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Definition, Aufbau und Funktion
Die Gamma(y)-Aminobuttersäure (kurz: GABA) ist der wichtigste hemmende (inhibitorische) Neurotransmitter im
zentralen Nervensystem von Säugetieren. Im Gegensatz zu erregenden (exzitatorischen) Neurotransmittern wie
Glutamat, Adrenalin oder Dopamin, setzt GABA die
Erregbarkeit der Nervenzellen herab.
Sobald ein GABA-Molekül in einem spezifischen GABA-Rezeptor bindet, öffnen sich Ionenkanäle, die für
Chlorid-Ionen(Cl-) durchlässig sind. Infolgedessen kommt es durch den Einstrom der negativ-geladenen
Ionen zu einer Hyperpolarisation der postsynaptischen Membran (IPSP) und damit zur
Hemmung der Erregung. Dieses Prinzip gilt zumindest für GABAa-Rezeptoren. Je nach GABA-Rezeptortyp gibt es Unterschiede bei der
Funktionsweise der Hemmung.
GABA wird im menschlichen Organismus aus der nicht-essentiellen Aminosäure Glutaminsäure gewonnen.
Die Glutaminsäure (C5H9NO4) wird von der Glutamat-Decarboxylase sowohl in Gehirn,
als auch Bauchspeicheldrüse zu GABA (C4H9NO2) decarboxyliert. Innerhalb dieses Vorgangs
spaltet das Enzym Glutamat-Decarboxylase ein Kohlenstoffdioxid-Molekül (CO2) aus der Aminosäure ab.
Im Gehirn ist GABA mit einem Anteil von ungefähr 1/3 der häufigste vorkommende Neurotransmitter. Daher verwundert
es nicht, dass Schlaf wesentlich durch die hemmende Funktion der GABAergen Neuronen gesteuert wird. Auch
Medikamente wie Narkotika oder Benzodiazepine zur Schlafeinleitung bzw. Angstreduktion binden an den
Rezeptoren der y-Aminobuttersäure und sorgen damit für eine Hemmung der Erregung.
In der Bauchspeicheldrüse, dem anderen Ort im Körper, an dem GABA-Transmitter und Rezeptoren in größeren
Mengen vorkommen, wirkt die y-Aminobuttersäure an der Steuerung des Blutzuckerspiegels mit. GABA steuert
dort die Hemmung der Sekretion des Hormons Glucagon, das für den Anstieg des Blutzuckerspiegels
verantwortlich ist.
Zusammenfassung
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