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Definition:
Bei der passiven Immunisierung (Passive Impfung) handelt es sich um die Impfung mit
einem Impfstoff, der Antikörper enthält.
Indikation für eine passive Immunisierung ist der Verdacht bzw. die Tatsache, dass es zum Kontakt mit gefährlichen Krankheitserregern kam.
Ein Serum mit Antikörpern aus tierischer-, menschlicher oder gentechnischer Herkunft wird verabreicht und bindet sofort an die Antigene
des Erregers. Im Gegensatz zur aktiven Immunisierung wirkt die passive Impfung zwar unmittelbar gegen die Antigene, ruft allerdings
auch keinen dauerhaften Schutz hervor. Denn die Antikörper selbst regen nicht die Ausbildung von Gedächtniszellen an, sodass das Immunsystem diese später nicht eigenständig
ausbilden kann. Sobald alle der injizierten Antikörper an die Antigene gebunden haben und vom Körper abgebaut wurden, kann es wieder zu einer Infektion mit dem
Erreger kommen.
Klassisches Beispiel für eine passive Immunisierung ist zum Beispiel die Verabreichung von Antikörpern gegen Tetanus oder Tollwut. Bei unklarem Impfstatus und einer Risikosituation mit dem entsprechenden Krankheitserreger hilft die passive Immunisierung, um einen schnellen Immunschutz aufzubauen. Dieser Impfschutz hält jedoch maximal drei Monate an, weil die von außen zugeführten Antikörper vom eigenen Immunsystem mit der Zeit wieder abgebaut werden. Für einen dauerhaften Schutz ist eine Impfung mit einer aktiven Immunisierung unerlässlich.
Übrigens: Auch in Muttermilch befinden sich Antikörper (Immunglobulin A). Säuglinge erhalten auf diese Weise von ihrer Mutter eine natürliche, passive
Immunisierung. Insbesondere in den ersten Monaten nach der Geburt ist das für das Kind mit seinem noch 'unerfahrenen' Immunsystem von enormer Bedeutung.
Das Gegenstück zur passiven Immunisierung ist die Aktive Immunisierung
Zusammenfassung
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