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Steckbrief
Name: Johanniskraut
Lateinischer Name: Hypericum perforatum
weitere Namen: Herrgottsblut
Pflanzenfamilie: Hartheugewächse
Anzahl der Arten: /
Verbreitungsgebiet: ursprünglich Europa
Standort der Pflanze: sonnig
Blätter: oval-länglich
Früchte: dunkelrot
Blütenfarbe: gelb
Blütezeit: Juni - August
Höhe: 50-100cm
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: Arzneipflanze
Eigenschaften: stimmungsaufhellend, entzündungshemmend
Informationen zur Pflanze: Johanniskraut
Das echte Johanniskraut oder Hypericum perforatum zählt zur Familie der Hartheugewächse und ist eine mehrjährige Pflanze, die in der freien Natur an Waldrändern und Böschungen zu finden
ist und eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreicht. Sie stammt ursprünglich aus Europa, ist aber auch in Nordafrika und Westasien beheimatet. Durch Einbürgerung gedeiht sie heute auch in
Australien, Ostasien und Amerika.
Die Blätter des Johanniskrauts sind von oval-länglicher Form und mit durchsichtigen und schwarzen Öldrüsen besetzt. Die zarten und leuchtend gelben oder orangen Blüten bringen im Spätsommer
dunkelrote bis braune eiförmige Früchte hervor. Wegen ihres attraktiven Aussehens ist Johanniskraut eine beliebte Gartenpflanze, die viele Jahre lang jeden Sommer aufs Neue blüht und deren
Pflege sich bei ausreichender Bewässerung, einem sonnigen Standort und der richtigen Bodenbeschaffenheit sehr einfach gestaltet.
Seit Jahrtausenden ist das echte Johanniskraut zudem eine in der Volksmedizin vielseitig eingesetzte Heilpflanze, deren Wirkstoffe sich vor allem in dem aus den Blüten gewonnenen Öl entfalten.
Seine intensiv rote Farbe gab der Pflanze ihren volkstümlichen Namen Herrgottsblut. Das Öl wird mit der Technik des Mazerationsverfahrens hergestellt, indem die Blüten der Pflanze mindestens
sechs Wochen lang in hochwertigem, kaltgepresstem Sonnenblumen- oder Olivenöl eingelegt werden. Unter Einfluss von Sonnenlicht geben die Blüten allmählich ihre Farb- und Wirkstoffe an die
Mischung ab, was dem Johanniskrautöl auch die Bezeichnung "Rotöl" einbrachte. Diese Ölmischung wird wegen ihrer schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften bei allerlei
gesundheitlichen Beschwerden äußerlich im Zuge von Einreibungen oder Massagen angewandt. Johanniskrautöl therapiert angeblich Gürtelrose ebenso wie trockene, rissige oder schuppige Haut. Auch Prellungen,
Stauchungen, Blutergüsse, rheumatische Beschwerden oder Gicht können durch regelmäßige Einreibungen mit Johanniskrautöl behandelt werden. Eine sanfte, sorgfältig durchgeführte Massage mit
Rotöl lindert darüber hinaus sowohl Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall als auch Frauenleiden.
Johanniskraut genießt den weitverbreiteten Ruf, eines der effektivsten pflanzlichen Antidepressiva überhaupt zu sein. Es beeinflusst die Lichtaufnahme des Körpers und therapiert dadurch
Verstimmungen, die als sogenannte Winterdepressionen bezeichnet werden. Auch depressive Stimmungen aufgrund von Hormonschwankungen, wie etwa während der Wechseljahre können mit
Extrakten der Pflanze ausgeglichen werden. Bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Arzneistoffen kann es allerdings zu Wechselwirkungen kommen. So verlieren etwa manche Psychopharmaka und
Antibiotika, Hormonpräparate wie die Anti-Baby-Pille oder Medikamente gegen AIDS unter Einfluss von Johanniskraut zum Teil oder zur Gänze ihre Wirkung. Eine Einnahme sollte deshalb immer
mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.
Hinweis
Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Kräuter zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Kräuter ohne entsprechende Sachkenntnis!
Bilder: Johanniskraut