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Biografie und Lebenslauf von Isaac Newton

Steckbrief & Allgemeine Informationen

Isaac Newton Name: Isaac Newton
Geburt: 4. Januar 1643 in Woolsthorpe in Lincolnshire
Tod: 20. März 1726 in Kensington, London
Erreichtes Lebensalter: 84 Jahre
Eltern: Isaac Newton Sr., Hannah Ayscough
Nationalität: Großbritannien
Ausbildung: Trinity College (Cambridge)
Beruf: Naturwissenschaftler
Bekanntestes Werk: Philosophiae Naturalis Principia Mathematica (1686)
Bekannteste Entdeckung: Newtonsches Gravitationsgesetz
Familie: Isaac Newton blieb zeitlebens ehe- und kinderlos
Einflüsse: Francis Bacon, René Descartes, Christiaan Huygens, Johannes Kepler, Nikolaus Kopernikus

Der englische Naturwissenschaftler und Philosoph Isaac Newton ging als der Begründer der Gravitationslehre in die Geschichte ein und legte damit den Grundstein für die moderne Physik. Allerding existiert innerhalb der Naturwissenschaften kaum ein Gebiet, das Isaac Newton nicht durch bahnbrechende Entdeckungen revolutioniert hätte. Er trat nicht nur als visionärer Mathematiker, Chemiker und Techniker in Erscheinung, sondern lieferte auch wichtige Beiträge zur Religionstheorie und zur Zusammensetzung der Lichtstrahlen.

Kurzbiografie:

Kindheit und Ausbildung:
Isaac Newton wurde am 4. Januar 1643 als Sohn eines erfolgreichen und adeligen Schafzüchters in Woolsthorpe in der englischen Grafschaft Lincolnshire geboren. Sein Vater verstarb noch vor seiner Geburt, und da seine Mutter im Jahr 1642 ein zweites Mal heiratete, wuchs Isaac Newton bei seiner Großmutter auf. Die Tatsache, dass er als Kind von seiner Mutter verlassen wurde, soll der Grund für sein kompliziertes und labiles Wesen gewesen sein. Nach dem Tod ihres zweiten Ehemannes neun Jahre nach der Heirat kehrte seine Mutter in den Heimatort zurück.
In Woolsthorpe besuchte Isaac Newton zunächst die Dorfschule, später wechselte er an die Lateinschule in Grantham. Wegen seines eigenbrötlerischen und verschlossenen Charakters war er ein Außenseiter, der von seinen Mitschülern gehänselt wurde. Dies führte dazu, dass er sich völlig zurückzog und sich nur auf die Lektüre von Büchern konzentrierte. Seine Mutter brachte ihn daraufhin bei einer Apothekerfamilie unter, wo Isaac Newton ein besseres Umfeld vorfand. In diesem Haushalt durfte er seinem Forscherdrang nachkommen und fand Literatur und Materialien, um mit seinen Ideen zu experimentieren. Obwohl der schweigsame Junge nicht durch besondere schulische Leistungen auffiel, erkannte ein Pfarrer sein mathematisches Talent und sorgte dafür, dass er ein Stipendium erhielt, um am Trinity College in Cambridge studieren zu können. Damit konnte es Isaac Newton umgehen, die Wirtschaft seines Vaters übernehmen zu müssen. Schon in seiner Kindheit zeigte er nämlich ein deutliches Interesse an experimentellen Forschungen und der Konstruktion von Geräten.
Am Trinity College lernte er mit Isaac Barrow einen Mathematik- und Theologieprofessor kennen, der seine Talente gezielt zu fördern verstand und ihm in wenigen Jahren die Grundlagen der Naturwissenschaften vermitteln konnte. Während seines Studiums kam Isaac Newton auch mit den philosophischen und mathematischen Schriften von René Descartes und den Arbeiten Johannes Keplers in Kontakt, lernte verschiedene Sprachen und beschäftigte sich zeitweise mit Musiktheorie. Bereits im Jahr 1668 schloss er sein Studium mit dem Master of Arts ab, obwohl er aufgrund einer Pestepidemie zuvor zwei Jahre in Woolsthorpe verbracht hatte. Im Jahr nach seinem Abschluss wurde er Nachfolger seines Mentors Isaac Barrow und übernahm dessen Position am Trinity College. Damit wurde er nach Barrow zum zweiten Inhaber des Lucasischen Lehrstuhls, einer Position, die später auch große Wissenschaftler wie etwa Stephen Hawking innehatten.

