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Was ist ein intermediärer Erbgang? Definition und Beispiel:
Erbgänge mit Bezug auf den Zusammenhang von Genotyp und Phänotyp lassen sich in drei verschiedenen Formen
klassifizieren. Dabei wird zwischen dominant-rezessiven, kodominanten und intermediären Erbgängen unterschieden.
Während bei dominant-rezessiven Erbgängen immer nur ein Merkmal-, und bei kodominanten Erbgängen beide Merkmale im
Phänotyp in Erscheinung treten, zeichnen sich intermediäre Erbgänge durch eine Mischform beider Allele aus.
Bedeutet im konkreten Fall, dass weder das eine, noch das andere Allel in der ersten Filialgeneration
phänotypisch auftritt.
Dies wird im folgenden Beispiel deutlich: Bei der Kreuzung von zwei verschiedenfarbigen Blumen (weiß und rot)
mit intermediärem Erbgang, kommt es in der ersten Filialgeneration (F1-Generation) durchweg zu einer neuen rosafarbenen Zwischenform.
Denkt man dieses Beispiel weiter, käme es in der zweiten Filialgeneration (F2-Generation) dann im Sinne der
Spaltungsregel im Verhältnis 1 (homozygot rot) zu 2 (heterozygot rosa) zu 1 (homozygot weiß)
zu einem Auftreten aller drei Phänotypen. Entsprechend haben die Blumen in der F2-Generation zu 25% rote Blütenblätter, 50% rosa
Blütenblätter und 25% weiße Blütenblätter. Grundlegend gehört die intermediäre Vererbung damit zu den selteneren Formen im Kontext
der Weitergabe von Erbanlagen und kann beim Menschen kaum bis gar nicht festgestellt werden. Im gegebenen Fall lässt sich mithin
die Körpergröße als mögliches Beispiel aufführen.
Übrigens: Der Begriff der Intermediären Vererbung leitet sich aus dem lateinischen ab
(lat: inter = zwischen; medius = liegen;) und bedeutet soviel wie "dazwischenliegend".
Abschließend sollte darauf hingewiesen werden, dass der kodominante Erbgang oftmals mit der Intermediären Vererbung verwechselt wird.
Jedoch müsste eine Dominanz im Beispiel der Blumen eine Ausprägung beider Allele aufweisen und somit wäre die Blütenfarbe bei der ersten
Filialgeneration rot-weiß gefleckt und nicht dem Charakteristikum der Mischform untergeordnet.
Zusammenfassung