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Allgemeine Informationen und Steckbrief:
Unter dem Begriff Weizen sind mehrere Arten von Süßgräsern zusammengefasst, die als Lieferanten von Getreide eine wesentliche Rolle für die menschliche
Ernährung spielen. Der Name Weizen leitet sich vom deutschen Wort "weiß" ab und bezieht sich auf die helle Farbe der Früchte dieser Pflanze
sowie das daraus hergestellte Mehl. Grundsätzlich werden im Anbau zwei Formen von Weizen unterschieden, denen jeweils mehrere Unterarten zugeordnet werden. Dem Weichweizen
oder Tricitum aestivum kommt hauptsächlich eine Bedeutung als Futtermittel für Nutzvieh sowie als Getreide zur Herstellung von Brot- und Backwaren, Stärke und Malz zu. Der
Hartweizen oder Tricitum durum hingegen wird zur Herstellung von Nudeln und Pasta, Bulgur und Couscous verwendet und zeichnet sich durch einen höheren Proteingehalt
aus. Neben diesen beiden Sorten sind auch Dinkel, Emmer, Einkorn und Kamut für die menschliche Ernährung bedeutsame Weizenarten.
Weizen ist eine überwiegend einjährige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu einem Meter erreicht und durch die im Vergleich zu anderen Süßgräsern rundlichen Ähren und bewimperten
Blattöhrchen auffällt. In jeder Ähre reifen zwischen zwanzig und vierzig Körner heran, deren Nährstoffgehalt maßgeblich von den Bodenbedingungen und der Düngung abhängt.
Die wie Nüsse zu den Schließfrüchten zählenden Körner werden sowohl beim Sommer- als auch beim Winterweizen in den Sommermonaten geerntet.
Weizen stellt an die klimatischen Bedingungen und den Boden hohe Ansprüche, denn diese Getreideart gedeiht nur in warmen und trockenen Gebieten und benötigt eine ausreichende
Versorgung mit Wasser und Nährstoffen. Durch Kreuzungen mit robusteren Getreidearten wie Roggen entstanden auch Arten, die in kühleren Gebieten gedeihen.
Geschichte des Anbaus von Weizen:
Weizen blickt auf eine lange Geschichte der Nutzung durch den Menschen zurück und gilt neben der Gerste als das älteste Getreide der
Erde. Ursprünglich wurden im Vorderen Orient die alten Sorten Kamut, Einkorn und Emmer angebaut, aus denen sich durch Kreuzungen im Lauf der Jahrtausende
die heute weit verbreiteten Saatweizensorten entwickelten. Archäologische Funde belegen, dass die Menschen das Getreide bereits im achten vorchristlichen Jahrtausend ernteten.
Heute gilt Weizen nach dem Mais als die wichtigste Getreideart, die auf internationaler Ebene als Grundnahrungsmittel bedeutsam ist. Jährlich werden
weltweit über siebenhundert Millionen Tonnen Weizen geerntet. Zu den wichtigsten Produktionsländern zählen China, Indien und die USA, dicht gefolgt von Russland, Frankreich,
Kanada, Deutschland, Australien und Argentinien.
Verwendung von Weizen:
Ein großer Teil des weltweit angebauten Weizens wird als Futtermittel für Nutzvieh eingesetzt, in vielen Ländern weltweit ist Weizen jedoch das Grundnahrungsmittel Nummer
eins. Insbesondere für die Herstellung von Brot ist Weizen bedeutsam. Aus Hartweizengrieß werden Teigwaren hergestellt, die zur Zubereitung von Nudel- und Pastagerichten
verwendet werden. Darüber hinaus ist Weizen für die Herstellung von Mehl, Grieß, Weizenflocken, Weizenkleien und anderen Getreideerzeugnissen bedeutsam. Im Gegensatz
zu Vollkornweizenprodukten gelten Lebensmittel, die aus weißem Mehl hergestellt werden, als ungesund und Mitverursacher vieler Zivilisationskrankheiten wie Adipositas,
Diabetes, Krebs und entzündlicher Erkrankungen des Bewegungsapparats. Allerdings sind sich Mediziner immer noch nicht einig, welche Rolle Weizen bei der Entstehung solcher
Erkrankungen wirklich spielt. Weißmehl enthält zwar im Gegensatz zu Vollkornmehl keine Phytinsäure, die die Nährstoffaufnahme im Darm verringert, besteht
jedoch aus einfachen Kohlenhydraten, die den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen und die Einlagerung von Nahrungsfetten in den Zellen
begünstigen. Der schlechte Ruf des Weizens als nährstoffarmes und ungesundes Lebensmittel liegt letztlich vor allem darin begründet, dass viele Backwaren wie Kuchen,
Torten und Kekse unter Verwendung von Weizenmehl zubereitet werden und hohe Mengen an Zucker und Fetten aufweisen.