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Unabhängigkeitsregel (3. Mendelsche Regel)

Definition und Beispiel - leicht erklärt

Der folgende Artikel behandelt die dritte und damit letzte der Mendelschen Regeln: Die sogenannte Unabhängigkeitsregel, oder auch Neukombinationsregel. Zum besseren Verständnis empfiehlt sich sowohl der Einführungsartikel zu den Mendelschen Regeln, als auch die Uniformitätsregel (1. Mendelsche Regel) und Spaltungsregel (2. Mendelsche Regel) als Grundlage. Mehr Details zum Leben von Gregor Mendel können in seiner Biographie nachgelesen werden.

Nach der Unabhängigkeitsregel werden zwei (dihybrider Erbgang!) unterschiedliche Merkmale (in diesem konkreten Beispiel Schwanzlänge und Fellfarbe) bei Kreuzung einer reinerbigen Parentalgeneration unabhängig voneinander vererbt. Die Merkmale sind frei miteinander kombinierbar. Außerdem treten ab der F2-Generation neue Merkmalskombinationen auf.
Im folgenden Beispiel unterscheiden sich die beiden Individuen der Parentalgeneration sowohl im Hinblick auf Schwanzlänge und Fellfarbe. Übersicht der Merkmale:

S = kurzer Schwanz
s = langer Schwanz

B = braunes Fell
b = weißes Fell

In der F1-Generation setzen sich die dominanten Allele jeweils durch, sodass vier braune Katzen mit kurzem Schwanz auftreten. Bereits in der F2 Generation wurden alle Merkmale miteinander kombiniert und es treten sogar ganz neue Phänotypen auf.

Hinweis: Analog zur ersten und zweiten Mendelschen Regel gilt auch bei der dritten Mendelschen Regel, dass diese nur für Merkmale gültig ist, die monogenetisch vererbt werden! Im Gegensatz zu den vorherigen Regeln, betrifft die Unabhängigkeitsregel nicht nur ein, sondern zwei voneinander unabhängig vererbte Merkmale. Dies gilt nur für Merkmale, die auf unterschiedlichen Chromosomen liegen oder genetisch "weit genug voneinander entfernt sind". Andernfalls werden die entsprechenden Merkmale, obwohl sie voneinander unabhängig sind, gekoppelt weitervererbt (Genkopplung).

Beispiel der Unabhängigkeitsregel

Zusammenfassung

  • Unterschiedliche Merkmale werden unabhängig voneinander vererbt.
  • Ab der F2-Generation kommt es zur Neukombination von Merkmalsausprägungen.
  • Vereinfachte Grundaussage der Unabhängigkeitsregel: Merkmale, die sich in zwei Individuen unterscheiden, werden unabhängig voneinander vererbt und können sich in den folgenden Generationen neu kombinieren.