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Der Jupiter

Einführungstext zum Planeten Jupiter

Der Jupiter Der Jupiter ist einer von vier Gasplaneten und zugleich der größte Planet im Sonnensystem. Die oberen Schichten des Jupiters bestehen zu 99,9% aus Wasserstoff und Helium. Mit zunehmender Nähe zum Inneren des Planeten werden die chemischen Elemente durch den ansteigenden Druck flüssig. Eventuell besteht der Jupiterkern, der ungefähr der Größe der Erde entspricht, aus deutlich schwereren Elementen.

Nach Sonne, Mond und Venus ist der Jupiter der vierthellste Himmelskörper. In der Antike benannten die Römer den Planeten nach dem Gott Jupiter, den mächtigsten aller Götter und Hüter des Himmels. Zu diese Zeitpunkt wussten sie noch nicht, dass Jupiter der größte und massereichste Planet im Sonnensystem sein würde. Die Masse von 318 Erden passen theoretisch in den Jupiter.

Größenvergleich von Jupiter und Erde Auf den Abbildungen nicht zu erkennen, ist der Ring des Jupiters. Ähnlich wie Saturn, besitzt auch der Jupiter einen Ring, der aber mit bloßem Auge nicht ausfindig gemacht werden kann. Kollisionen zwischen Asteoriden und den Monden des Jupiters, schleudern immer wieder Staubpartikel in die Umlaufbahn. Das starke Magnetfeld, und ebenso das Gravitationsfeld des Planeten, zieht die Staubpartikel in einer spiralförmigen Bewegung langsam heran. Denn die Anziehungskraft der Monde ist weitaus geringer, als die des Jupiters.

Kein Planet rotiert schneller um seine eigene Achse, als Jupiter. In 9h 55min schafft der massereiche Planet eine ganze Umdrehung. Eine Umlaufperiode um die Sonne bewältigt Jupiter dagegen in zwölf Jahren, womit er bei weitem noch nicht der Planet ist, der am längsten benötigt. Neptuns Umlaufzeit dauert gar 165 Jahre.

Die Monde des Jupiters

Mit aktuell 67 bekannten Monden, besitzt der Jupiter die meisten Trabanten im Sonnensystem. Die kleinsten Monde haben einen Durchmesser von gerade einmal einem Kilometer, der größte von etwas über 5000km. Wegen seiner enormen Masse hat Jupiter auch das stärkste Gravitationsfeld in seiner Umgebung, wodurch er im Laufe der Millionen bzw. Milliarden Jahre, Asteroiden in seine Umlaufbahn angezogen hat. Besonders interessant: Auf einigen Jupitermonden vermuten Astronomen flüssiges Wasser. Potenziell könnte mikrobielles Leben also dort möglich sein.

Europa (3121km), Io (3643km), Callisto (4821km) und Ganymed (5262km) sind die vier größten Monde. Galileo Galilei entdeckte und beschrieb 1610 als Erster die Jupiter-Trabanten. Aus diesem Grund bezeichnet man sie auch als galileischen Monde.

Europa, Io, Callisto und Ganymed  
Europa: etwa -180°C Oberflächentemperatur; Die Mondoberfläche besteht Eis, mit mindestens 20km Durchmesser; Darunter befindet sich vermutlich ein Ozean aus flüssigem Wasser; Durch Gezeitenkräfte, verursacht durch die Anziehungskraft des Jupiters, bewegt sich die Eiskruste.
Io: nahester galileischer Mond am Jupiter; besteht hauptsächlich aus Gestein, vermutlich mit Eisenkern; -150°C Oberflächentemperatur, jedoch Anzeichen von aktivem Vulkanismus mit Lava von +1000°C und Plattentektonik; nur wenig Einschlagskrater auf der Mondoberfläche.
Callisto: äußester der vier Monde; Die Oberfläche besteht aus einer Mischung von Eis, Staub und Gestein, bei etwa -140°C; Darunter liegt eine dicke Eisschicht, welche auf einem Ozean aus flüssigem Wasser aufliegt.
Ganymed: mindestens 3 Mrd. Jahre alt und größter Jupitermond; Die Oberfläche besteht hauptsächlich aus Eis, bei einer Temperatur von -150°C; Anzeichen von Vulkanismus in der Vergangenheit; Vermutlich besitzt auch dieser Mond im Inneren einen Ozean aus flüssigem Wasser; Geringe Mengen an Sauerstoff in der Atmosphäre.

