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Narzisse

Steckbrief

Name: Narzisse
Lateinischer Name: Narcissus
weitere Namen: Osterglöckchen (Gelbe Narzisse)
Pflanzenfamilie: Amaryllisgewächse
Anzahl der Arten: mehrere Tausend Zuchtarten
Verbreitungsgebiet: Europa
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: vermutlich Spanien
Standort der Pflanze: anspruchslos
Blätter: hellgrün bis dunkelgrün möglich
Früchte: schwarze Samen
Blütenfarbe: gelb, orange und weiß möglich
Blütezeit: März - Mai
Höhe: 10 - 90cm
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: Zierpflanze
Eigenschaften: giftig

Informationen zur Pflanze: Narzisse

Die Narzisse ist eine mehrere Arten umfassende Familie der Amaryllisgewächse und eine krautige, robuste und mehrjährige Pflanze. Es werden je nach Farbe der Blüten zwei Arten von in Mitteleuropa heimischen Narzissen unterschieden. Die meist verbreitete Sorte Narcissus pseudonarcissus entwickelt intensiv gelbe Blüten (Gelbe Narzisse), die weiße Art wird Narcissus poeticus oder Dichter-Narcisse genannt. Bei beiden Sorten handelt es sich um Zwiebelgewächse, deren becherförmige und auffällige, mit sechs Blättern versehene Blüten ab März erscheinen und je nach Variation bis Mai blühen können. In südlicheren Gegenden, die bis nach Nordafrika reichen sind jedoch auch herbstblühende Sorten mit kleinen und unauffälligen Blüten wie etwa Narcissus elegans anzutreffen. Aus der frühen Blütezeit der in den gemäßigten Zonen Europas heimischen gelben Arten der Pflanze ergeben sich die gebräuchlicheren Namen Märzenbecher und Osterglocke.
Die Narzisse wird in Mitteleuropa als eines der prägnantesten Symbole für den nahenden Frühling wahrgenommen und ist deshalb als Schnittblume und in kompakteren Größen auch als Zimmer-Topfpflanze äußerst beliebt. Narzissen erreichen je nach Sorte und Züchtung Wuchshöhen von etwa 20 bis 50 Zentimetern (in Einzelfällen auch mehr) und entwickeln lineare Blätter, die fast ebenso lang werden wie der Stengel. Sie sind in der freien Natur Europas in feuchten, ebenen Wiesenlandschaften ebenso verbreitet wie in hohen Gebirgslagen. Die Zwiebeln können ohne aufwendige Pflege im Herbst im Garten eingegraben werden und überwintern problemlos, bevor sie in den ersten Frühlingstagen schließlich erscheinen.
Der Name der Pflanze stammt aus dem antiken Griechenland, wo die Narzisse vor allem als Arzneimittel gegen verschiedene Leiden wie Beulen, Geschwüre oder Blutergüsse eingesetzt wurde. Sie ist nach Narziss, einem griechischen Helden der Mythologie benannt, dem seine übertriebene Selbstliebe zum Verhängnis wird. Als er sein Spiegelbild in einem Bach betrachtet und dieses vor lauter Entzücken umarmen will, stürzt er ins Wasser und ertrinkt. Von seinem Leichnam, der auf dem Scheiterhaufen verbrannt werden soll, bleibt nur eine Blume, nämlich die Narzisse übrig.
Die Zwiebel der Pflanze enthält einige toxische Alkaloid-Verbindungen und ist deshalb für Mensch und Tier hochgiftig. Verwechslungen mit Küchenzwiebeln sind in diesem Zusammenhang besonders gefährlich. Vergiftungen verlaufen selten tödlich, können aber mitunter zu Lähmungen führen. Übliche Symptome, die nach dem Verzehr einer Narzissen-Zwiebel auftreten, sind heftige Magen-Darm-Beschwerden, starke Krämpfe, Herz-Rhythmus-Störungen und Zitteranfälle. Darüber hinaus ist der Pflanzensaft äußerst aggressiv zur Haut und kann bei Menschen, deren Hände oft mit Narzissen in Kontakt kommen, zu Narzissendermatitis führen, die sich in stark juckenden Hautentzündungen äußert.

Hinweis

Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!

Bilder: Narzisse

Narzisse