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Steckbrief
Name: Hovawart
Alternative Namen: Hofwart
Ursprüngliche Herkunft: Deutschland
FCI Gruppe: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
Größe (): bis zu 70cm
Größe (): bis zu 65cm
Gewicht () : 30 - 40kg
Gewicht () : 25 - 35kg
Lebenserwartung: 8 - 13 Jahre
Ernährung: Fleischfresser
Geschlechtsreife:
Wurfgröße: 6 - 9
Fellfarbe: gold, schwarz
Fellart: dicht
Felllänge: lang
Charakter / Wesen: loyal, verspielt, ausgeglichen, beschützend
Haltung: konsequente Erziehung, täglicher Auslauf
Hovawart - Einführungsinformationen
Der Hovawart ist eine jahrhundertealte Rasse, die ihren Ursprung im Deutschland des Mittelalters hat. Schon aus dem 13. Jahrhundert existieren schriftliche Aufzeichnungen,
die einen Hund unter der Bezeichnung Hovawart erwähnen. Der Name dieser Rasse leitet sich von den mittelhochdeutschen Worten "hova" für "Hof" und "Wart" für "Wächter" ab. Der
mittelalterliche Hovawart war daher ein Bauernhund, der Haus, Hof und Vieh vor Diebstahl schützte. Ihre ursprüngliche Funktion hat sich diese Rasse im Laufe der Jahrhunderte weitgehend
bewahrt, allerdings gingen die Zuchtbestände im 18. Jahrhundert allmählich zurück und der Hovawart wäre beinahe ausgestorben. Erst in den frühen Zwanzigerjahren des vorigen Jahrhunderts
stellten die ambitionierten Zuchtbestrebungen des Rassenforschers Karl König sicher, dass der Hovawart überlebte und sich so entwickelte, wie wir ihn heute kennen. Nach dem intensiven
Studium alter Aufzeichnungen und Darstellungen kreuzte König langhaarige und, wie er es nannte "derbe" Bauernhunde aus dem Schwarzwald und dem Harz. Es dauerte noch ein Jahrzehnt, bis
der Hovawart als eigenständige Rasse im Jahr 1936 schließlich anerkannt wurde. Seit den Sechzigerjahren erfreut er sich als Begleit- und Gebrauchshund in Europa stetig wachsender
Beliebtheit.
Der Hovawart zählt mit einer Schulterhöhe von bis zu siebzig Zentimetern und einem maximalen Körpergewicht von vierzig Kilogramm zu den großen Hunderassen. Die Hündinnen sind in der
Regel um einiges kleiner und leichter als die Rüden und unterscheiden sich von diesen auch stark in Körperbau und Kopfform. Während die Rüden einen breiten Schädel und ein rechteckigen
und schwer wirkenden Körper besitzen, sind die Hündinnen von deutlich schmalerer und eleganterer Statur. Das auffallend schöne und glänzende Fell des Hovawarts ist lang, dicht und leicht
gewellt. Es kann einfarbig Schwarz oder mit blonden Marken an Brust, im Gesicht und an den Vorderseiten der Läufe erscheinen. Einfarbig blonde Hunde sind ebenfalls zulässig und werden oft
mit Golden Retrievern verwechselt.
Der Hovawart zeichnet sich durch ein ausgesprochen selbstsicheres und ausgeglichenes Wesen aus, ist verspielt und seinen Besitzern treu ergeben. Fremden begegnet er misstrauisch, wer
sein Grundstück unangemeldet betritt, muss mit einem hochtalentierten und selbstständig denkenden Wachhund rechnen, der selbst entscheidet, wann er eingreifen sollte. Um diesen mitunter
gefährlichen Charakterzug auszugleichen, seinen zuchtbedingt ausgeprägten Wachtrieb jedoch zu fördern, ist eine konsequente Erziehung vonnöten. Auch sollte der Hovawart früh sozialisiert
werden, um keine Gefahr für Artgenossen darzustellen. Seinen Familienmitgliedern gegenüber verhält sich der Hovawart jedoch äußerst sanft und geduldig, weshalb er auch gerne in Familien
mit Kindern gehalten wird. Sein Rudel und Territorium wird ein Hovawart stets vehement verteidigen. Er ist ein äußerst intelligenter Arbeitshund, der geistig und körperlich gefordert werden
möchte. Tägliche lange Ausflüge in der freien Natur sind für eine artgerechte Haltung des Hovawarts ebenso notwendig wie eine durchsetzungsfähige Bezugsperson, die ihm klar definierte
Aufgaben erteilt.
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