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Steckbrief
Name: Kamille
Lateinischer Name: Matricaria chamomilla
weitere Namen:
Pflanzenfamilie: Korbblütler
Anzahl der Arten: ?
Verbreitungsgebiet: ursprünglich Südeuropa
Standort der Pflanze: vorzugsweise lehmiger Boden
Blätter: gestielt und verzweigt
Früchte: ?
Blütenfarbe: weiße Blüten
Blütezeit: April - September
Höhe: bis etwa 50cm
Alter: einjährige Pflanze
Nutzung: Heilpflanze, Arzneipflanze
Eigenschaften: entzündungshemmend, krampflösend, antiallergen
Informationen zur Pflanze: Kamille
Die echte Kamille oder Matricaria chamomilla ist eine weit verbreitete Heilpflanze, die in vielen Ländern weltweit einen hohen Bekanntheitsgrad genießt. Die krautige Pflanze zählt zur
Gattung der Korbblütler, wächst einjährig und erreicht eine Wuchshöhe von bis zu einem halben Meter. Sowohl das feingliedrige Laub als auch die Stengel und weißen Blütenkörbchen weisen
den charakteristischen und aromatisch warm-krautigen Geruch auf. Die Kamille stammt ursprünglich aus den südlichen und östlichen Regionen Europas. Heute wird die Pflanze wegen ihrer
heilenden Eigenschaften in ganz Europa, Australien, Nordamerika und Vorderasien kultiviert. Der Name der Kamille leitet sich vom griechischen Wort "Chamaimélon" ab, was übersetzt
eigentlich "Erdapfel" bedeutet. Die Griechen gaben der Kamille diesen Namen wahrscheinlich wegen ihres bodennahen Wuchses und ihres apfelähnlichen Duftes. Die Pflanze zählt zu den
ältesten Heilmitteln überhaupt und wurde bereits im Altertum kultiviert. Die Ägypter beispielsweise stellten aus Kamillenblüten eine Arznei gegen Malaria her. Seit Jahrhunderten ist
die echte Kamille auch in Mitteleuropa ein wichtiger Bestandteil der Volksmedizin.
In der freien Natur ist die echte Kamille heute äußerst selten, da sie bevorzugt an den Rändern von Äckern und Getreidefeldern wächst, und deshalb in der Landwirtschaft bekämpft wird.
Sowohl die Blütenkörbchen als auch die Samen werden getrocknet, um als Teeaufguss (Kamillentee), als Badezusatz, in Dampfinhalationen und Spülungen ihre entzündungshemmenden und krampflösenden
Eigenschaften zu entfalten. Bei innerlicher Anwendung lindert Kamille die Symptome vieler Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sowie Frauenleiden. Im Zuge von Inhalationsanwendungen
bekämpft Kamille vor allem leichte Atemwegserkrankungen rasch und effizient.
Das hochwirksame ätherische Öl der Kamille wird durch Wasserdampfdestillation aus den getrockneten Blüten und dem übrigen Pflanzenmaterial gewonnen. Hier werden die Ölsorten der römischen
"edlen" und der deutschen Kamille unterschieden. Die ätherische Essenz kommt in erster Linie äußerlich zur Anwendung und gilt als eines der besten entzündungshemmenden und antiallergischen
Öle überhaupt. Kamillenöl weist einen äußerst niedrigen Toxin-Gehalt auf und ist deshalb besonders hautfreundlich und auch für kleine Kinder unbedenklich. Es hat sich besonders als
Schmerzmittel und in der Wundheilung erfolgreich bewährt, wirkt jedoch aufgrund seiner beruhigenden und nervenstabilisierenden Eigenschaften auch leicht gegen Verstimmungen, Angstzustände
und Schlafstörungen. Auch in der Schönheitspflege ist das ätherische Öl der Kamille vielseitig einsetzbar. Es wird zur Narbenheilung, gegen Akne und viele andere Hautprobleme und –erkrankungen
eingesetzt. Einige Tropfen Kamillenöl, die dem Haarshampoo beigegeben werden, eignen sich hervorragend zur Pflege und natürlichen, sanften Aufhellung blonder Haare.
Hinweis
Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Kräuter zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Kräuter ohne entsprechende Sachkenntnis!
Bilder: Kamille