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Definition und Funktion:
Makrophagen (altgriech. 'makros' = groß; 'phagein' = fressen) gehören als sogenannte Fresszellen zu den weißen
Blutkörperchen (Leukozyten). Sie sind wichtiger Bestandteil der angeborenen Immunantwort
und für die Vernichtung von eingedrungen Pathogenen, wie Bakterien, Viren oder Toxinen, zuständig.
Die Bildung von Makrophagen beginnt im Knochenmark. Dort entstehen aus Stammzellen die Vorläuferzellen der Makrophagen, die Monozyten.
Im Blutkreislauf differenzieren sich die Monozyten erst durch den Kontakt mit Zytokinen (z.B. Interferone und
Interleukine) zu Makrophagen aus. Ab dann beträgt die Lebensdauer zwischen 30 und 90 Tage.
Wichtigste Funktion der Fresszellen ist die Erkennung und Vernichtung von Krankheitserregern. Anhand der Proteine auf den
Zellwänden der Erreger, identifizieren Makrophagen die körperfremden Zellen und beginnen unmittelbar darauf mit der Phagozytose:
1. Die fremde Zelle wird von einer Makrophage komplett umschlossen.
2. Der eingeschlossene Erreger befindet sich nun im Phagosom, einer Zellorganelle der Makrophage.
3. Mehrere Lysosome verschmelzen mit dem Phagosom.
4. Die Verdauungsenzyme aus den Lysosomen lösen den Krankheitserreger auf.
5. Während der Phagozytose schüttet die Makrophage Botenstoffe (Chemokine) aus, um weitere Makrophagen anzulocken.
6. Übrige organische Stoffe des zersetzten Erregers entlässt die Makrophage wieder nach Außen.
Mit einer Größe von 25-50 µm sind die Makrophagen deutlich größer, als die zu bekämpfenden Erreger (Der Hauptanteil der Bakterien
ist zwischen 0,5 und 5 µm lang). Andernfalls wären die Fresszellen auch nicht in der Lage, Pathogene zu phagozytieren, da der
Krankheitserreger dafür komplett umschlossen werden muss, weil die Verdauungsenzyme nicht in den Extrazellulärraum gelangen dürfen.
In diesem Fall käme es sonst zum Kontakt mit körpereigenen Proteinen.
Ferner erfüllen Fresszellen noch eine Fülle von weiteren Aufgaben im Dienste des Immunsystems:
Antigenpräsentation zur Identifizierung körpereigener/fremder Zellen
Produktion von Lysozym
Hervorrufung von Entzündungen zwecks schnellerer Heilung
Vernichtung von körpereigenen, bereits abgestorbenen, Zellen
Zusammenfassung