Veganismus ist eine Ernährungsform, bei der komplett auf sämtliche Produkte tierischen Ursprung verzichtet wird. Dazu gehören in erster Linie Fisch, jegliche Art von Fleisch (Rindfleisch, Hähnchenfleisch, Geflügelfleisch, Schweinefleisch ...) und auch Meeresfrüchte. Dazu lehnen Veganer auch Lebensmittel von noch lebenden Tieren ab, bzw. deren Rohprodukte. Darunter fallen z.B. Milch, Käse, Quark, Honig und Eier.

Der Veganismus ist ursprünglich als besondere Form aus dem Vegetarismus (engl. vegetable = Gemüse/Pflanze) hervorgegangen. Im Gegensatz zu den Veganern, verzichten die meisten Vegetarier nicht auf die Produkte lebender Tiere (Eier, Milch, Honig).

In Deutschland verfolgen geschätzt weniger als 1% der Gesamtbevölkerung eine vegane Lebenseinstellung. Nichtsdestotrotz ist das Angebot an veganen Lebensmitteln in den vergangenen Jahren rasant angestiegen. Für tierische Lebensmittel wurden unlängst Alternativen gefunden, die nicht nur Veganern ein Begriff sind: Soja, Tofu, Agar, Mandelmilch, Analogkäse und gelantinefreie Süßigkeiten.

Veganer begründen ihren Lebensstil meist mit ethischen Argumenten. Das Verzehren von Fleisch und Fisch geht zwangsläufig mit dem Töten des Tieres einher. Diese Verantwortung möchten Veganer (und auch Vegetarier) nicht übernehmen. Doch Veganismus geht mit dem Verzicht aller Tierprodukte noch weit über den Vegetarismus hinaus. Bei der Zucht von Kühen und Hühnern zwecks Milch bzw. Eiern, werden die Tiere in nahezu allen Betrieben in Massentierhaltungen gehalten. Die Tiere wachsen in kleinen Käfigen auf, leben oft mit dutzenden Tieren auf wenigen Quadratmetern, bekommen dauerhaft hochdosiertes Antibiotika und werden bei Rückgang der Produktionsleistung sofort geschlachtet. Eine Quote von Tieren, die das Schlachtalter bedingt durch Stress, Krankheiten oder Kannibalismus gar nicht erst erreichen, ist bereits vorher einkalkuliert.

Auch unter ökonomischen und ökologischen Aspekten lassen sich überzeugende Argumente finden. Massentierhaltung schadet nachweislich dem globalen Klima, denn die Viehwirtschaft produziert sogar mehr schädliches Kohlenstoffdioxid, als der weltweite Autoverkehr. Dazu kommt ein enormer Wasser- und Futterverbrauch: Für ein Kilogramm Fleisch ist mehr als das 10fache an Getreidefutter nötig, mit dem theoretisch auch der Welthunger bekämpft werden könnte. Das selbe gilt für Wasser: Die Produktion eines Kilogramm Rindfleischs verbraucht über 10.000 Liter Wasser.