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Definition:
Die Haut ist mit einer Gesamtgröße von etwa 2 Quadratmetern das flächenmäßig größte Organ des Menschen.
In erster Linie schützt uns die Haut vor äußeren Einflüssen wie Sonnenstrahlung, Austrocknung oder gefährlichen Mikroorganismen, denn
sie bildet eine natürliche Schutzschicht, die eine Aufrechterhaltung der Bedingungen im Körper enorm erleichtert. Insgesamt wiegt die
Haut bei einem Erwachsenen zwischen 6-10kg.
Auch die für den Menschen wichtigen Rezeptoren für Schmerz, Temperatur (Kalt & Warm) und dem Tastsinn befinden sich in der Haut. Damit werden
wir frühzeitig vor ungünstigen, und damit für unseren Körper schädlichen, Bedingungen gewarnt.
Aufbau / Anatomie der Haut
Die Haut lässt sich in die drei Schichten Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subcutis (Unterhaut) einteilen. Innerhalb dieser Schichten sind auf histologischer
Basis weitere Schichten voneinander abgrenzbar.
Epidermis (Oberhaut)
Die Epidermis ist die oberste Schicht und dient insbesondere dem Schutz vor mechanischen und bakteriellen/viralen Einwirkungen. Der dominierende Zelltypus sind die Keratinozyten, die für die
Produktion des Grundbestandteils von Haut sorgen: Keratin. Die Epidermis kann in fünf Schichten unterteilt werden. Im Folgenden sind diese Schichten von Außen nach Innen dargestellt:
1. Hornschicht: besteht aus bereits abgestorbenen, vollständig verhornten, Hautzellen.
2. Glanzschicht: kommt nur an Händen und Füßen vor, weil hier die meisten Kontakte mit der Umwelt passieren und dient als zusätzliche Schutzschicht.
3. Körnerzellenschicht: hier beginnt die eigentliche Verhornung der Zellen.
4. Stachelzellenschicht: dickste Schicht in der Epidermis mit einer wichtigen Stabilisierungsfunktion. Die Stachelzellenschicht ist die letzte Schicht, in der die Zellen noch leben, ehe der Verhornungsprozess einsetzt.
5. Basalschicht: ständige Neubildung von Zellen (Mitose), die dann durch die fortlaufende Neubildung weiter Zellen nach oben "wandern". In der Basalschicht sitzen auch
auf Druck reagierende Mechanorezeptoren (Merkel-Zellen) sowie die Melanozyten, die bei UV-Strahlung Melanin produzieren und damit für unsere Bräunung verantwortlich sind.
Dermis (Lederhaut)
In der Dermis, oder auch Lederhaut genannt, befinden sich Blutgefäße (von denen die Basalschicht mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird), Talgdrüsen (die Fette produzieren und die Haut vor dem
Austrocknen bewahren), Schweißdrüsen (Überhitzungsschutz bei hohen Temperaturen) und die Haarwurzeln. Die Dermis teilt sich in Papillenschicht (oben) und Netzschicht (unten) auf.
Subcutis (Unterhaut)
Die Subcutis besteht hauptsächlich aus Binde- und Fettgewebe. Das Fettgewebe erfüllt zwei Funktionen, einerseits dient es der Temperaturisolierung, andererseits ist Fett ein Energiespeicher.
Wie auch in der Dermis befinden sich in der Subcutis Blutgefäße, allerdings sind diese deutlich größer.
Funktion der Haut
Schutzfunktionen:
Schutz vor UV-Strahlung (durch die Melanozyten)
Schutz vor Kälte (Fettpolster der Unterhaut aber auch "Gänsehaut")
Schutz vor Wärme: (Schweißdrüsen -> Schwitzen)
Schutz vor Austrocknung (Talgdrüsen -> Talgbildung)
Schutz vor Druck (Fettgewebe als Dämpfer gegen äuß. Einwirkungen)
Schutz vor Wasserverlust (Haut als Barriere)
Schutz vor Giftstoffen (Abgabe über die Haut, nur begrenzt möglich)
Schutz vor Mikroorganismen (Bakterien, Pilze, Viren)
Rezeptorfunktionen:
Thermorezeptoren (Empfindung von Kälte und Wärme)
Mechanorezeptoren (Empfindung von Berührungen und Druck)
Schmerzreptoren (Empfindung von Schmerz)
Speicherfunktionen:
Speicherung von Fett (Energiespeicher -> 1kg Körperfett = ca. 9000kcal)
Zusammenfassung
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