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Definition, Abbildung und Funktion:
Dendritische Zellen gehören zu den Abwehrzellen des Immunsystems von Säugetieren.
Der Name hat nichts mit den Zellfortsätzen von Nervenzellen (Dendriten) zu tun, sondern
leitet sich von dem charakteristisch-verzweigtem Aufbau der dendritischen (vom altgriech. 'dendron' = Baum) Zellen her. Im
19. Jahrhundert beschrieb der Pathologe Paul Langerhans erstmals den Zelltyp, nahm irrtümlicherweise aber an, die dendritischen
Zellen gehören zu den Nervenzellen. Darin liegt die namentliche Ähnlichkeit beider Zelltypen begründet.
Dendritische Zellen entwickeln sich aus Monozyten und sind in nahezu allen Körpergeweben vorzufinden,
besonders im Magen-Darm-Trakt, den Lungen, sowie den Schleimhäuten von Mund und
Nase.
Zur zentralen Aufgabe der dendritischen Zellen gehört die Antigenerzeugung und Antigenpräsentation im Rahmen der angeborenen
Immunreaktion. Der Ablauf sieht wie folgt aus:
1. Eine dendritische Zelle im Gewebe phagozytiert einen fremden Erreger. Die Phagozytose kann für jede dendritische Zelle nur ein einziges Mal ablaufen. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich die Zelle noch im unreifen Stadium.
2. Die dendritische Zelle verlässt nun das Gewebe und 'wandert' (Zellmigration) zum nächstgelegenen Lymphknoten.
3. Antigene des zuvor phagozytierten Erregers, werden vom der dendritischen Zelle auf die Zelloberfläche übertragen (Antigenerzeugung) und für T-Lymphozyten sichtbar gemacht (Antigenpräsentation).
4. Mit der Präsentation der Proteine, geht die Antigenpräsentierende Zelle in das reife Stadium über.
5. Von den dendritischen Zellen freigesetzte Chemokine (chemotaktische Zytokine) aktivieren die T-Lymphozyten aus der unmittelbaren Umgebung.
6. Die angelockten T-Lymphozyten erkennen und binden an die präsentierten Antigene.
7. Der Rezeptor der T-Zelle ist nun in der Lage, die spezifischen Antigene zu erkennen, welche zuvor von der dendritischen Zelle präsentiert wurden.
Zusammenfassung