Sämtliche Jupitermonde tragen Namen von Figuren aus der griechischen Mythologie: Adrastea, Aitne, Amalthea, Ananke, Aoede, Arche, Callirrhoe, Carme, Carpo, Chaldene, Cyllene, Dia, Elara, Erinome, Euanthe, Eukelade, Euporie, Europa, Eurydome, Ganymed, Harpalyke, Hegemone, Helike, Hermippe, Herse, Himalia, Io, Iocaste, Isonoe, Kale, Kallichore, Kallisto, Kalyke, Kore, Leda, Lysithea, Megaclite, Metis, Mneme, Orthosie, Pasiphae, Pasithee, Praxidike, Sinope, Sponde, Taygete, Thebe, Thelxinoe, Themisto und Thyone. Alle weiteren Monde (17) warten noch auf ihre offizielle Bennenung. Die Entdeckung weiterer, kleiner Jupitermonde, ist nicht ausgeschlossen.

Der Jupiter - Unverzichtbar für die Erde?

Asteroidengürtel 750 Mio. Kilometer trennen den Jupiter vom Planeten Erde. Während die Sonnenstrahlen in gut acht Minuten die Erde erreichen, benötigen sie bis zum Jupiter ganze 44 Minuten, wohlgemerkt bei Lichtgeschwindigkeit (300.000.000 m/s). Und obwohl beide Himmelskörper soweit auseinander liegen, nimmt der Planet indirekt einen schützende Funktion für die Erde ein. Zwischen Mars und Jupiter liegt ein Asteroidengürtel. Bis jetzt wurden mehr als 600.000 Objekte unterschiedlicher Größe identifiziert. Jupiter stabilisiert durch seine Masse die Flugbahnen der Asteroiden im Planetoidengürtel und verhindert damit womöglich Einschläge auf Planeten, die sich im inneren Sonnensystem befinden (Merkur, Venus, Erde und Mars). Sofern durch die Anziehungskraft des Jupiters auch nur ein Asteroid darin gehindert wurde, auf der Erde einzuschlagen, können wir diesem Planeten unsere Existenz verdanken. Das Asteroideneinschläge enormen Einfluss auf bestehende Ökosysteme ausüben können, hat der Einschlag auf die Yucatan-Halbinsel vor 66 Mio. Jahren bewiesen, der das Ende des Zeitalters der Dinosaurier einleitete.

Klima auf dem Jupiter

Bei Windgeschwindigkeiten von 500 km/h und einer mittleren Oberflächentemperatur von mindestens -100°C, ist das Klima aus menschlicher Sicht alles andere als lebensfreundlich.

Das Auge des Jupiter Extremes Wetter auf dem Jupiter lässt sich sogar beobachten. Das 'Auge des Jupiter' ist ein Antizyklon von gigantischem Ausmaß. Der Wirbelsturm besitzt einen Durchmesser von zwei bis drei Erddurchmessern (ca. 20.000 - 30.000km) und ist damit auch der größte im gesamten Sonnensystem. Astronomen beobachteten das Wetterphänomen übrigens bereits vor mehr als 300 Jahren.

Zusammenfassung

  • Jupiter ist der größte und massereichste Planet im Sonnensystem.
  • 67 Monde umkreisen den Jupiter. Europa, Io, Callisto und Ganymed sind die größten Jupiter-Trabanten. Im Inneren der Monde vermuten Astronomen flüssiges Wasser.
  • Die Anziehungskraft des Jupiter stabilisiert die Umlaufbahnen von Asteroiden, welche ansonsten der Erde eventuell gefährlich werden könnten.
  • Auf dem Jupiter herrschen Windgeschwindigkeien von 500 km/h. Das 'Auge des Jupiter', ein gigantischer Antizyklon, lässt sich sogar per Teleskop betrachten.

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