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Impfung

Was ist eine Impfung? Definition:

Impfampulle Eine Impfung (engl. Vaccination) ist eine präventive Maßnahme zur Verhinderung von bakteriellen und viralen Infektionenskrankheiten. Dafür wird eine beabsichtigte Infektion mit dem Erreger herbeigeführt, die zu einer Immunreaktion gegen dessen Antigene führt. In Folge bildet das Immunsystem spezielle Antikörper gegen den Erreger. Diese bindungsspezifischen Antikörper bleiben dem Immunsystem lebenslang erhalten. Gerät der Körper dann erneut in Kontakt mit den Antigenen, stehen dem Organismus sofort passende Antikörper zur Verfügung und verhindern den Ausbruch der Krankheit.

Der Grund dafür, dass der Impfstoff zwar zu einer Immunreaktion führt, jedoch zu keiner gefährlichen Infektion, liegt am Impfstoff selbst. Es stehen zwei verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
Todimpfstoff: enthält nur bereits abgetötete Krankheitserreger. Die Immunreaktion (+ die Bildung von Antikörpern) wird dennoch ausgelößt.
Lebendimpfstoff: enthält zwar lebende Krankheitserreger, die aber nicht mehr fähig sind, sich in einem Umfang zu vermehren, dass sie für den Körper eine Bedrohung darstellen könnten.

Edward Jenner - Vorreiter der Immunologie:

Impfungen gehören in den Industrieländern der gegenwärtigen Zeit zum medizinischen Standard. Ehe das so war, starben Millionen von Menschen an den Folgen von unterschiedlichsten Infektionskrankheiten. Allein die Spanische Grippe um das Jahr 1920 forderte 40 Millionen Tote in Europa.

Im 18. Jahrhundert hatten Pockenviren sich zu einer weltweiten Pandemie entwickelt. Mit der zunehmenden Mobilität des Menschen konnten auch Krankheitserreger leicht in andere Länder und Kontinente gelangen. Bis dato gab es keine Medikamente, entweder man überlebte die Infektion, oder starb daran. Dabei fiel den Wissenschaftlern und Ärzten auf, dass die Überlebenden der Pockenkrankheit, nicht nochmal erkrankten.

Diese Beobachtung war auch für den englischen Arzt Edward Jenner nicht neu. Sogar Menschen, die sich mit Kuhpocken infiziert hatten, einer wesentlich leichteren und für den Menschen ungefährlichen Infektion, erkrankten nicht mehr an der Pockenkrankheit. Auf dieser Beobachtung basierend, infizierte Edward Jenner 1796 einen Jungen mit Kuhpocken. Einige Zeit später injizierte er ihm dann die gefährlichen Menschenpocken, ohne das eine Infektion auftrat.

Was war passiert? Die ungefährliche Kuhpockeninfektion sorgte für eine Immunreaktion mit Antikörperbildung gegen die Antigene der Kuhpocken, welche den Antigenen der Menschenpocken sehr ähnlich sind. Bei Erstkontakt mit Menschenpocken stehen dem Immunsystem sofort die entsprechenden Antikörper zur Verfügung, wodurch die Erreger deaktiviert sind, ehe sie dem Gesamtorganismus gefährlich werden können. Inzwischen gelten Pocken als ausgerottet.

Impfungen:

Gegen folgende Infektionskrankheiten bestehen Möglichkeiten der Impfung (teilweise mit unterschiedlicher Effektivität)

Impfung
gegen Bakterien Cholera, Diphtherie, Keuchhusten, Meningitis, Pneumokokken, Tetanus, Typhus, Windpocken
gegen Viren FSME, Gebärmutterhalskrebs (HPV), Grippe, Hepatitis A, Hepatitis B, Influenza, Kinderlähmung, Masern, Mumps, Pocken, Röteln, Tollwut, Windpocken

Keine Impfstoffe gibt es bisher gegen Ebola, Hepatitis C, HIV, Malaria und Syphillis. Die Erforschung und Erbrobung möglicher Impfstoffe läuft intensiv.

Aktive Impfung vs. Passive Impfung:

Aktive Immunisierung (Aktive Impfung)
Passive Immunisierung (Passive Impfung)

Zusammenfassung

  • Als Impfung bezeichnet man die absichtliche Infektion mit toten oder ungefährlichen Krankheitserregern, um eine Immunisierung gegen diese oder ähnliche Erreger zu bewirken.
  • In den Impfstoffen befinden sich geringe Mengen von Antigenen. Diese aktivieren das Immunsystem, worauf Antikörper gegen den Erreger gebildet werden.