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Warum hat der Mensch Haare am Körper?

 

Jens (13) fragt:

"Hey. Für die Schule muss ich wissen weshalb der Mensch Haare am Körper hat und wofür er sie braucht?"

| 20.02.2013 | Evolution | Schon gewusst? |

Warum hat der Mensch Haare?
Der Grund weshalb wir Menschen Haare auf Kopf und Körper besitzen, liegt fern in unserer Vergangenheit. Als die Vorfahren des Menschen noch in den Savannen Afrikas lebten, dienten die Haare als Schutzschicht gegen Wärme und Kälte. Tagsüber schützte das dichte Fell gegen die starke Sonnenstrahlung. Ohne Haare würde sich die Haut deutlich schneller aufwärmen, was gerade in heißen Savannengebieten auf Dauer ein großer Selektionsnachteil wäre. Außerdem verbessern Haare die Kühlung der Haut dadurch, das sie den Schweiß länger auf der Haut halten können, bis er letztlich verdunstet und für den Kühlungseffekt sorgt. In der Nacht hat das Fellkleid dann genau den entgegengesetzten Nutzen: Es schützt vor Kälte. Dichtes Fell hält die Wärme nah am Körper. Eine besondere Eigenschaft sorgt zusätzlich für einen effektiven Schutz. Durch das Kältezittern und damit verbundene Aufstellen der Haare ("Gänsehaut"), erzeugt die Haut ein gegen die Umwelt isolierendes Luftpolster. Diese Fähigkeit besitzt unsere Haut auch heute noch.
Und warum verlor der Mensch dann sein Fell wenn es eigentlich so nützlich ist? Der Mensch verlor sein dichtes Fell mit der Zeit wahrscheinlich deswegen, weil er durch die Nutzung von Kleidung nicht mehr darauf angewiesen war. Somit war das Fell ab dem Zeitpunkt, an dem unsere Vorfahren Kleidung benutzten, kein Selektionsfaktor mehr. Es wurde somit nutzlos. Und die Evolutionstheorie lehrt uns, das nutzlose "Organe" sich mit der Zeit zurückbilden.
Anders verhält es sich dagegen bei Augenbrauen, Wimpern, Nasenhaare und Ohrenhaare. Ihre Funktion besteht darin, unsere Sinnesorgane vor Schweiß und Fremdkörpern zu schützen. Sie sind damit für uns also auch heute noch alles andere als nutzlos.
Zusätzlich bilden Haare einen wichtigen Bestandteil der zwischenmenschlichen und nonverbalen Kommunikation. Aus Sicht der Neurokulturellen Theorie der Emotionen verstärkt das Heben oder Zusammenziehen von Augenbrauen das Verständnis von emotionalen Gesichtsausdrücken.