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Tierzelle

Aufbau und Funktion der Zellorganellen bei tierischen Zellen

Die Zellorganellen der Tierzelle Die Tierzelle gehört mit der Pflanzenzelle und Pilzzelle zu den Eukaryoten. Der Vergleich von Pflanzenzelle und Tierzelle besitzt einen eigenen Artikel.

Aufbau einer tierischen Zelle (Tierzelle)

Endoplasmatisches Retikulum: Das Endoplasmatische Retikulum (ER) zeichnet sich durch ein stark labyrinthartiges Gangsystem aus. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen rauem- und glattem endoplasmatischen Retikulum. Das glatte ER fungiert in erster Linie als Speicherort für Calcium-Ionen, wohingegen am rauhen ER die Translation (Proteinbiosynthese) der tierischen Zelle abläuft.

Geißel: Zellfortsätze zur Fortbewegung werden Geißeln genannt. Geißeln sind eher typisch für Bakterien (Prokaryoten), finden sich aber durchaus auch bei Eukaryoten.

Golgi-Apparat: Der Golgi-Apparat (Dictyosomen genannt) besteht aus einem zysternenähnlichen System, mit flach angeordneten Hohlräumen und direkter Nähe zum Zellkern. Im Golgi-Apparat wird die Proteinbiosynthese durch Anhängung weiterer Proteine, an die vom Ribosomen synthetisierten Aminisäureketten, forciert.

Kernkörperchen: Bei den Kernkörperchen (lat. Nucleolus) handelt es sich um kleine, aus RNA (Ribonukleinsäure) bestehende Körperchen, die sich im Zellkern befinden und entscheidend bei der Initiation der Transkription von ribosobaler RNA mitwirken. Kernkörperchen sind also keinesfalls mit dem Zellkern (lat. Nucleus) gleichzusetzen!

Lysosomen: Lysosomen sind kleine, vom Golgi-Apparat produzierte, Vesikel, die Zellabfälle verdauen können. Durch Endozytose werden die Abfälle von den runden Lysosomen eingeschlossen und durch spezielle Verdauungsenzyme wieder in die Grundbestandteile gespalten, sodass die Zelle diese wieder zum Aufbau neuer Moleküle verwenden kann.

Mikrotubuli: Die Mikrotubuli bilden zusammen mit den Aktin- und Intermediärfilamenten das Zytoskelett der Tierzelle. Im Gegensatz zu pflanzlichen Zellen, deren Stabilität maßgeblich durch Zellwände bestimmt wird, sorgt bei den tierischen Zellen das Zusammenwirken der proteinreichen Filamente für ein stabiles, aber dennoch bewegliches Geflecht.

Mitochondrien: In den Mitochondrien laufen mit dem Citratsäurezyklus und der Atmungskette zwei elementare Prozesse ab, die für die Bereitstellung von Energie innerhalb der Tierzelle verantwortlich sind. Daher werden Mitochondrien auch als "Kraftwerke der Zellen" bezeichnet. Übrigens: Der Anteil von Mitochondrien in den Zellen ist in Zellen mit überdurchschnittlichem Energieverbrauch (z.B. Muskelzellen) weitaus höher, als in Zellen mit niedrigerem Energieverbrauch.

Peroxisomen: Die kreisrunden Peroxisomen (Microbodies) sind von ihrem Aufbau her den normalen Transportvesikeln ähnlich. Jedoch besteht ihre primäre Aufgabe im aktiven Entgiften der Zelle. Dazu reduzieren sie Wasserstoffperoxid über enzymatische Reaktionen (Peroxidase) in unschädliches Wasser um.

Ribosomen: An den Ribosomen vollzieht sich die Translation, also die Übersetzung des genetischen Codes zu Aminosäureketten. Ribosomen bestehen größtenteils aus RNA (Ribonukleinsäure) und Proteinen. Die Zahl der Ribosomen liegt etwa bei ca. 100.000 Einheiten pro Zelle und verteilt sich auf Cytoplasma, raues endoplasmatisches Retikulum und die Mitochondrien.

Sekretvesikel: Damit die tierische Zelle Abfall- und Giftstoffe aus dem Inneren ableiten kann, müssen diese Stoffe die Zellmembran durchdringen. Sekretvesikel (oder auch Golgi-Vesikel) verschmelzen mit der Membran (Exozytose) und geben den Inhalt der Vesikel nach Außen hin frei.

Zellkern: Der kugelförmige Zellkern (Nukleus) beeinhaltet das Erbgut (in Form der Chromosomen, die zum größten Teil aus Desoxyribonukleinsäure bestehen) der tierischen Zelle. Im Zellkern laufen mit DNA-Replikation und Transkription zwei wichtige Prozesse ab.

Zellmembran: Die Zellmembran, bestehend aus einer Lipiddoppelschicht, umhüllt die tierische Zelle komplett, und sorgt durch ihre semipermeable Eigenschaft (durchlässig nur für bestimmte Stoffe) für die Aufrechterhaltung des zellinneren Gleichgewichts (Homöostase), indem sie den Ein- und Ausstrom von Teilchen reguliert.

Zentrosom: In unmittelbarer Nähe zum Zellkern besitzt jede Tierzelle genau ein Zentrosom, welches dahingehend aus zwei Zentriolen besteht. Im Verlauf von Mitose und Meiose bilden die Zentriolen die Spindelapparate aus, die durch ihre Zugwirkung für die Trennung der Chromosomen verantwortlich sind.

Zytoplasma: Als Zytoplasma wird die Gesamtheit des Zellinhalts bezeichnet, bestehend aus dem Zytosol (Flüssigkeit in der Zelle), dem Zytoskelett (Proteine mit Stützfunktion) und den Zellorganellen (Mitochondrien, Zellkern, Lysosomen usw.). Wasser zählt mit einem Anteil von ca. 4/5 zum Hauptbestandteil das Zytoplasmas.

Zusammenfassung

  • Tierzellen lassen sich zu den eukaryotischen Zellen (Euzyten) zuordnen.
  • Endoplasmatisches Retikulum, Golgi-Apparat, Ribosomen, Mitochondrien und Zellkern kommen als Zellorganellen nicht nur in Tierzellen, sondern auch in Pflanzenzellen vor.