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Definition:
Konditionierung (lat. conditio = Bedingung) ist eine dem Behaviorismus zu Grunde liegende Lerntheorie, auf Basis
des Reiz-Reaktions-Modells. In englischsprachiger Literatur wird in diesem Zusammenhang vom S-R-Modell (Stimulus - Response) gesprochen.
Ein Reiz trifft auf den Menschen, wird in der 'Blackbox' verarbeitet und erzeugt letzten Endes eine Reaktion. Reiz und Reaktion können von einem Außenstehenden
beobachtet werden. Was im Menschen selbst passiert, entzieht sich der objektiven Überwachung, ist für die Konditionierung aber auch nicht relevant.
Die Psychologie unterscheidet zwei verschiedene Arten der Konditionierung: Einerseits die klassische Konditionierung, auf Basis von Reiz und Reaktion. Andererseits
die operante Konditionierung (inklusive der instrumentellen Konditionierung), bei der ausgehend vom Reiz, positive oder negative Verstärker die Richtung der Reaktion vorgeben.
Beide Formen sind im Folgenden mit einem kurzen Beispiel erläutert.
Arten der Konditionierung
Klassische Konditionierung: von Iwan Pawlow bei Experimenten mit Hunden (Pawlowsche Hunde) entdeckt, womit er den theoretischen
Grundbaustein des Behaviorismus legte.
Bei optischer Darbietung von Futter erhöht sich bei Hunden unwillkürlich die Speichelproduktion. Pawlow ließ vor jeder Fütterung einen lauten
Glockenton erklingen. Nach mehrmaliger Wiederholung (lauter Glockenton, im Anschluss Fütterung) stieg die Speichelproduktion der Hunde auch dann an, wenn Pawlow
nur den Glockenton erklingen ließ und die Fütterung der Hunde ausblieb. Zusammengefasst: angeborene Reaktionen bzw. Reflexe (Speichelproduktion bei Darbietung von Essen) können
mit neutralen Reizen (Glockenton) verbunden werden, sodass die angeborene Reaktion (Speichelproduktion), auch bei dem ursprünglich neutralen Reiz (Glockenton) ausgelößt
wird. Im Ergebnis ist der unbedingte Reiz (Darbietung von Futter) nach der Konditionierung nicht mehr notwendig, um die Reaktion (Speichelproduktion) herbeizuführen.
Das Prinzip der klassischen Konditionierung funktioniert auch mit gänzlich anderen körperlichen Reaktionen.
Operante Konditionierung: auch als Lernen am Erfolg/Misserfolg bekannt. Anfangs eher zufälliges Verhalten führt zu
einer positiven oder negativen Reaktion (Verstärker) der Umwelt. Bei einer positiven Verstärkung erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten erneut gezeigt wird,
bei einer negativen Verstärkung sinkt dagegen die Wahrscheinlichkeit, zur erneuten Ausübung des Verhaltens.
Einfaches Beispiel: Mannschaft X lobt den Spieler Y nach Fußballspielen für seine rustikale und unfaire Spielweise. Infolge des positiven Verstärkers (Lob der Mitspieler) ist es
sehr wahrscheinlich, dass Spieler Y auch beim nächsten Spiel wieder das Verhalten (unfaire Spielweise) zeigt. Würde das Team dagegen seine Spielweise missbilligen, ihn also nach
jedem Spiel kritisieren (negativer Verstärker), wird er sein Verhalten dahingehend anpassen, und auf unfaire Fouls verzichten.
Zusammenfassung
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