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Steckbrief
Name: Blauer Eisenhut
Lateinischer Name: Aconitum napellus
weitere Namen: Gifthut, Würgling, Wolfsgift, Ziegentod
Pflanzenfamilie: Hahnenfußgewächse
Anzahl der Arten: ca. 350 Arten
Verbreitungsgebiet: Mitteleuropa
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Sibirien
Standort der Pflanze: sonnig,
Blätter: wechselständig angeordnet, länglich, dunkelgrün
Früchte: ?
Blütenfarbe: blau, dunkelviolett
Blütezeit: Juli - Oktober
Höhe: 0,5 - 2m
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: Zierpflanze
Eigenschaften: hochgiftig
Informationen zur Pflanze: Blauer Eisenhut
Der Blaue Eisenhut oder Aconitum napellus zählt zu den Hahnenfußgewächsen und ist mit dem wilden Rittersporn verwandt. Diese krautige Staude erreicht Wuchshöhen von bis zu zwei
Metern und gilt als die giftigste Pflanze des europäischen Raums, was ihr auch umgangssprachliche Bezeichnungen wie "Wolfsgift" oder "Ziegentod" einbrachte.
Ursprünglich in Sibirien beheimatet, breitete sich der Blaue Eisenhut in vielen Ländern Europas aus und gelangte auch nach Amerika. Er wächst in hohen und kühlen Gebirgslagen und den Alpen
und benötigt einen nährstoffreichen und kalkhaltigen Boden. Die Pflanze bevorzugt sonnige oder halbschattige Standorte in feuchten Wiesen, Auwäldern oder in der Nähe von Bächen.
An dem nackten und kräftigen Stängel wächst dichtes Laub, das aus wechselständigen, geteilten Blättern von dunkelgrüner Farbe besteht, die an der Unterseite silbrig erscheinen und in ihrer Form
an Hände erinnern. Die dunkelvioletten Blüten, die wie kleine Helme aussehen, sitzen an bis zu fünfzig Zentimeter langen Rispen und ziehen hauptsächlich Hummeln zur Bestäubung an. Sie erscheinen
von Juli bis Oktober und entwickeln nach der Blütezeit etwa ein bis zwei Zentimeter lange Früchte. Aus den wilden Arten gingen auch Zuchtformen mit rosa oder weißen Blüten hervor.
Alle Pflanzenteile, besonders aber die Wurzel und die Samen enthalten das hochgiftige Alkaloid Aconitin. Diese Tatsache war schon den Menschen des Altertums bekannt, wodurch der Blaue Eisenhut
als Mordgift eingesetzt wurde.
Heute werden die aus den Knollen und dem Kraut gewonnenen Wirkstoffe für die Herstellung spezieller Salben verarbeitet, die Linderung bei Nerven-, Ischias- und Muskelschmerzen sowie
Gicht und Hexenschuss bringen sollen. Darüber hinaus kommen die Extrakte der Pflanze in homöopathischen Präparaten zum Einsatz, die gegen Erkältungen und Erkrankungen der oberen Atemwege in der
Anfangsphase eingenommen werden und den weiteren Krankheitsverlauf stoppen sollen.
Aconitin besitzt die Eigenschaft, sowohl über die Schleimhäute als auch über die intakte Hautoberfläche in den Organismus einzudringen und zunächst zu Prickeln und Taubheitsgefühlen an den damit
in Kontakt gekommenen Körperstellen zu führen. Wenn eine Behandlung ausbleibt, verursacht das tödliche Gift innerhalb einer Stunde einen Herzstillstand oder Kreislaufkollaps und lähmt schließlich
die Atemmuskulatur.
Trotz der Gefahr, die von dieser Pflanze ausgeht, wird der Blaue Eisenhut wegen seiner außergewöhnlich schönen Blütenstände gerne in Gärten kultiviert und als Schnittblume verwendet. Es sollte
jedoch beachtet werden, keine Vasen in die Nähe von Esstischen zu stellen, da die hochgiftigen Samen in Speisen gelangen könnten. Bereits drei bis sechs Milligramm des Alkaloids Aconitin können
eine für einen Erwachsenen tödliche Dosis darstellen. Von einer Verwendung dieser Pflanze ist daher dringend abzuraten!
Hinweis
Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!
Bilder: Blauer Eisenhut