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Beifuß

Steckbrief

Name: Gemeiner Beifuß
Lateinischer Name: Artemisia vulgaris
weitere Namen: Besenkraut, Gewürzbeifuß, Weiberkraut
Pflanzenfamilie: Korbblütler
Anzahl der Arten: /
Verbreitungsgebiet: Nordhalbkugel
Standort der Pflanze: nährstoffreich, halbschattig
Blätter: spitz gezackt; ca. 5cm lang; grüne Oberseite; weiße Unterseite
Früchte: ?
Blütenfarbe: weiß, rosa
Blütezeit: Juli - August
Höhe: 50 - 200cm
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: Arzneipflanze
Eigenschaften: antibakteriell, krampflösend

Informationen zur Pflanze: Beifuss

Der Gemeine Beifuß oder Artemisia vulgaris gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern erreicht und karge Böden an Wegrändern sowie in lichten Wäldern, Wiesen und Böschungen bevorzugt. Er ist in nahezu allen gemäßigten Klimazonen der Welt beheimatet, daher ist seine genaue Herkunft unklar.
An dem rötlichen Stängel, der zahlreiche Seitenausläufer bildet, sprießen gefiederte, bis zu fünf Zentimeter lange grüne Blätter mit einer weißen bis gräulichen Unterseite. An den Blütenrispen sitzen unscheinbare, nur wenige Millimeter große Körbchenblüten, die von weißer oder hellgrauer, manchmal auch gelber oder rotbrauner Farbe sein können. Nach der Blütezeit im Juli und August reifen die kapselförmigen Früchte heran.
Wegen seines unauffälligen Erscheinungsbildes wird der Beifuß von vielen Menschen übersehen oder für Unkraut gehalten. Er ist jedoch eine vielseitig einsetzbare Arzneipflanze, deren Heilwirkung sich die Menschen bereits seit Jahrtausenden zunutze machen. Im alten Ägypten galt Beifuß als Ritualpflanze und die persische Königin Artemisia soll um etwa 400 vor Christus schon auf seine heilenden Kräfte geschworen haben. Im antiken Griechenland, wo Beifuß vor allem angewendet wurde, um Frauen die Geburtswehen zu erleichtern, war die Pflanze der Göttin Artemis gewidmet. Ob Artemisia oder Artemis die Namensgeberin dieser Heilpflanze war, ist bis heute unbekannt. Im Mittelalter wurde der Gemeine Beifuß von zahlreichen Naturheilkundigen wie Paracelsus oder Hildegard von Bingen erwähnt und vorrangig in der Behandlung verschiedenster Frauenleiden eingesetzt.
Auch heute noch kommt Beifuß wegen seiner antibakteriellen, antimykotischen und krampflösenden Eigenschaften in der sanften Behandlung vieler Beschwerden zum Einsatz. Eine wirkungsvolle Arznei lässt sich herstellen, indem das Pflanzenmaterial zerpflückt und in einem hochwertigen Öl angesetzt wird. Diese Mischung wird direkt auf die Haut aufgetragen und lindert beispielsweise Muskelkater und Schmerzen nach körperlicher Überanstrengung. Ein Teeaufguss aus den Blättern und Stängeln wirkt ausgleichend auf die Seele und behandelt Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts ebenso wie hormonell bedingte Beschwerden bei Frauen. Schlaflosigkeit lässt sich mit einem aus Beifuß hergestellten, in Bettnähe platzierten Kräuterkissen effektiv bekämpfen.
Darüber hinaus findet Beifuß auch eine vielseitige Verwendung in der Küche. Da er die Fettverdauung ankurbelt, eignet er sich besonders zum Würzen deftiger Gerichte wie Gans oder Braten. Sein dezent bitterer Geschmack verleiht auch Saucen, Suppen und Eintöpfen mit Fleisch und Kartoffeln eine aromatische Note.

Hinweis

Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Kräuter zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Kräuter ohne entsprechende Sachkenntnis!

Bilder: Beifuß

Die Beifusspflanze