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Aufbau und Funktion des menschlichen Auges
Auge ist im Tierreich nicht gleich Auge. Das menschliche Auge gehört zwar zu den Wirbeltieraugen, unterscheidet sich aber in Aufbau und Funktion teilweise deutlich von
Augen anderer Wirbeltiere. Z.B. hinsichtlich Tag-Nacht-Sehen (Katzen als hervorragende Nachtjäger), Farbensehen (Hunde sind rot-grün-blind) oder der Größe des Gesichtsfeldes (Frösche mit nahezu 360*-Blick).
Darüber hinaus existieren noch viele andere Typen von Augen: Lichtsinneszellen (bei Regenwürmern), Flachaugen (bei Seesternen) oder Facettenaugen (bei Fliegen).
Das Sinnesorgan Auge kann aus Gründen der Übersichtlichkeit in Augapfel, Anhangsorgane und Sehbahn unterteilt werden.
Aufbau des Auges
Augapfel:
Hornhaut (Cornea): zur Hornhaut gehört der äußerste, sichtbare Teil des Auges. Die Cornea erfüllt zwei wesentliche Funktionen. Einerseits
schützt sie vor dem Eintritt von Fremdkörpern und andererseits sorgt die Hornhaut für die Lichtbrechung.
Glaskörper: der Glaskörper gibt dem Auge seine runde Form. Die gelantineartige Flüssigkeit besteht fast nur aus Wasser und dem Protein
Kollagen, das dem Glaskörper eine gewisse Festigkeit verleiht.
Linse: befindet sich zwischen Regenbogenhaut und Glaskörper. Die gewölbte Linse bündelt das einfallende Licht auf die Retina.
Pupille: die Pupille befindet sich in der Mitte des Auges und wird von der Iris umgeben. Ihre Hauptaufgabe liegt in der Regulierung des
Lichteinfalls. Durch erweitern bzw. verengen kann die Pupille die einfallende Lichtmenge erhöhen bzw. senken.
Regenbogenhaut (Iris): umgibt die Pupille. Die Iris schließt durch ihre Muskulatur die Pupille, somit ist sie ebenso an der Regulierung des
Lichteinfalls beteiligt. Eingelagerte Pigmente sind für die individuelle Augenfärbung verantwortlich.
Anhangsorgane::
Augenlid: Die Augenlider bestehen aus Bindegewebe und Muskeln. Durch den Lidschlussreflex bedecken sie die Augen in einem regelmäßigen
Intervall von ca. 3-4 Sekunden, um den Augapfel feucht zu halten. Auch bei Schreckreaktionen kommt es zum Lidschlussreflex, der in diesen Fällen das empfindliche Auge vor äußeren Einwirkungen
und Fremdkörpern schützt.
Bindehaut: die Bindehaut befindet sich unmittelbar hinter den Augenlidern. Als Schleimhaut befeuchtet sie bei jedem Lidschlag das Auge, genauer
die Hornhaut, mit Tränenflüssigkeit. Ohne diese permanente Befeuchtung würde die Hornhaut brüchig und könnte das einfallende Licht nicht mehr brechen.
Tränenapparat: zum Tränenapparat gehören einerseits die Tränendrüsen, die für die Produktion der Tränenflüssigkeit sorgen und die Tränenwege,
welche die Tränenflüssigkeit wieder ableiten. Die Tränendrüse befindet sich auf dem linken Auge links, und dem rechten Auge rechts über dem Auge. Jeden Tag produzieren die Tränendrüsen
zwischen 300 und 500ml. Auf den Augeninnenseiten wird die Tränenflüssigkeit in die Nase abgeleitet.
Sehbahn:
Netzhaut (Retina): Die Netzhaut ist ein dichtes, mehrschichtiges Nervengewebe, das Lichtwellen in elektrische Erregung umwandelt. Sie befindet sich an der
Innenseite des Auges. Die bipolaren Zellen der Retina verarbeiten die Informationen der Fotorezeptoren (Stäbchen und Zapfen) und leiten sie an die retinalen Ganglienzellen weiter. Diese Ganglienzellen
gehen unmittelbar in den Sehnerv über.
Sehnerv: Der Sehnerv (Nervus opticus) empfängt die elektrischen Erregungen der Retina und leitet sie zum Gehirn weiter. An der Sehnervenkreuzung
(Chiasma opticum) überkreuzen sich beide Sehnerven. Dort "endet" der Nervus opticus und geht in den Tractus opticus über. Der Sehnerv besteht aus ca. 1 Mio. Nervenfasern.
Zusammenfassung
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