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Steckbrief
Name: Baldrian
Lateinischer Name: Valeriana
weitere Namen: Narde, Valeriana (engl.)
Pflanzenfamilie: Geißblattgewächse
Anzahl der Arten: ca. 230
Verbreitungsgebiet: weltweit
Standort der Pflanze: nährstoffreiche Böden, lichtreiche Standorte
Blätter: schmal, spitz zulaufend
Früchte: ?
Blütenfarbe: weiß, rosa
Blütezeit: Mai - September
Höhe: 30 - 170cm
Alter: mehrjährig
Nutzung: Arzneipflanze
Eigenschaften: schlaffördernd, beruhigend
Informationen zur Pflanze: Baldrian
Baldrian ist mittlerweile fast zu einem Synonym für „pflanzliches Beruhigungsmittel“ geworden. Tatsächlich spielen viele der etwa 230 Arten der Pflanzengattung Valeriana
(Baldriane) wegen ihrer im Wurzelbereich gespeicherten ätherischen Öle und Alkaloide eine bedeutende Rolle in der Heilkunde. Vor allem der Echte Baldrian (Großer Baldrian,
Valeriana officinalis) gilt seit der Antike in der Volksmedizin geradezu als Allheilmittel. So haben Bader in Mittelalter an Augenentzündungen leidende Patienten mit Baldrian behandelt.
Auch im Aberglauben hat Baldrian seinen Platz gefunden: An Teufelszauber und Hexen glaubende Menschen hängten und hängen aus Baldrian-Pflanzen gefertigte Talisman-Gebilde als
Schutzkraut an die Tür.
Aber auch die moderne Schulmedizin setzt Baldrian-Präparate ein. Seit dem 18. Jahrhundert hat Baldrian den Ruf, sich bei der Behandlung von leichteren Schlafstörungen und
Angstzuständen (Prüfungsangst) als mildes Beruhigungsmittel zu bewähren. Wissenschaftliche Studien haben die grundsätzliche Wirksamkeit von Baldrian-Stoffen als Schlafmittel
zwar bestätigt, allerdings stufen sie diese Wirksamkeit als lediglich relativ gering ein. Für eine Angst lösende Wirksamkeit des Baldrians haben sich bis jetzt dagegen
wissenschaftlich fundierte Ergebnisse nur bei einer Anwendung in Kombination mit Johanniskraut finden lasen.
Baldrian gilt ferner bei Katzenliebhabern als probates Mittel, träge Stubentiger aufzumuntern. Im Handel angebotene, mit Baldrian-Tinkturen getränkte Spielkissen sollen bei
vielen Katzen als Aktivitätsanreger wirken. Grund dafür sind die Baldrian-Alkaloide, die den Sexuallockstoffen der Katzen ähneln.
Der Echte Baldrian wird 30 cm bis 1,70 m und mehr groß. Die fleischrot bis fast weißen Blüten der endständigen Baldrian-Doldenrispen blühen von Mai bis September an gefurchten
Stängeln. Die Baldrian-Blätter sind unpaarig gefiedert. Bevorzugt wächst der mehrjährige und krautige Baldrian in grundwasserfeuchten, nährstoffreichen Böden auf Waldlichtungen,
aber auch in Straßengräben und auf Feuchtwiesen.
Seinen deutschen Namen hat die in den meisten gemäßigten Zonen der Welt und auch in einigen tropischen Regionen vorkommende Pflanzengattung vermutlich in Anlehnung an den germanischen
Gott des Lichtes, Baldur, bekommen.
Hinweis
Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Kräuter zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Kräuter ohne entsprechende Sachkenntnis!
Bilder: Baldrian