Biologie-Schule.de
Das Nachschlagewerk für Biologie
Was ist ein Endoplasmatisches Retikulum? Definition:
Das Endoplasmatische Retikulum (ER) ist ein Zellorganell bei Eukaryoten, das u.a. an der Translation, der Speicherung von Calcium
und der Synthese der Zellkernmembran beteiligt ist. Der Begriff setzt sich aus folgenden Worten zusammen:
Endo (griech. endon) = innen
plasmatisch = Zellplasma/Cytoplasma
Retikulum (lat. reticulum) = Netz
Wieder zusammengesetzt beschreibt der Begriff des Endoplasmatischen Retikulums also ein netzartiges Organell, welches sich im Cytoplasma der Zelle befindet.
Aufbau des Endoplasmatischen Retikulums
Das im Zellplasma befindliche Endoplasmatische Retikulum ähnelt von der Struktur her einem röhren- und netzartigem Labyrinth. Ausgehend von der Kernmembran des Zellkerns kann das Endoplasmatische
Retikulum. Das ER liegt in zwei Erscheinungsformen, als "glattes" und "raues" ER. Im Gegensatz zum glatten ER ist das raue Endoplasmatische Retikulum an dessen äußerer Oberfläche
mit Ribosomen besetzt.
Das Röhrensystem zeichnet sich durch eine Verbindung zu allen in der Zelle enthaltenen Organellen aus und ist über weite Teile des Zellinnenraumes verteilt. Weitere
wichtige "Bauteile" des ER sind neben den netzartig verteilten Hohlräume die Ribosomen. Das Endoplasmatische Retikulum weist enge Verbindungen und Vernetzungen mit dem Golgi-Apparat auf.
Über Transportvesikel erfolgt ein Stoffaustausch mit den Zisternen des Golgi-Apparat durch das cis- und trans-Golgi-System.
Funktion des Endoplasmatischen Retikulums
Das Endoplasmatische Retikulum erfüllt eine wichtige Funktion für die Signalübertragung im gesamten Organismus: Es dient der Aufnahme und Speicherung von Calcium. Ca-Ionen sind maßgeblich
an der Signalübertragung von Muskeln und Nerven beteiligt.
Das raue/granuläre Endoplasmatische Retikulum übernimmt diverse Funktionen, die innerhalb der Proteinbiosynthese und der Erzeugung der Kernmembran erforderlich sind. Die auf der
Oberfläche befindlichen Ribosomen realisieren die Ablesung der mRNA zu Proteinen (Translation). Darüber hinaus bilden sich in den Ribosomen Molekülverbindungen aus,
welche für die Membransynthese benötigt werden. Diese Bausteine werden auch für die Rekonstruktion und die Neubildung der Membranen anderer Zellorganellen genutzt.
Das glatte/agranuläre Endoplasmatische Retikulum, dessen Abschnitte auch als Lumen bezeichnet werden, enthält zahlreiche Enzyme. Sie sorgen für den
Abbau und Abtransport schädlicher Endprodukte des Zellstoffwechsels. Spezielle Katalysatoren können Schadstoffe wasserlöslich machen, wodurch ein schnellerer Abtransport gewährleistet werden kann.
Zusammenfassung