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Allgemeine Informationen und Steckbrief:
Mexikanische Chia oder Salvia hispanica beschreibt eine Art von Salbei, die zu den Lippenblütlern gezählt wird und in Mexiko beheimatet ist.
Die Samen der Pflanze werden als Lebensmittel verwendet, weshalb Salvia hispanica als Kulturpflanze angebaut wird. Dabei handelt es sich um ein krautiges und
einjähriges Gewächs, das Wuchshöhen von über eineinhalb Metern erreichen kann und wie alle Salbeiarten vorne zugespitzte Blätter besitzt. Die kleinen, in
Scheinquirlen wachsenden Blüten können weiß oder blau erscheinen. Der lateinische Name Salvia hispanica wurde von dem Botaniker Carl von Linné eingeführt,
ist jedoch etwas irreführend, da der spanische Salbei eine dieser Pflanze verwandte Art beschreibt. Daher setzte sich im deutschen Sprachraum der Name
Mexikanische Chia durch, der aus der Nahuatl-Sprache entlehnt ist. Chia beschreibt in der vor der hispanischen Zeit gebräuchlichen Sprache der Mexikaner
die Eigenschaft der Samen als Kraftspender.
Die Pflanze gedeiht ausschließlich in warmen und vor allem trockenen Regionen, da Feuchtigkeit und Regen
sie anfällig für Fäulnis und Pilzerkrankungen macht. Nach der Aussaat im Frühling zeigen sich im September sie zarten Blüten,
bevor die Samen im Herbst geerntet werden können.
Geschichte des Anbaus von Mexikanischem Chia:
Mexikanischer Chia stammt ursprünglich aus Mexiko, gedeiht jedoch auch in vielen anderen Ländern Zentral- und Südamerikas. In den Andenregionen kennen die Menschen Chia-Samen bereits seit mehreren Jahrtausenden und setzen ihn als wichtiges Grundnahrungsmittel ein. Schon die Maya schrieben den kraftspendenden Samen unterschiedliche Heilwirkungen zu, die auf dem hohen Nährstoffgehalt dieses Lebensmittels beruhen. Die Menschen in Zentral- und Südamerika bereiten aus Chia-Samen ein Getränk zu, das sie "Iskiate" nennen. Es wird in Gemüse- oder Obstsäfte eingerührt und soll vor dem Trinken etwa zehn Minuten quellen, um seine anregenden Eigenschaften zu entfalten. Durch den Boom der sogenannten "Superfoods" erfreuen sich Chia-Samen seit einigen Jahren auch in der westlichen Welt zunehmender Beliebtheit. Daher wird Mexikanischer Chia heute nicht mehr nur in den Andenländern angebaut, sondern im großen Stil auch in Australien kultiviert.
Verwendung von Mexikanischem Chia:
Chia-Samen werden ähnlich wie Leinsamen verzehrt, indem sie zunächst eingeweicht und dann verschiedenen Speisen zugefügt werden. Die Einwohner Zentral- und Südamerikas
nehmen die Samen sowohl getrocknet als auch roh zu sich und fügen sie als natürliches Verdickungsmittel Saucen und Eintöpfen hinzu. Durch den hohen Gehalt an
Ballaststoffen und ihr ausgezeichnetes Quellvermögen werden sie in der westlichen Welt genau wie Leinsamen eingesetzt, um Magen-Darm-Beschwerden,
insbesondere Verstopfung entgegenzuwirken. Allerdings können Sie bei regelmäßigem Verzehr auch zu Verstopfung selbst führen, wenn nicht gleichzeitig ausreichend Flüssigkeit in
Form von Wasser oder Kräutertee zugeführt wird.
Die Samen der Mexikanischen Chia zeichnen sich durch einen hohen Nährstoffgehalt aus, der ihnen die Bezeichnung "Superfood" einbrachte. Diese ist allerdings eher Marketing-Strategie,
denn die teilweise unrealistischen Versprechen im Hinblick auf die Gesundheit und schlanke Linie konnten bis jetzt nur teilweise bewiesen werden. Dennoch kann der regelmäßige
Verzehr der Chia-Samen zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung beitragen, denn er enthält viele wertvolle Nährstoffe. Neben
den in hohen Mengen enthaltenen ungesättigten Fettsäuren, die an einem gesunden Fettstoffwechsel und der Erhaltung gesunder Zellen beteiligt sind, wird den Samen vor allem
wegen der hohen Menge an Mineralstoffen und Vitaminen eine große Bedeutung beigemessen. Neben Folsäure und Vitamin A sind Chia-Samen auch für
Kalzium und Phosphor, Zink, Kupfer und Kalium eine hervorragende Quelle. Die Schleimstoffe und Ballaststoffe tragen maßgeblich zu einer intakten Verdauung und damit
auch zu einem gestärkten Immunsystem bei.