Akademische Laufbahn und wissenschaftliche Errungenschaften:
Während der Zeit der Pestepidemie beschäftigte sich Isaac Newton, in seinen Heimatort zurückgekehrt, bereits mit der Gravitation und der Infinitesimalrechnung. In der einsamen Umgebung von Woolsthorpe entdeckte er außerdem im Zuge von kleinen Experimenten mit Prismen und Fensterscheiben, dass sich Licht in Spektralfarben zerlegen ließ. Auch wenn es sich dabei um kleine Spielereien handelte, lieferten sie wichtige Erkenntnisse im Bereich der Farbenlehre und der Optik. Bereits im Jahr 1669 konstruierte er ein Spiegelteleskop mit einer gewölbten Linse, mit der er das Licht bündeln konnte. Seine Erfindung stellte er später der Royal Society vor, die ihn daraufhin zum Mitglied ernannte. Nachdem er in Cambridge seinen Abschluss gemacht hatte, entwickelte er seine Arbeit an der Infinitesimalrechnung weiter und revolutionierte damit die Mathematik seiner Zeit. Bis dahin war es nur möglich gewesen, Zahlen zur Berechnung zu verwenden. Mit Newtons Errungenschaft konnten nun auch Geschwindigkeiten und andere veränderliche physikalische Einheiten durch Berechnung beschrieben werden. Etwa zur selben Zeit erarbeitete der deutsche Naturwissenschaftler Gottfried Wilhelm Leibniz unabhängig von Newton die Integral- und Differentialrechnung. Letztlich setzte sich Newtons Infinitesimalrechnung gegen Leibniz' Differentialrechnung durch. Sie legte den Grundstein für eine exakte Berechnung physikalischer Vorgänge und machte Isaac Newton daher zu einem der wichtigsten Wegbereiter der modernen Naturwissenschaften.
Nach seinem Studienabschluss und während seiner Tätigkeit als Professor in Cambridge beschäftigte sich Newton auch intensiv mit den Lehren von Johannes Kepler und Galileo Galilei. Dies inspirierte ihn zur Entwicklung der Newton’schen Mechanik, einer Theorie der Naturwissenschaft, die auf exakten Berechnungen und Experimenten beruhte. Ins Zentrum dieser Theorie der Mechanik stellte er das sogenannte Gravitationsgesetz. Auf dieses war er durch Zufall gekommen, als er im Garten des elterlichen Hauses im Gras lag und einen Apfel erblickte, der am Baum hing. Dabei stellte er sich plötzlich die Frage, warum dieser senkrecht nach unten hing. Seine Gedanken übertrug er auf die Sonne und den Mond und deren Position zur Erde. Das Gravitationsgesetz, dass er aufgrund seiner Beobachtungen formulierte und damit unsterblich werden sollte, besagt, dass zwei Massekörper voneinander angezogen werden. Mit dieser Regel fand er eine Erklärung der Schwerkraft und konnte beweisen, dass die Anziehungskraft umso stärker ist, je größer die Masse eines Körpers ist. Damit untermauerte Isaac Newton sowohl Galileis als auch Keplers Theorien über die Planetenbahnen und die Bewegung der Himmelskörper um die Sonne.

Seine Erkenntnisse und Theorien fasste er in seinem Hauptwerk, der "Philosophiae Naturalis Principia Mathematica" zusammen, die im Jahr 1687 erschien, von einigen Physikern später als das wichtigste Werk der Naturwissenschaften bezeichnet wurde und seinen Ruf als einer der bedeutendsten Universalgelehrten der Geschichte begründete. Diese Publikation führte zu seiner Beförderung zum Abgeordneten der Universität Cambridge, eine Position, die er bis zum Jahr 1690 innehatte. Ein schwerer Nervenzusammenbruch verhinderte einige Jahre später, dass er seine wissenschaftliche Forschungsarbeit fortsetzen konnte. Er wandte sich zunächst der Religion und der Alchemie zu und wurde im Jahr 1696 schließlich zum Aufsichtsbeamten im Münzwesen ernannt. Diese Tätigkeit führte dazu, dass er zum königlichen Münzmeister aufstieg und nach London übersiedelte. Dort wurde ihm im Jahr 1703 die Präsidentschaft der Royal Society übertragen. Bis zu seinem Tod am 31. März 1727 verkehrte Isaac Newton, der im Jahr 1715 als erster Wissenschaftler in Großbritannien zum Ritter geschlagen worden war, regelmäßig am königlichen Hof und genoss einen hervorragenden Ruf als Politiker. Seine sterblichen Überreste wurden in einem Ehrengrab in der Westminster Abbey beigesetzt.

Privates:
Isaac Newton wurde von Zeitgenossen stets als schwieriger und verschlossener Charakter beschrieben. Er soll von seinen unermüdlichen Forschungen so besessen gewesen sein, dass er sich bewusst nie auf Beziehungen zu Frauen einließ und auch nicht den Wunsch hegte, eine Familie zu gründen. Obwohl er mit vielen führenden Wissenschaftlern seiner Zeit in Konflikt stand, war er in der Fachwelt hoch anerkannt.

Aufgrund seiner herausragenden Leistungen ging Isaac Newton als der bedeutendste Universalgelehrte des 16. und frühen 17. Jahrhunderts in die Geschichte ein. Er lieferte wichtige Erkenntnisse in vielen Bereichen der Naturwissenschaft, die die Physik ebenso revolutionierten wie die Mathematik oder die Astronomie. Das Weltbild, das er im Zuge seiner Studien schuf, behielt über zweihundert Jahre lang seine Gültigkeit.

Lebenslauf:

1643: Isaac Newton wird am 4. Januar 1643 in Woolsthorpe in Lincolnshire geboren.
1655 - 1659: Besuch der The King's School in Grantham.
1661 - 1668: Besuch des Trinity College in Cambridge.
1669 - 1702: Lucasischer Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Cambridge.
1669: Ernennung zum Mitglied der Royal Society.
1678: Nervenzusammenbruch.
1687: "Philosophiae Naturalis Principia Mathematica" wird veröffentlicht.
1693: Newton erleidet einen zweiten, schwerwiegenden Nervenzusammenbruch.
1699 - 1672: Entwicklung eines Spiegelteleskops.
1703 - 1726: Präsident der Royal Society.
1704: "Opticks" wird veröffentlicht.
1705: Newton wird zum Ritter geschlagen.
1726: Isaac Newton stirbt am 20. März 1726 in Kensington (London).

Empfehlenswerte Literatur zu Isaac Newton: