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Buchweizen

Allgemeine Informationen und Steckbrief:

Buchweizen Buchweizen oder Fagopyrum beschreibt eine mehrere Arten umfassende Gattung von Pflanzen innerhalb der Knöterichgewächse, die mit dem Sauerampfer und dem Rhabarber eng verwandt sind und in Ostafrika, Asien und Europa gedeihen. Der Name Buchweizen, der auch für die Früchte der Pflanzen gebräuchlich ist, täuscht über die Beschaffenheit dieses Korns hinweg, denn es handelt sich dabei nicht um ein Getreide, sondern um ein Pseudogetreide. In geschälter Form sehen die Buchweizenkörner herkömmlichen Weizenkörnern allerdings zum Verwechseln ähnlich.

Buchweizen ist eine meist einjährige, seltener auch mehrjährige Pflanze, die kleine und helle Blüten ausbildet und krautig oder als Zwergstrauch wächst. Das auffälligste Merkmal der Pflanze sind ihre zugespitzt dreieckigen Blätter. Innerhalb der Gattung werden für die Nutzung als Pseudogetreide die Arten Fagopyrum tataricum und Fagopyrum esculentum weltweit in gemäßigten Klimazonen kultiviert. Da die Pflanze nur geringe Ansprüche an die Bodenbedingungen stellt, gestaltet sich der Anbau vergleichsweise einfach. Mit Ausnahme von kalkhaltiger Erde gedeiht Buchweizen fast überall und kann sogar in kargen Heidegebieten angebaut werden. Die Früchte des Fagopyrums sind von charakteristisch dreikantiger Form, die ihr auch den im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Namen Buchweizen einbrachten, da sie im Aussehen stark an die Bucheckern, die Früchte der Rotbuche erinnern.

Geschichte des Anbaus von Buchweizen:

Die für die Kultur bedeutenden Arten des Buchweizens stammen ursprünglich aus der südrussischen Steppe und gelangten durch nomadische Volksstämme schließlich nach Westeuropa. In weiten Teilen Asiens und in Russland hat der Anbau von Buchweizen eine lange Tradition, die mehrere Jahrtausende zurückreicht. Ab dem Mittelalter wurde Buchweizen auch in Deutschland und Österreich kultiviert und diente in einigen Regionen als wichtiges Grundnahrungsmittel. Noch heute wird Buchweizen im großen Stil hauptsächlich in Russland und der Ukraine angebaut, dicht gefolgt von China, Brasilien, den Vereinigten Staaten und einigen mitteleuropäischen Ländern. Jährlich werden heute aufgrund der steigenden Nachfrage über 2,5 Millionen Tonnen geerntet.

Verwendung von Buchweizen:

Die dreieckigen, in ihrer Farbe leicht gräulichen Buchweizenkörner weisen einen äußerst kräftigen, zart bitteren Geschmack auf und werden in geschälter Form zu Mehl, Grieß und Breigerichten weiterverarbeitet. Da Buchweizen alleine nicht backfähig ist, wird es Mischungen zur Herstellung von Broten, Kuchen und Fladen beigemengt. Durch den wachsenden Trend einer vollwertigen Ernährung ist Buchweizen heute wieder vermehrt in Gebrauch, nachdem das nährstoffreiche Pseudogetreide vor allem in der westlichen Welt viele Jahrzehnte lang vergessen war. Buchweizen ist glutenfrei und wird daher als Ersatz für Weizen im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung für Zöliakie-Patienten empfohlen. Mit einem Proteingehalt von über zehn Prozent zählt das Pseudogetreide zu den nährstoffreichsten Getreidesorten überhaupt. Es enthält hohe Mengen an Lysin, einer essentiellen Aminosäure, die wesentlich an der Bildung von gesundem und robustem Knochenmaterial beteiligt ist. Darüber hinaus ist Buchweizen eine hervorragende Quelle für Vitamin E sowie einige Vitamine der B-Gruppe, Kalzium, Magnesium, Eisen und Kalium. Durch den hohen Gehalt an Kieselsäure ist der regelmäßige Verzehr von Produkten aus Buchweizen für eine gesunden Beschaffenheit von Haut, Haaren und Nägeln bedeutsam.

Aus den Blüten und Blättern der Pflanze wird meist ein milder Tee zubereitet. In der Schale der Buchweizen-Körner ist Fagopyrin, ein dieser Pflanzengattung eigener Farbstoff enthalten, der beim Menschen zu einer erhöhten Photosensibilität der Haut führen kann. Menschen, die auf Sonnenlicht empfindlich reagieren, sollten die Früchte daher vor dem Verzehr schälen.