbewerbe statt, um das im Aussehen furchterregendste Haustier zu küren. Den Titel des hässlichsten Hundes konnte viele Male der chinesische Nackthund Sam für sich
behaupten. Er war seiner Besitzerin aus Santa Barbara, Kalifornien trotz seiner Blindheit, seinem lückenhaften und entstellten Gebiss, seiner nackten und warzigen Haut und den
tiefen Falten am ganzen Körper ein liebevoller Begleiter. Trotz seiner Behinderung erreichte Sam mit 15. Jahren ein stolzes Lebensalter.
Wegen ihrer außerordentlichen Intelligenz und Lernfähigkeit ging die Gorilla-Dame Koko in die Geschichte ein. Koko wurde im Jahr 1971 geboren
und erlernte im Rahmen einer Studie von Psychologen der Universität Stanford bisher über zweitausend Wörter in Gebärdensprache. Sie ist nicht nur fähig, Begriffe zu benennen,
sondern kann auch auf Fragen sinngemäß antworten und richtige Dialoge führen. Gegenwärtig lebt Koko in einer Einrichtung für Gorillas im kalifornischen Woodside. Auch der im Jahr
1971 als Findelkind von einem Fischer und seiner Familie aufgezogene junge Seehund Hoover überzeugte mit einem für ein Tier unglaublichen
Sprachtalent. Hoover lernte durch die intensive Beschäftigung im Haushalt der Familie Swallow allmählich, deren Alltagssprache zu imitieren. Als er nach einigen wenigen Monaten zu
groß für das Leben im Haus wurde, zog er nach Boston um, wo er im New England Aquarium ein neues Zuhause fand. Er starb im Jahr 1985 an einer viralen Gehirnentzündung. Sein Enkel,
der Seehund Chacoda, dürfte das Talent seines Großvaters geerbt haben, denn auch er kann menschliche Laute deutlich nachahmen.
Auch als wissenschaftliches Studienobjekt hat so manches Tier Weltruhm erlangt. Als erstes, aus einer einzigen Zelle geklontes Tier erblickte das Schaf
Dolly im Jahr 1996 in Schottland das Licht der Welt. Dolly überlebte als einziger von insgesamt 29 Embryos, die in einem Forschungsinstitut aus Eizellen und
Zellkernen aus dem Euter eines Spendertieres entstanden. Bei der Namensgebung des legendären Bergschafes, das vergleichsweise jung im Alter von nur sechs
Jahren aufgrund einer Virusinfektion eingeschläfert werden musste. Das Schaf Dolly brachte im Laufe ihres kurzen Lebens mehrere Jungtiere auf natürliche Weise zur Welt. Heute ist das
erste geklonte Tier der Welt im Royal Museum of Scotland ausgestellt.
Neun Jahre nach der Geburt von Dolly gelang einer Gruppe von Wissenschaftlern um den koreanischen Gentechniker Hwang Woo Suk die Erschaffung des ersten geklonten Hundes. Der afghanische
Windhund Snuppy wurde aus der Hautzelle im Ohr eines Spenderhundes entwickelt. Sein Name entstand als Kurzform von Seoul National University Puppy. Der schwarze Windhund konnte sich
wie das Klonschaf Dolly erfolgreich fortpflanzen.