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Steckbrief
Name: Riesen-Bärenklau
Lateinischer Name: Heracleum mantegazzianum
weitere Namen: Herkuleskraut
Pflanzenfamilie: Doldenblütler
Anzahl der Arten: /
Verbreitungsgebiet: Asien, Europa, Nordamerika
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Kaukasus
Standort der Pflanze: stickstoffhaltiger Böden
Blätter: erreichen eine Länge zwischen 80 und 120cm
Früchte: sog. Achäne, vgl. mit den Flugfrüchten des Löwenzahns
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Juni - Juli
Höhe: 1 - 3m
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: keine wirtschaftliche Nutzung
Eigenschaften: giftig
Informationen zur Pflanze: Riesen-Bärenklau
Der Riesen-Bärenklau oder Heracleum mantegazzianum ist eine stark wuchernde und dominante Pflanze aus der Familie der Doldenblütler, die in der Umgangssprache auch Herkulesstaude
genannt wird. Die zwei- oder mehrjährige krautige Pflanze war ursprünglich im Kaukasus beheimatet, verbreitete sich aber durch den Menschen in fast allen Ländern Europas und schließlich
auch in Nordamerika. Nach Europa gelangte die Staude durch Zar Alexander I., der die Samen im Zuge des Wiener Kongresses im Jahr 1815 dem Fürsten Metternich zum Geschenk machte. Dieser
begann die Kultur der Pflanzen in seinen Gewächshäusern in Deutschland.
Der Riesen-Bärenklau kann bis zu drei Meter hoch werden und wächst extrem schnell. Die dicht behaarten Stängel sind mit weinroten oder purpurnen Flecken übersäht und erreichen einen
Durchmesser von bis zu zehn Zentimetern. Die großen Blätter sind vielfach gefiedert und können mit dem Stiel Längen von bis zu drei Metern erreichen. An auffällig großen Dolden sitzen
tausende weiße Einzelblüten, die im Juni und Juli erscheinen.
Der Riesen-Bärenklau ist eine robuste Pflanze, die außer einer stickstoffhaltigen Erde keine besonderen Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit stellt. Sie überlebt einige Jahre im
Schatten, blüht jedoch nur an Plätzen mit direkter Sonneneinstrahlung. Der Riesen-Bärenklau siedelt sich problemlos in Parkanlagen, Gärten, Wäldern, an Lichtungen sowie in Bachnähe
und in Flusstälern an und verdrängt dort innerhalb kürzester Zeit die heimische Pflanzenpopulation. Da er exzellente Fähigkeiten der Aussamung aufweist, kann sich der Riesen-Bärenklau
schnell ausbreiten. Die Samen können sowohl über den Wind oder das Wasser, als auch durch Tiere und landwirtschaftliche Fahrzeuge weitergetragen werden. Hat sich die Pflanze einmal
angesiedelt, kann sie nur äußerst schwer wieder entfernt werden.
Da der Riesen-Bärenklau eine erhebliche gesundheitliche Gefahr für Mensch und Tier darstellt, wird seine Ausbreitung in Europa trotz seiner außergewöhnlichen Schönheit intensiv
bekämpft. Die toxischen Wirkstoffe in Form von verschiedenen photosensibilisierenden Furocumarinen lösen bereits nach einer leichten Berührung der Blätter oder Blüten Reizungen
und Rötungen der Haut aus, die sich bei UV-Strahlung zu schmerzhaften Verbrennungen entwickeln können. Auch die Einatmung der toxischen Gase ist an heißen Tagen möglich und sollte unbedingt
vermieden werden. Des Weiteren kann der Pflanzensaft auch durch die Kleidung in die Haut dringen.
Eine fachgerechte Bekämpfung dieser Staude basiert einerseits darauf, dem Riesen-Bärenklau durch Begrünung offener Flächen die Ansiedelung zu erschweren, andererseits durch ein
Abstechen der Wurzel Wuchs und Austrieb zu verhindern. Die Pflanzenteile müssen professionell entsorgt und die Arbeit darf nur mit Schutzanzügen durchgeführt werden.
Im Gegensatz zum eng verwandten Wiesen-Bärenklau hat der Riesen-Bärenklau keinerlei Nutzen für den Menschen.
Hinweis
Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!
Bilder: Riesen-Bärenklau