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Steckbrief
Name: Thymian
Lateinischer Name: Thymus vulgaris
weitere Namen: Immerkraut, Römischer Quendel, Echter Thymian
Pflanzenfamilie: Lippenblütler
Anzahl der Arten: /
Verbreitungsgebiet: ursprünglich Mitteleuropa
Standort der Pflanze: unspezifisch
Blätter: klein, dunkelgrün
Früchte: runde, hellbraune Nussfrucht
Blütenfarbe: weiß und rosa möglich
Blütezeit: Mai - September
Höhe: 10 - 50cm
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: Arzneipflanze, Gewürzpflanze
Eigenschaften: aromatisch
Informationen zur Pflanze: Thymian
Die bekannteste Art der 214 Arten umfassenden Gattung Thymus (Thymiane) ist der Thymus vulgaris (Echter Thymian). Die Thymiane bilden eine Gattung der Lippenblütler-Familie.
Als kleiner, selten mehr als 30 cm hoher Halbstrauch hat der Echte Thymian einen verholzten Unterteil, aus dem während der Vegetationszeit nicht verholzende Ästchen wachsen. Bei Eintreten
der Vegetationsruhe sterben diese Äste wieder ab. Der robuste, aber frostempfindliche Thymian gedeiht gut auf locker-sandigen Böden und an felsigen Hängen.
Die kleinen, weißen, violetten oder rosafarbenen, Köpfchen-Blüten sind in den für Thymian-Pflanzen charakteristischen „Scheinquirle“ genannten Blütenständen zusammengefasst. Seine von Mai
bis September dauende Farbenpracht hat den ursprünglich aus dem iberischen Raum stammenden Thymian auch in Mitteleuropa zu einer beliebten Zierpflanze für Garten und Balkone werden lassen.
Auch als Wildpflanze hat sich der Thymian in Deutschland durchsetzen können, allerdings nur im Breisgau und wenigen anderen Wärmeinseln.
In vorchristlicher Zeit kam Thymian in Ägypten als Mittel für kultische Einbalsamierungen von Toten zum Einsatz. Im Mittelalter war es üblicher Minne-Brauch, wenn Edeldamen den von
ihnen favorisierten Rittern beim Turnier mutmaßlich Mut verleihende Thymian-Gebinde an die Rüstung hefteten.
Vor allem aber ist der Echte Thymian, der 2006 von der Würzburger Universität zur Arzneipflanze des Jahres gekürt worden ist, für seine medizinischen Qualitäten bekannt.
Das durch Wasserdampfdestillation aus dem an ätherischen Ölen und Terpen-Verbindungen reichen Thymian gewonnene Thymian-Öl hilft bei Keuchhusten, Katarrh und
anderen Erkrankungen der Luftwege. Ob Thymian-Öl auch, wie oft behauptet, in Fällen von Harnwegsentzündungen, Darminfektionen und Rheuma tatsächlich wirksam ist, wird noch diskutiert.
Unstrittig ist dagegen die Bedeutung von Thymian, das regional auch „Küchenpolei“, „Immerkraut“ oder“ Welscher Quendel“ genannt wird, als hervorragendes Küchenwürzkraut. Der
unverwechselbare, auf den Gehalt an ätherischen Ölen zurückzuführende Thymian-Geruch passt besonders gut zu mediterranen Fleisch- und Fischgerichten.
Hinweis
Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Kräuter zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Kräuter ohne entsprechende Sachkenntnis!
Bilder: Thymian